Foto: Tchologo im Norden der Côte d’Ivoire grenzt an Burkina Faso. Hier ein Foto von einer Zeremonie, die das Ende der Initiation markiert[1]
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Günther Lanier, Ouagadougou 13. März 2024[2]
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Weltweiter Fokus des Terrorismus ist der Zentrale Sahel und da in erster Linie Burkina Faso, dann Mali, dann Niger – das habe ich hier vorige Woche dargelegt[3]. Es besteht die Gefahr einer Ausweitung und das ganz besonders in Richtung Süden, in die benachbarten westafrikanischen Küstenländer: Benin, Togo, Côte d’Ivoire sind nicht unberührt geblieben. Nur Ghana hat bisher eine terroristische Attacke vermeiden können[4].
Ein im letzten August erschienenes Briefing der International Crisis Group (ICG)[5] sieht die Côte d’Ivoire auf dem richtigen Weg, was das Draußenhalten des Terrorismus betrifft.
Hier zunächst eine kartographische Darstellung der Ausgangslage:
Westafrika im Spiegel des Terrorismus-Indexes. Je dünkler rot, desto betroffener. Für die Gesamtafrika-Karte siehe den Artikel der Vorwoche.
Gegenüber anderen westafrikanischen Staaten, noch mehr gegenüber den drei Mitgliedern der Sahelstaatenallianz[6] hat die Côte d’Ivoire einen großen Vorteil: Geld ist relativ viel da, das Land ist vergleichsweise reich. So der Wille vorhanden ist, sind die Mittel für ein effizientes Vorgehen gegen den Terrorismus verfügbar.
Im März 2016 erregte eine terroristische Attacke in Grand-Bassam viel Aufmerksamkeit, auch international, denn unter den 19 Toten waren Weiße. Die 40 km östlich von Abidjan gelegene Hafenstadt war in der frühen Kolonialzeit Hauptstadt der Kolonie. Seit 2012 Weltkulturerbe, ist sie vor allem von Abidjan aus ein beliebtes Ausflugsziel für In- und AusländerInnen. Die Wahl von Grand-Bassam als Anschlagsziel reihte sich ein in Angriffe auf touristische Ziele in Bamako und Ouagadougou – der terroristische Ursprung war dazumal in Mali zu verorten, die Ausweitung insbesondere auf Liptako-Gourma, das Gebiet der drei Grenzen (Burkina Faso-Mali-Niger) stand erst bevor.
Feldarbeit in der Tchologo-Region, unweit von deren Hauptstadt Ferkessédougou [7]
Die Attacke in Grand-Bassam war die einzige ihrer Art in der Côte d’Ivoire. Ab 2017 wurden vor allem militärische Ziele angegriffen. 2020 und 2021 kam es zu einer Reihe von Attacken im Norden des Landes, im Grenzgebiet zu Burkina Faso, darunter im grenznahen Kafolo im Juni 2020, wo bei einem Angriff auf einen gemeinsamen Armee- und Gendarmerie-Posten 14 Tote zu beklagen waren.
Beim Kafolo-Angriff dürfte es sich um Rache für die burkinisch-ivorische Comoé-Operation gehandelt haben, die erste ihrer Art – sie hatte in den Monaten davor insbesondere im Comoé-Nationalpark (Kafolo liegt westlich von ihm, knapp außerhalb) terroristische Infrastruktur zerstört.
Grand-Bassam hatte den Terrorismus ins öffentliche ivorische Bewusstsein gerückt. Der Kafolo-Angriff diente als Weckruf, zeigte er doch klar, dass die bis dahin getroffenen Maßnahmen nicht ausreichten.
der Fluss Comoé im Comoé-Nationalpark [8]
Auf der anderen Seite der Grenze tat sich der burkinische Staat immer schwerer, die Kontrolle über sein Staatsgebiet aufrechtzuerhalten. Das galt insbesondere für die seit eh und je vernachlässigten, von der Hauptstadt Ouagadougou und der zweitgrößten Stadt des Landes Bobo-Dioulasso weiter entfernten und oft grenznahen Gebiete. Für die terroristischen Gruppen boten sich diese geradezu für das Errichten ihrer Lager und Stützpunkte an.
