Radio Afrika TV

Aus dem Land der Glückseligen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on whatsapp
Share on email
Share on print
  • Home
  • Aus dem Land der Glückseligen

Foto: Wie eine Idylle aus längst vergangenen Zeiten: Holzflößen oder -triften im Niger-Delta [1]

* * *

Günther Lanier, Ouagadougou 4.1.2023[2]

* * *

Wole Soyinka, Schwarzafrikas erster Literaturnobelpreisträger, hat 2021 nach 48-jähriger Pause wieder einen Roman veröffentlicht. Dessen Titel – auf den ich mich in meiner Artikelüberschrift beziehe – verdanken wir einer Gallup-Umfrage aus dem Jahr 2011; Nigeria siegte dort im Glücklichkeitesindex[3]. Und so schrieb Wole Soyinka zehn Jahre später seine “Chronicles from the land of the happiest people on earth”[4], also “Aufzeichnungen aus dem Land der glücklichsten Menschen der Welt“. Nicht nur der Roman zweifelt an diesem Umfrageergebnis…

Bald gibt es Wahlen. Muhammadu Buhari, in einer früheren Inkarnation Putschist[5], darf nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidieren – diese Grundregel wurde in Nigeria bisher nicht in Frage gestellt. Die Hoffnungen, die Buhari bei seinem Wahlsieg 2015 geweckt hatte, hat er gründlich enttäuscht, insbesondere konnte er gegen die ubiquitäre Unsicherheit nichts ausrichten, sie hat sich vielmehr verschlimmert. Spektakuläre Massen-Kidnappings haben es sogar mehrfach in die internationale Presse geschafft[6].

Für die Präsidentschaftswahlen am 25. Februar 2023 werden Atiku Abubakar (von der PDP[7], derzeit der Haupt-Oppositionspartei), Peter Obi (von der LP[8], der er seit Juni 2022 angehört) und Bola Tinubu (vom APC[9], der bei den letzten beiden Wahlen Buhari nominierte) als aussichtsreichste Kandidaten gehandelt. Unter diesen scheint Peter Obi die originellsten Ideen zu haben. Ob das reichen wird, um im Fall seines Sieges das Steuer des driftenden Landes herumzureißen?

Was das Niger-Delta betrifft, das auf den beiden Fotos des heutigen Artikels zu sehen ist, haben Bäuerinnen und Bauern in Oruma, Goi und Ikot Ada Udo kürzlich einen Sieg gegen Shell errungen. Obwohl der Öl-Multi keine Schuld zugibt, hat er sich Ende Dezember 2022 nach einem Gerichtsurteil in Den Haag im Jänner 2022 bereiterklärt, 16 Mio USD an Entschädigungen zu zahlen. Die Summe ist relativ klein, doch ist sie von hoher Symbolkraft und wird daher als “Meilenstein“ gesehen[10].

Der sich auf die Weltbank als Quelle berufende Begleittext zum folgenden Foto beziffert die Menge abgefackelten Gases mit 17 Mrd m3 jährlich – genug, um Deutschland und Frankreich mit Erdgas zu versorgen und gemeinsam mit ausfließendem Öl Hauptgrund der Umweltverschmutzung in diesem Teil Nigerias, wo der Boden an Schätzen doch so reich ist…


Abfackeln von Erdgas im Niger-Delta [11]

* * *

Es folgt das Nigeria-Kapitel aus dem im Mai 2022 veröffentlichten Sahel-Buch[12], aus dem ich an dieser Stelle schon mehrere andere meiner Beiträge veröffentlicht habe[13]. Der Text ist unverändert.

* * *

Nigeria. Riese auf Öl-Füßen

Günther Lanier

Über 500 Sprachen werden in Nigeria gesprochen, auch wenn oft so getan wird, als zerfiele das Land entlang “ethnischer“, sprich sprachlicher Grenzen in nur drei Teile, den Norden mit den Hausa (und Fulbe/Peulh[14]), den Südwesten mit den Yoruba und den Südosten mit den Igbo (auch Ibo). Etwa zwei Drittel der BewohnerInnen sprechen eine dieser drei Sprachen. Im Norden dominiert der Islam, im Süden eher der christliche Glaube. Hauptstadt ist seit 1991 nicht mehr die Wirtschaftsmetropole Lagos, sondern das aus dem Boden gestampfte Abuja im geographischen Zentrum des fast 1 Million km2 großen Landes, Heimat von heute über 200 Millionen NigerianerInnen. Generell gilt: Je weiter von der Küste weg, desto weniger regnet es. Der uns in diesem Buch interessierende Sahel-Teil ist somit der äußerste Norden (an der Sahara hat Nigeria keinen Anteil).

