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Nollywood – der zweitgrößte Filmmarkt weltweit

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Photograph courtesy of Aimee Corrigan/ This Is Nollywood

Nach Bollywood in Indien und noch vor dem bekannten Hollywood, ist die Filmbranche Nigerias – bekannt als Nollywood – gemessen an der Jahresproduktion an Filmen, die zweitgrößte Branche weltweit. Über 2.000 Filme werden jährlich gedreht und mit den Streamingdiensten kommt jetzt noch mehr Aufschwung.

Die Anfänge Nollywoods

Erstmals als Nollywood bekannt wurde die Filmindustrie im Jahr 2002, als die New York Times einen Artikel darüber schrieb und den Namen kürte (1). Schon davor wurden Filme in Nigeria produziert und die erste Blütezeit gab es schon seit den 1960er Jahren, die nach der Unabhängigkeit und dem Ölboom einsetzte. Der erste große Durchbruch gelang 1992 mit dem Film “Living in Bondage”. Nollywood-Filme wurden in Eigenregie geführt, ohne große Förderungen oder exklusive Kameraausstattung zu haben. Aufgrund der finanziellen Limitierungen wurden Filme nicht auf Zelluloid aufgenommen, sondern mit Videokameras auf Videokassetten – später auf DVDs – und wurden im Direktvertrieb an den Mann bzw. an die Frau gebracht (2). Im Gegensatz zu millionenschweren Hollywood-Produktionen beliefen sich die Kosten pro Film auf ca. 10.000 – 15.000 USD und die Filme wurden in nur ein bis zwei Wochen produziert (3). Die Filmindustrie wurde somit allmählich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Nigeria. Nach und nach konnten immer mehr Investoren gefunden werden und auch der technologische Fortschritt hat dazu geführt, dass die Produktionsqualität gesteigert wurde.

Bestvillage, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

Die Bedeutung von Netflix für den afrikanischen Film

2020 war es soweit und mit der Serie “Queen Sono” wurde die erste in Afrika (in Südafrika) produzierte Serie auf dem Streaminggiganten Netflix ausgestrahlt. Das war der Anfang um weltweit das Interesse an Geschichten aus Afrika zu wecken. Weitere Produktionen standen in den Startlöchern und wer jetzt nach afrikanischen Serien und Filmen auf Netflix sucht wird eine große Auswahl finden. Auch wenn es nach Netflix-eigenen Angaben weltweit über 167 Millionen zahlende Mitglieder gibt, fällt in Afrika selber die Zahl an Abonnentinnen und Abonnenten doch eher gering aus, geschätzt wird sie auf 1,4 Millionen in Subsahara Afrika. Dies ist unter anderem den hohen Kosten für mobile Daten, beziehungsweise dem noch nicht gut ausgebauten kabelgestützten Internet, zu schulden (4). Es gibt also noch Luft nach oben. Netflix ist jedoch nicht der einzige Anbieter in Afrika, so gibt es weitere regionale Anbieter wie etwa Showmax aus Südafrika oder den nigerianische Streamingdienst IrokoTV. Netflix hat jedoch begonnen, selbst in afrikanische Produktionen zu investieren. Dabei ist Nollywood einer der wichtigsten Partner.

Was den Erfolg Nollywoods ausmacht

Die Produktionsqualität lässt sich vielleicht nicht mit jener anderer Filmindustrien vergleichen, doch sind die Filme nichts desto trotz wichtig für die afrikanische Kulturszene. Drehbücher werden lokal geschrieben, greifen Themen aus dem Alltag auf und werden teils in den Landessprachen aufgenommen. Sie versuchen ein authentisches Afrika darzustellen. Die Filme zeichnen sich durch ihre große Dramaturgie aus und so finden sich immer wieder die Themen Liebe, Macht, Habgier und Zauberei im Mittelpunkt der Filme.

Bedeutung Nollywoods für Afrika

Wichtig war und ist, die Sichtbarkeit des afrikanischen Filmmarkts, des afrikanischen Films und Afrikas allgemein über das Medium Film. Nicht nur in Nigeria selbst, sondern im gesamten Kontinent und darüber hinaus wurde so die nigerianische Kultur der Welt gezeigt. Nollywood ist gekommen um zu bleiben. Die internationale Szene hat das Potential von Nollywood entdeckt und französische und chinesische Anbieter sind auch schon auf den Geschmack gekommen (5). Dadurch wird weitaus mehr investiert als noch vor einem Jahrzehnt und die afrikanische Filmindustrie wird nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ wachsen. Für alle die nicht mehr warten wollen, empfehlen wir “Made in Africa” in die Suchleiste von Netflix einzugeben um jetzt schon ein Stück cineastisches Afrika zu genießen.

(1) https://www.nytimes.com/2002/05/26/arts/film-when-there-s-too-much-of-a-not-very-good-thing.html
(2) https://fortune.com/2015/06/24/nollywood-movie-industry/
(3) https://fortune.com/2015/06/24/nollywood-movie-industry/
(4) https://www.dw.com/de/netflix-queen-sono-filmmarkt-afrika-schlafender-riese-erwacht/a-52469139
(5) https://wirtschaftinafrika.de/netflix-in-afrika/

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