Da die burkinisch-ivorische (genauso wie die malisch-ivorische) Grenze jenseits der größeren Straßen meist ein rein theoretisches Konstrukt ist, war ein “Überschwappen“ des burkinischen Terrors in die Côte d’Ivoire ein logischer nächster Schritt, zumal der ivorische Hohe Norden viele strukturelle Ähnlichkeiten mit den burkinischen Gebieten jenseits der Grenze aufweist[9]. Jugendliche ohne Aussichten auf Beschäftigung oder Einkommen erweisen sich als prädestinierte Opfer djihadistischer Anwerbungen. Zudem könnten sich in den Reihen der Burkinabè, die in der Côte d’Ivoire vor der Unsicherheit im eigenen Land Zuflucht suchen[10], leicht Mitglieder terroristischer Gruppen verbergen, auch wenn die ivorische Regierung solcher Infiltrierung durch ein Kanalisieren der Flüchtlinge in Transitlagern vorzubeugen sucht[11].
Seit Anfang 2022 hat es in der Côte d’Ivoire keine gröberen Zwischenfälle, keine größeren Attacken mehr gegeben.
Wieso?
Laut ICG-Briefing ist das der ivorischen Doppelstrategie zu danken, die dem Phänomen durch eine Kombination militärischer und ökonomisch/sozialer Maßnahmen begegnet. Damit begonnen wurde 2016, da war das Land seinem eigenen Bürgerkrieg erst fünf Jahre entwachsen, ernsthaft wurde die Strategie dann ab Kafolo 2020 betrieben.
Fünf positive Faktoren hat die ICG herausgefunden:
- Ein Fokus auf die wirtschaftliche Entwicklung, die insbesondere mit öffentlichen Investitionen vorangetrieben wird;
- Präsident Alassane Ouattara und viele in seinem Umkreis kommen aus dem Norden;
- Eine Tradition religiöser Toleranz; die Regierung arbeitet insbesondere mit muslimischen Organisationen zusammen; wenn nötig schreckt sie vor der Kontrolle des öffentlichen Raums nicht zurück;
- Nach Grand-Bassam 2016 und verstärkt nach den SoldatInnen-Protesten 2017-18 wurde erfolgreich eine Neugründung der Armee betrieben; im Norden wurden neue Stützpunkte errichtet; 2021 wurde zudem in Jacqueville bei Abidjan die Internationale Akademie des Kampfes gegen den Terrorismus[12] eingerichtet, der für die ganze Region eine Speerspitzen-Funktion zugedacht ist;
- Damit der Djihadismus insbesondere arbeitslose Jugendliche weniger verlockt, wurde eine Reihe von Sozialmaßnahmen eingeführt, z.B. 9-monatige Berufsausbildungen mit anschließenden niedrigzinsigen Krediten; Führerscheinkurse; Beschäftigungsprojekte, die ebenfalls Zugang zu günstigen Krediten eröffnen; Barüberweisungen (cash transfers) an benachteiligte Haushalte.
Moschee in Kong, vorkolonial Hauptstadt eines Reiches, dessen Einfluss zeitweise bis ins burkinische Bobo-Dioulasso reichte und von dessen erstem Herrscher der heutige ivorische Präsident Alassane Ouattara abstammt [13]
Stellt das ICG-Briefing der Côte d’Ivoire und insbesondere seinem Präsidenten Alassane Ouattara auch ein sehr positives Zeugnis aus, so wird doch auch vorsichtig Kritik geübt. So seien die sozio-ökonomischen Interventionen oft zu kurzsichtig, nicht auf Dauer angelegt. Z.B. ist Berufsbildung gut, aber nachher braucht es auch Arbeitsplätze in den jeweiligen Berufen; auch Kredite für Start-ups sind gut, aber diese müssen in der Folge auch profitabel sein.