Die Geschichte des Landes reicht weit zurück. Bekannt ist insbesondere die perlhirsebasierte Nok-Kultur, 1500 vor bis in die ersten Jahrhunderte nach der Zeitenwende (benannt nach einem Ort nördlich von Abuja), deren Terracotta-Figuren in der Satten Welt begehrte Objekte von SammlerInnen sind. Später entwickelten sich im Norden die Trans-Sahara-Handel treibenden Hausa-Stadtstaaten und das Kanem-Bornu-Reich, im Südosten das theokratische Nri-Reich der Igbo und im Südwesten die Yoruba-Reiche Ife und Oyo, später das mächtige Benin[15], dessen berühmte Bronzen im Zentrum der rezent aufgeflammten Diskussionen um Restitutionen von Raubkunst stehen.

Was das Verhältnis zu den Kolonialmächten betrifft, wurde “Nigeria“ zwar schon Ende des 15. Jahrhunderts von portugiesischen Seefahrern “entdeckt“, das europäische Interesse beschränkte sich lange Zeit aber auf den Handel an der Küste: Auf die Elfenbeinküste (heutige Côte d’Ivoire) und die Goldküste (heute Ghana) folgten östlich die Sklavenküste (heute die westliche nigerianische Atlantikküste) und die Palmölküste (die östliche nigerianische Küste). Hier wurden zunächst nicht einmal befestigte Stützpunkte errichtet, konnten sich die Fremden doch noch nicht gegen Malaria schützen und blieben daher lieber auf den Schiffen und trieben von dort aus ihren Handel. Erst ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begann die britische Landnahme, ernsthaft betrieben wurde sie nach der Berliner Konferenz 1884/85, abgeschlossen wurde sie in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts.

Nigeria könnte, das sei kurz erwähnt, als Paradebeispiel dafür dienen, wie die Kolonialherren, die ja tatsächlich alle Männer waren, die Position der Frauen verschlechterte, sogar im muslimischen Norden war die nämlich gar nicht so schlecht[16]. Und die Frauen wehrten sich – siehe den von Igbo, Ibibio, Andoni, Orgoni, Bonny, Opobo geführten Aba-Frauenkrieg von 1929 im Südosten oder, Ende der 1940er Jahre, die im Südwesten[17] von Funmilayo Ransome-Kuti geführten Proteste der Abeokuta Women’s Union gegen den District Officer, Vertreter des britischen Königs und auf seinem Territorium daher ein gottgleicher Meister über alles. Als dieser Funmilayo rüde anherrschte, ihre Frauen zum Schweigen zu bringen, war ihre Replik “You may have been born but you were not bred! Would you speak to your mother like that?” – “Du magst geboren worden sein, erzogen wurdest du nicht! Würdest du mit deiner Mutter so reden?“[18] Dem District Officer blieb in der Folge nichts übrig, als sich zu entschuldigen[19].

Nigeria wurde 1960 unabhängig. Im letzten Jahrzehnt britischer Kolonialherrschaft hatte die Produktion von Erdöl begonnen. Kein anderes schwarzafrikanisches Land hat so große Reserven wie Nigeria, weltweit nimmt es mit 36,9 Mrd Fass an bewiesenen Reserven den elften Rang ein[20]. Doch der Öl-Reichtum erwies sich als sehr durchwachsener Segen. Zum einen profitierten nur die wenigsten und zum anderen führte die Konzentration auf den Export des Öls im Rohzustand – Nigeria besitzt bisher keine nennenswerten Raffineriekapazitäten – zur Vernachlässigung anderer Sektoren der nationalen Ökonomie inklusive der Landwirtschaft. Trotz der niedrigen Weltmarktpreise machten 2019 Rohölexporte 87,0% der Exporteinnahmen aus, zwei Jahre davor waren es noch 96,0% gewesen[21]. Der Erdöl-Beitrag zum BIP betrug zumindest in der Vergangenheit über ein Drittel, der zum staatlichen Budget über zwei Drittel[22].