Jedenfalls gilt es wachsam zu bleiben, denn “durch den Busch führen hunderte nicht überwachte[14] Wege, die das Land mit seinen vielen NachbarInnen verbinden, und schaffen Möglichkeiten für extremistische Gewalt in grenznahen Gebieten.“
Und was braucht es vor allem?
“Weitere Investitionen – in die lokale Wirtschaft, in die Beziehungen zwischen Armee und Gemeinschaften, in grenzüberschreitende Zusammenarbeit und in militärisches Potential – werden nötig sein, um der Côte d’Ivoire zu helfen, die djihadistischen Gruppen abzuwehren, die in ihrer Nachbarschaft einen Schatten der Not und Unsicherheit geworfen haben.“[15]
Yams-Verkäuferinnen am Straßenrand in einem Dorf unweite des Comoé-Nationalparks, Bounkani-Region [16]
Glücklicherweise hat kurz nach dem Erscheinen des ICG-Briefings auch das Institut für Sicherheitsstudien (ISS)[17] zum selben Thema einen Artikel[18] veröffentlicht. Er zeichnet ein völlig anderes Bild. Auch wenn es 2022 und 2023 keine größeren Angriffe gegeben hat: Der Norden der Côte d’Ivoire ist für die terroristischen Gruppen wichtig und sie sind sehr wohl präsent: Sie holen sich dort Geld sowie materiellen und menschlichen Nachschub. Viel dreht sich um Viehhaltung und informellen Goldabbau. Sehr oft haben die ViehzüchterInnen der an Burkina Faso grenzenden Regionen Bounkani und Tchologo keine andere Wahl, als für den Schutz zu zahlen, der ihnen angeboten wird – Schutz vor denen, die ihnen Schutz anbieten. Wer nicht freiwillig mit den terroristischen Gruppen kooperiert, kann nur anderswo hinziehen, sonst wird er oder sie bestohlen, bedroht, eingeschüchtert, gekidnappt… Auch denen, die Gold abbauen[19], wird Schutz angeboten, insbesondere denen im Comoé-Nationalpark und am Comoé-Fluss.
Dass sich die terroristischen Gruppen überhaupt im Norden der ja eigentlich reichen Côte d’Ivoire etablieren konnten, liegt an seiner Vernachlässigung – anders als ICG hält ISS die diesbezüglichen Bemühungen des Zentralstaates für völlig unzureichend. Vielerorts mangelt es an Essentiellem wie Gesundheitsdiensten, Straßen, Schulen und Wasser. Staatliche Instanzen sind kaum präsent.
Und wir wissen ja: Solch staatlich vernachlässigtes Land ist fruchtbarer Boden fürs Rekrutieren frischer TerroristInnen, für die Zusammenarbeit mit terroristischen Gruppen, für ihre Kontrolle und eventuell ihre Herrschaft.
Das ISS empfiehlt, auch bei diesen heimlich still und leisen Versorgungs- und Nachschubaktivitäten nicht wegzuschauen und gerade bei Goldabbau und Viehzucht Gegenmaßnahmen zu ergreifen: beim Goldabbau zu regulieren und im Bereich der Viehzucht für die Umsetzung schon bestehender Regeln zu sorgen.
Diese wohlgemeinten Empfehlungen klingen allerdings nicht wirklich so, als würden sie auch nur annähernd weit genug gehen, um gegen den Terrorismus etwas ausrichten zu können.
In einem Punkt sind sich International Crisis Group (ICG) und Institute for Security Studies (ISS) einig: Es gilt, die bilaterale Kooperation zu intensivieren, also in erster Linie die ivorisch-burkinische und die ivorisch-malische[20]. Denn angesichts der Porosität der Grenzen können staatliche Sicherheitskräfte sonst nichts ausrichten, müssen an der Landesgrenze unverrichteter Dinge kehrtmachen.
Im Comoé-Nationalpark [21]
Ich muss gestehen, dass ich wenig beeindruckt bin.
Angesichts des (relativen) Reichtums der Côte d’Ivoire scheint das Erreichte eher bescheiden: ein Verhindern von Attacken, aber nicht der Implementierung der extremistischen Gruppen im Norden des Landes.
Das Problem als ein “Verhindern des Überschwappens“ des Terrorismus aus dem Norden einzugrenzen (wie es ICG tut), ist gefährlich (wie sich in Burkina Faso zur Genüge gezeigt hat). Die heimischen Wurzeln anzuerkennen, wird nicht nur der Wahrheit gerechter, sondern ermöglicht auch einen adäquaten Umgang mit ihr.
Gar nicht erwähnt wird in den beiden referierten Texten die Möglichkeit von Verhandlungen mit terroristischen Gruppen seitens des Staates oder auf Gemeinschaftsebene, wie sie in der Vergangenheit in Mali, Niger und Burkina Faso teilweise mit lokalem Erfolg angewandt worden ist.
Insgesamt scheint mir Mauretanien ein umfassenderes Vorbild zu sein, was den Umgang mit Terrorismus betrifft. Ich schließe mit einem Zitat aus meinem Mauretanien-Kapitel im Krisenregion Sahel-Buch[22], das vor etwas weniger als zwei Jahren herausgekommen ist:
“Eine Besonderheit Mauretaniens ist, dass es offenbar das Problem des Terrorismus lösen konnte[23]. War das Land in den 2000er Jahren, also vor den anderen Sahel-Ländern, Al-Qaida-Ziel, so ist es in den letzten zehn Jahren zu keinem einzigen Angriff gekommen. Wie das bewerkstelligt wurde, dazu gibt es zwei Versionen. Die offizielle besagt, dass nach den zehn Attacken zwischen 2005 und 2011 eine holistische Strategie umgesetzt wurde, bei der wirtschaftliche, administrative, juristische, ideologische und militärische Maßnahmen gemeinsam präventiv wirkten. Es geht um Grundversorgung. Und um staatliche Präsenz. In entlegenen Gegenden kommen z.B. dromedarberittene Einheiten zum Einsatz, die nicht nur für die Sicherheit, sondern auch für die Gesundheit und das Funktionieren der Wasserstellen verantwortlich sind. SoldatInnen sind besser ausgerüstet, werden besser bezahlt, wenn eineR stirbt, wird die Familie versorgt. Bei der Sensibilisierung der Bevölkerung und auch gefangener TerroristInnen kommen Islam-Gelehrte zum Einsatz, die die mauretanische Tradition des toleranten Islam herausstreichen. Zudem wurden alle Koranschulen registriert und überwacht[24].
So weit, so wunderbar.
Die zweite Version besagt, dass Nouakchott 2010 einen (stillschweigenden oder expliziten[25]) Nichtangriffspakt mit Osama bin Laden geschlossen hat. Zudem, so wird behauptet, sei eine jährliche finanzielle Zahlung Mauretaniens an Al-Qaida in Höhe von 20 Millionen USD vereinbart. Nouakchott dementiert heftig[26]. Das plötzliche und 100%ige Ende der terroristischen Angriffe, so erfreulich es ist, wirkt aber verdächtig.“
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Méharisten heißen die dromedarberittenen Einheiten für entlegene Gegenden noch heute. Hier die Ankunft eines einzelnen solchen Dromedarreiters zu Kolonialzeiten [27]
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Endnoten:
[1] Foto Navigue 30.12.2016, leicht zugeschnitten GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:TCHOLOGO_FERKESSEDOUGOU_1.jpg.
[2] Petra Radeschnig gilt – wie stets – mein herzlicher Dank fürs Lektorieren!