In politischer Hinsicht ist das unabhängige Nigeria erst im 21. Jahrhundert in ruhigeren Gewässern angekommen. Bald nach der Unabhängigkeit wurde vonseiten der Igbo die Einheit des Landes in Frage gestellt: 1967-70 kam es zum blutigen Biafra-Krieg[23] – aus der Sezession wurde nichts, Bestrebungen in diese Richtung sind allerdings in letzter Zeit wieder aufgelebt. An der nigerianischen Staatsspitze gab es einen bunten Reigen von Militärs und Zivilisten. 6 Staatsstreiche zwischen 1966 und 1993 (plus zwei Putschversuche und wahrscheinlich ein geplanter Putsch) bedeuten, dass das unabhängige Nigeria nur bis 1966, von 1979-83 und seit 1999 von gewählten Staatschefs regiert wurde und wird. Muhammadu Buhari, der 2016 gewählte und 2021 wiedergewählte derzeitige Präsident, war vorher schon einmal Staatschef, von 1983-85, damals war er mittels Putsch an die Macht gekommen und mittels Putsch von der Macht entfernt worden[24].

Buhari steht für den (wirtschaftlich deutlich benachteiligten) Norden, er ist ein Fulbe, ihm wird auch vorgeworfen, er betreibe eine Agenda der Fulanisierung[25]. Er kommt aus Daura, das liegt im hohen Norden, unweit der Grenze zu Niger, somit jedenfalls im Sahel. Der Bundesstaat Katsina, zudem es gehört, ist Teil des Nordwestens, der in den letzten Monaten im Zentrum von Massenentführungen insbesondere von Kindern und Jugendlichen an Schulen oder Universitäten steht, die an die Boko Haram-Entführung der Chibok-Mädchen im April 2014 erinnern, obwohl sie offensichtlich von kriminellen und nicht von djihadistischen Gruppen ausgeführt werden. Nigeria ist schon lange für viel Kriminalität bekannt oder verschrien. Ein Bericht des Marktforschungsinstitutes SB Morgen Intelligence kam zu dem Schluss, dass zwischen November 2011 und März 2020 in Nigeria Lösegelder von mindestens 18.343.067 USD gezahlt wurden. Im Laufe des Jahrzehnts hätte sich die Zahl der Kidnappings deutlich erhöht, die gezahlten Lösegelder seien gedoch geringer geworden[26]. Laut der Global Terrorism Database (GTD)[27] hat es in Nigeria in den letzten 45 Jahren etwas über 5.070 terroristische Vorfälle gegeben, Ursache von 26.997 Toten und 11.837 Verletzten[28]. Laut der 2020er Ausgabe des Global Terrorism Index (GTI)[29] ist Nigeria nach Afghanistan und Irak weltweit das von Terrorismus am drittmeisten betroffene Land.

Daheim ist Boko Haram im Nordosten. Seit der ersten terroristischen Attacke im Juli 2009 hat Boko Haram in den zwölf seither vergangenen Jahren andere Terror ausübende Organisationen in Nigeria mit ziemlich genau der Hälfte aller Vorfälle und etwa drei Viertel der Toten und Verletzten klar in den Schatten gestellt.

Boko Haram hat nie ein Programm veröffentlicht. Es geht aber offensichtlich um das Durchsetzen von Regeln, die sich strikt an Koran und Scharia orientieren und es geht um ein Ersetzen der postkolonialen säkularen Kultur durch eine wahrhaft islamische. Das (Wieder)Errichten eines Kalifats, also Herrschaft durch Nachfolger oder Stellvertreter des Gesandten Gottes, bleibt das Langfristziel. Im August 2014 wurde für die damals in Nordost-Nigeria kontrollierten Gebiete ein Kalifat ausgerufen. Kurzfristig konnte sogar die Hauptstadt von Borno State, Maiduguri, miteinbezogen werden. 2015 erreichte die territoriale Ausdehnung ihren Höhepunkt, in der Folge ging Boko Haram all seiner “Staatlichkeit“ wieder verlustig – nicht viel anders, als es dem Islamischen Staat in Syrien und Irak gegangen war. Boko Haram hatte Anfang März 2015 eine Erklärung der Zugehörigkeit zu diesem Islamischen Staat abgegeben. Das soll aber keine falschen Fährten legen: Bei Boko Haram haben wir es in hohem Maß mit einem “einheimischen“ Phänomen zu tun. Nicht, dass keine internationalen Beziehungen bestünden, aber die lokalen oder regionalen Bezüge dominieren ganz eindeutig.[30]