[3] Günther Lanier, Ein Weltrekord, den wir nicht wollten, Ouagadougou (Africa Libre) 6.3.2024, https://www.africalibre.net/artikel/560-ein-weltrekord-den-wir-nicht-wollten bzw. Wien (Radio Afrika) 6.3.2024, https://radioafrika.net/ein-weltrekord-den-wir-nicht-wollten/.
[4] Jedoch: “Diese Behauptung ist eine Vereinfachung, sie ist nur wahr, wenn Terrorismus als ‘djihadistische’ politische Gewalt definiert wird.“ Ein Zitat aus dem Artikel von Muhammad Dan Suleiman, den ich vor zwei Monaten übersetzt habe in Günther Lanier, Terrorismusverständnis in Ghana, Ouagadougou (Africa Libre) 13.12.2023, https://www.africalibre.net/artikel/548-terrorismusverstaendnis-in-ghana bzw. Wien (Radio Afrika) 13.12.2023, https://radioafrika.net/terrorismusverstandnis-in-ghana/.
[5] International Crisis Group, Keeping Jihadists Out of Northern Côte d’Ivoire (französische Übersetzung: International Crisis Group, Empêcher les jihadistes de pénétrer dans le nord de la Côte d’Ivoire), Crisis Group Africa Briefing N°192, Abidjan/Brüssel, 11.8.2023, herunterladbar auf https://www.crisisgroup.org/fr/africa/west-africa/cote-divoire/b192-keeping-jihadists-out-northern-cote-divoire.
[6] Alliance des Etats du Sahel (AES) = Burkina Faso, Mali, Niger, die drei vom Terrorismus Hauptbetroffenen.
[7] In der Tchologo-Region liegt auch Kafolo. Foto Zenman 18.7.2009, leicht zugeschnitten GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Culture_attelee_Ferke4.JPG.
[8] Foto Abdoul-Azize BOUKARY 16.7.2019, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fleuve_Como%C3%A9_dans_le_Parc_National_de_la_Como%C3%A9.jpg.
[9] Prinzipiell gilt das auch für den malischen Terrorismus, jedoch ist der in diesem südlichsten Teil des Landes wenig präsent.
[10] Von Burkina aus gesehen, ist Flucht ins Ausland ein Randphänomen: 2 Millionen Binnenflüchtlingen standen Mitte 2023 nur 32.000 Flüchtlinge in der Côte d’Ivoire gegenüber.
[11] Diese Kanalisierung greift allerdings erst seit Mitte 2023, als begonnen wurde, die Flüchtlinge in zwei Transitlagern in den Regionen Bounkani und Tchologo unterzubringen, jedes davon mit einer Kapazität von etwa tausend Familien. Siehe ICG-Briefing p.6 und insbesondere Fn.24.
[12] Die Académie Internationale de Lutte contre le Terrorisme/AILCT wurde unter wesentlicher Beteiligung des engen ivorischen Partners Frankreich geschaffen. Paris hält sich jedoch wohlweislich im Hintergrund.
[13] Foto Ivoire8 im Jahr 2002, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kong3.jpg.
[14] Wörtlich: “nicht patrouillierte Wege“. Das Zitat ist dem vorletzten Absatz des Briefings entnommen, p.19. Übersetzung GL.
[15] Es handelt sich um den letzten Satz des Briefings, p.19. Übersetzung GL.
[16] Foto Hanay 13.10.2014, leicht zugeschnitten GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Selling_Yam_in_a_village_near_Como%C3%A9_National_Park_in_C%C3%B4te_d%27Ivoire_(2).JPG.
[17] Das 1991 gegründete Institut für Sicherheitsforschung ISS (Institute for Security Studies/Institut d’Etudes de Sécurité) hat seinen Sitz in Südafrika und weitere Büros in Kenia, Äthiopien und Senegal; https://issafrica.org/.
[18] William Assanvo, Côte d’Ivoire must cut ties between terrorists and illicit markets, ISS Today 18.9.2023, https://issafrica.org/iss-today/cote-divoire-must-cut-ties-between-terrorists-and-illicit-markets.
[19] Auch die ICG erwähnt kurz das Problem des informellen Goldschürfens, insbesondere in Tengréla, das zu einer Einnahmequelle für die djihadistischen Gruppen werden könnte. ICG-Briefing pp.7f. Tengréla liegt allerdings deutlich weiter westlich, in unmittelbarer Nähe der malischen, nicht der burkinischen Grenze.
[20] Auch die Kooperation mit anderen Küstenländern ist natürlich hilfreich. Als Rahmen dafür böte sich insbesondere die Accra-Initiative an. 2017 eingerichtet, soll sie der militärischen und nachrichtendienstlichen Zusammenarbeit gegen terroristische Gruppen dienen. Siehe ICG-Briefing, pp.17f.
[21] Der Comoé-Nationalpark nimmt die Hälfte (11.090 km2) der Region Bounkani (22.080 km2) ein. Foto Saxette 1.7.2023, leicht zugeschnitten GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Paysage_du_Parc_Natianal_de_la_Como%C3%A9_(Nord-Est_de_la_C%C3%B4te_d%27Ivoire).jpg.
[22] Es handelt sich um die beiden das Kapitel “Mauretanien. Wunderrezept oder Pakt mit dem Teufel?“ beschließenden Absätze auf pp.38f im von mir gemeinsam mit Fritz Edlinger herausgegebenen Buch “Krisenregion Sahel. Hintergründe, Analysen, Berichte“, Wien (Promedia) 2022.
[23] Was im Rest des Kapitels folgt, behandle ich ausführlicher in Günther Lanier, Hat Mauretanien ein Wunderrezept? Ouagadougou (Africa Libre) 5.1.2022, https://www.africalibre.net/artikel/85-hat-mauretanien-ein-wunderrezept- bzw. Radio Afrika TV, Wien 5.1.2022, https://radioafrika.net/hat-mauretanien-ein-wunderrezept/. Fußnote vervollständigt 13.3.2024, GL.
[24] Laurent Larcher, ‘La Mauritanie est le seul pays du Sahel à avoir su chasser les terroristes’, La Croix 17.12.2021, https://www.la-croix.com/Monde/Mauritanie-seul-pays-Sahel-avoir-chasser-terroristes-2021-12-17-1201190717 sowie Hassane Koné, Comment la Mauritanie échappe-t-elle aux attentats terroristes? ISS Today 6.12.2019, https://issafrica.org/fr/iss-today/comment-la-mauritanie-echappe-t-elle-aux-attentats-terroristes. Bis hierher stimmen die beiden Quellen überein. Der von La Croix interviewte General leugnet, was folgt, während ISS nicht Stellung nimmt.
[25] Unter den von den USA vorzeitig freigegebenen Dokumenten zu Osama bin Laden soll ein diesbezüglicher Vertrag sein. Siehe z.B. https://www.courrierinternational.com/article/mauritanie-liaisons-dangereuses-avec-al-qaida.
[26] Die das Leugnen stützende Erklärung, 2010 habe Nouakchott nicht gewusst, wo sich Osama bin Laden befinde, klingt gar banal. Siehe https://www.lopinion.fr/international/mohamed-ould-abdel-aziz-si-la-syrie-navait-pas-ete-destabilisee-il-ny-aurait-certainement-pas-eu-dattentats-en-france.
[27] Ein “méhari“ ist auf Arabisch ein Reit-Dromedar. Die Postkarte trägt den Titel “Ankunft eines Méharisten“. Aus der Albertomos-Postkartensammlung, circa 1930, keine weiteren Angaben zu FotografIn oder Ort, leicht überarbeitet GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:L-arriv%C3%A9e-d-un-mehariste-.jpg.