Für Boko Haram gibt es zwei wichtige historische Bezugspunkte: Das Borno-Kanem-Reich und das Sokoto-Kalifat. Die Kanuri[31] stellen den Großteil der Boko Haram-Mitglieder. Einst waren sie das staatstragende Volk des Borno-Reiches. Ab dem 11. Jahrhundert waren sie MuslimInnen – das halten sie sich zugute, denn es war früher als sonst wer in Nigeria. Die Kanuri siedeln bis zum heutigen Tag um den Tschad-See, hatten und haben ihren Schwerpunkt südwestlich davon, im heutigen nigerianischen Bundesstaat Borno. Das Borno-Reich stand für moderaten Islam – im Gegensatz zum Sokoto-Kalifat, das größte und solideste einer Reihe westafrikanischer Djihad-Reiche, 1804 von Usman dan Fodio im Nordwesten des heutigen Nigeria gegründet. Für Boko Haram ist am Sokoto-Djihad der schnelle militärische Erfolg und die strenge Koran-Auslegung attraktiv, während das Borno-Reich geographisch und ethnisch entspricht.

Boko Haram wurde 2002 vom 1970 geborenen Mohammed Yusuf in Maiduguri gegründet, die Organisation lebte zunächst aber in gutem Einvernehmen mit der staatlichen Politik. Zur Konfrontation kam es erst 2009. Im Viertel rund um Yusufs Moschee sorgten Scharia-Wächter für die Einhaltung der muslimischen Gebote. Aus nichtigem Anlass kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die eskalierten und zu Straßenkämpfen mit 150 Toten führten. Mohammed Yusuf wurde verhaftet und in der Folge in Polizeigewahrsam exekutiert. Mehr als die Kämpfe davor war es dieses Vergehen der Sicherheitskräfte am charismatischen Führer der Bewegung, das ihn zum Märtyrer und Boko Haram zu einem unversöhnlichen Gegner des nigerianischen Staates machte und in die blutrünstige Organisation verwandelte, die heute weltbekannt ist.

Nach dem Tod Yusufs übernahm Abubakar Shekau die Führung von Boko Haram. 2016 kam es zur Spaltung. Die abtrünnige Fraktion formte unter der Leitung von Abu Musab al-Barnawi die “Westafrika-Provinz des Islamischen Staates“. Diese behielt letztlich die Oberhand. Ihre Leute waren es, die im Juni 2021 Abubakar Shekaus Leben ein Ende bereiteten. Viele von Shekaus AnhängerInnen sind seither nicht zur Westafrika-Provinz des IS, sondern zum nigerianischen Staat übergelaufen, haben sich ergeben. Damit hat sich im Kampf gegen Boko Haram ein window of opportunity aufgetan. Wesentlich wäre, dass Reintegration und Deradikalisierung der früheren DjihadistInnen gelingen[32].

Mehr zum Terrorismus finden Sie in diesem Buch im Kapitel “Wie umgehen mit Terrorismus?“[33].

* * *

* * *

Endnoten:

[1] Der Transport von schwimmenden Baumstämmen heißt “Flößen“, wenn die Stämme zusammengebunden sind und “Triften“, wenn nicht. Auch der Ausdruck “Holzschwemmen“ wird verwendet. Foto Terry Whalebone 13.8.2007, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Flottage_du_bois_dans_le_delta_du_Niger.jpg.

[2] Petra Radeschnig gilt – wie stets – mein herzlicher Dank fürs Lektorieren!

[3] David Attwell, Making sense of Wole Soyinka’s difficult and brilliant new novel, The Conversation 25.11.2021, https://theconversation.com/making-sense-of-wole-soyinkas-difficult-and-brilliant-new-novel-172634.

[4] London (Bloomsbury) 2021. Ausufernd und phantastisch und trotzdem realitätsnah. Eine Empfehlung, auch wenn sie angesichts der Berühmtheit des betagten Autors redundant erscheint.

[5] 1983-85 war er schon Staatschef.

[6] The Conversation und ISS veröffentlichen immer wieder Analysen der Sicherheitslage. Siehe z.B. Folahanmi Aina, Jihadists and bandits are cooperating. Why this is bad news for Nigeria, The Conversation 6.12.2022, https://theconversation.com/jihadists-and-bandits-are-cooperating-why-this-is-bad-news-for-nigeria-195619 oder Akinola Olojo, Malik Samuel, Idris Mohammed, Ansaru’s comeback in Nigeria deepens the terror threat, ISS Today (Institute for Security Studies) 1.6.2022, https://issafrica.org/iss-today/ansarus-comeback-in-nigeria-deepens-the-terror-threat.

[7] Peoples Democratic Party. Ihr gehörte Goodluck Jonathan an, den Buhari 2015 schlug.

[8] Labour Party.

[9] All Progressive Congress.

[10] BBC Africa, Shell to pay $16m to Nigerian farmers over oil damage, BBC Africa Latest Updates 23.12.2022 um 11:14, https://www.bbc.com/news/world-africa-64075146.

[11] Foto Chebyshev1983 am 28.10.2013, leicht überarbeitet GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Niger_Delta_Gas-Flares.jpg.

[12] Fritz Edlinger, Günther Lanier (Hg.), Krisenregion Sahel. Hintergründe, Analysen, Berichte, Wien (Promedia) 2022. Zu bestellen auf https://mediashop.at/buecher/krisenregion-sahel/.

[13] Letzte Woche die Burkina Faso-Analyse und davor zuletzt die Tschad-Länderanalyse in Günther Lanier, Gewalt am aufmüpfigen Volk, Ouagadougou (Africa Libre) 26.10.2022, https://www.africalibre.net/artikel/470-gewalt-am-aufmupfigen-volk bzw. Wien (Radio Afrika TV) 26.10.2022, https://radioafrika.net/gewalt-am-aufmupfigen-volk/.

[14] Siehe das Kapitel “Unter Generalverdacht“ in diesem Buch.

[15] Mehr als 200 km östlich von Lagos, Namensgeber der Benin-Bucht und des heutigen Staates Benin.

[16] Siehe Beverly B. Mack, Hajiya Ma’daki. A Royal Hausa Woman, pp.47-77 und Enid Schildkrout, Hajiya Husaina. Notes on the Life History of a Hausa Woman, pp.78-98 in: Patricia W. Romero, Life Histories of African Women, London (The Ashfield Press) 1988. Zudem Mary F. Smith, Baba of Karo. A Woman of the Muslim Hausa, New Haven (Yale University Press) 1981 (1954 erstveröffentlich).

[17] Besonders radikal, insbesondere auf die Kultur der Yoruba gestützt, stellt Oyèrónkẹ́ Oyěwùmí den Blick der Satten Welt auf (nicht nur) nigerianische Frauen in Frage. Siehe Oyèrónkẹ́ Oyěwùmí, The Invention of Women. Making an African Sense of Western Gender Discourses, Minneapolis (University of Minnesota Press) 1997.

[18] Für die Schilderung dieser Begebenheit wird generell Funmilayos Neffe bemüht: s. Wole Soyinka, Aké. The years of childhood, London (Methuen) 2000 (© 1981).

[19] Zu Funmilayo Ransome-Kuti siehe Günther Lanier, Die friedensnobelpreiswürdige Replik, Kap.57, pp.379-384 in ders., Afrika. Exkursionen an den Rändern des Weltsystems, Linz (guernica Verlag) 2019.

[20] BP, Statistical Review of World Energy 2021, London 2021, https://www.bp.com/content/dam/bp/business-sites/en/global/corporate/pdfs/energy-economics/statistical-review/bp-stats-review-2021-full-report.pdf.

[21] Diesbezügliche Weltbank-Daten reichen nur bis 2019. S. die auf https://data.worldbank.org/country/nigeria?view=chart herunterladbare Excel-Datei.

[22] Ich habe von der Weltbank keine rezenteren Daten als aus 2004 gefunden: 40% des BIP und 70% des Budgets. Siehe https://openknowledge.worldbank.org/handle/10986/18078. 2019 budgetierte Abuja einen 66%igen Ölanteil an den Budgeteinnahmen. Siehe https://www.premiumtimesng.com/news/headlines/451383-analysis-how-nigerias-overdependence-on-oil-revenue-increases-its-debt-profile.html.

[23] Siehe den Roman Chimamanda Ngozi Adichie, Half of a Yellow Sun, London (Fourth Estate) 2006 sowie das Sachbuch Chinua Achebe, There Was a Country. A Personal History of Biafra, London (Penguin) 2012.

[24] Denselben Seitenwechsel vom Heer zum Zivilisten hatte vor ihm Olusegun Obasanjo vollzogen: 1976-79 Chef einer Militärregierung, kehrte er 1999 gewählt auf den Thron zurück und wurde 2003 wiedergewählt (bis 2007).

[25] Siehe z.B. Sanya Osha, Nigeria is a federation in name only. Why Buhari isn’t the man to fix the problem, The Conversation 16/11/2021, https://theconversation.com/nigeria-is-a-federation-in-name-only-why-buhari-isnt-the-man-to-fix-the-problem-171133.

[26] Siehe SB Morgen, The Economics of the Kidnap Industry in Nigeria, Mai 2020, https://www.sbmintel.com/wp-content/uploads/2020/05/202005_Nigeria-Kidnap.pdf, p.9.

[27] Siehe https://gtd.terrorismdata.com/. Die Daten sind auf https://gtd.terrorismdata.com/files/ als Excel-Dateien herunterladbar. Die beiden folgenden Grafiken habe ich mit Daten aus dieser Datenbank erstellt.

[28] Die Zahlen gelten für Anfang 1976 bis Ende 2019, darüber hinaus sind derzeit noch keine Daten verfügbar. Sie müssen als Mindestwerte gelesen werden – nur belegte und sicher zurechenbare Vorfälle werden gezählt.

[29] Institute for Economics & Peace, Global Terrorism Index 2020. Measuring the Impact of Terrorism, Sydney Nov.2020, herunterladbar auf https://www.economicsandpeace.org/?s=Global+Terrorism+index. Übersichtstabelle auf pp.8f. Von den Sahel-Staaten finden wir Mali auf Platz 11, Burkina auf 12. Vorreiter der Satten Welt sind die USA auf Platz 29, Deutschland befindet sich auf Platz 48, Österreich auf 91, die Schweiz auf 113. 163 Länder wurden gereiht.

[30] Siehe dazu vor allem Melchisedek Chétima, Comprendre Boko Haram à partir d’une perspective historique, locale et régionale, Canadian Journal of African Studies/Revue canadienne des études africaines, Bd.54 (2020) Nr.2, pp.215-227, https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/00083968.2019.1700814, insb. das Unterkapitel “Local ou global?“, pp.219-223.

[31] Der berühmteste Schwarze der österreichischen Geschichte war ein Kanuri: Angelo Soliman, 1721-96, war nach eigenen Angaben ein Magumi, die zu den Kanuri gehören.

[32] Siehe z.B. Jeannine Ella Abatan, Remadji Hoinathy, Getting Goudoumaria right: are Boko Haram defectors reintegrating safely? ISS Today 8.12.2021, https://issafrica.org/iss-today/getting-goudoumaria-right-are-boko-haram-defectors-reintegrating-safely.

[33] Mehr zu Boko Haram unter Günther Lanier, Wo es keine Perspektive gibt. Boko Haram oder das Versagen des Anti-Terror-Kampfes, Radio Afrika TV, Wien 28.4.2021, https://www.radioafrika.net/wo-es-keine-perspektive-gibt-boko-haram-oder-das-versagen-des-anti-terror-kampfes/.

Afrika Tv

Tue 18:00 - 18:30
Wed 16:00 - 16:30
Thu 14:00 - 14:30
Fri 12:00 - 12:30
Sat 10:00 - 10:30
Sun 08:00 - 20:30

Radio Afrika International

On Orange FM 94.0 MHZ

Mon 09:00 - 10:00
Tue 09:00 - 10:00
Wed 09:00 - 10:00
Thu No Transmition
Fri 09:00 - 10:00
Sat 09:00 - 10:00
Sun 09:00 - 10:00

Radio Afrika International

On Ö1 campus

Mon 15:00 - 17:00
Tue 15:00 - 17:00
Wed 15:00 - 17:00
Thu 15:00 - 17:00
Fri 15:00 - 17:00
Sat 15:00 - 17:00
Sun 15:00 - 17:00

Current Events

take a look at the events that are happening right now.

Radio Afrika Tv Newsletter

Sign up to be inside the updates that Radio Africa Tv publishes

Radio Afrika youtube channel

Radio Afrika Tv Podcast

Newsletter Abonnieren

Bleiben Sie mit unserem monatlichen Newsletter über unsere Arbeit informiert!