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Römische Wiederbetätigung

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Giorgia Meloni & Regierung, zu ihrer Rechten Berlusconi, zu ihrer Linken Salvini [1]

* * *

Günther Lanier, Ouagadougou 29.3.2023[2]

* * *

Sag’s mir noch einmal
wenn der Schmutz des Schlächters
im Blut des Lammes gewaschen ist
Sag’s mir noch einmal
wenn der Rest der Kultur
durch das Auge des Lagers gegangen ist[3]

Mit bestimmten Aspekten der Vergangenheit tut sich die “Postfaschistin“ Giorgia Meloni ein bisschen schwer. Das hat sie unlängst wieder unter Beweis gestellt. Am 24. März wird in Italien des Massakers gedacht, das die deutsche Nazi-Besatzungsmacht 1944 in den Ardeatinischen Höhlen im Süden Roms angerichtet hat. Das Massaker, bei dem 335 zu Tode kamen, war die Rache für 33 von einer Widerstandsgruppe getöteten Mitglieder einer Polizeikompanie. Um das zu “sühnen“ kam auf Anweisung des Chefs der Sicherheitspolizei der SS Herbert Kappler ein Zehn-zu-Eins-Prinzip zur Anwendung: Auf der Gegenseite mussten zehn Mal so viele sterben wie auf Nazi-Seite.

“335 unschuldige Italiener wurden niedergemetzelt, nur weil sie Italiener waren“[4], meinte Giorgia Meloni vor fünf Tagen am diesjährigen, dem 79. Gedenktag. Das sorgte bei Opposition, jüdischer Gemeinschaft und Nachkommen der Ermordeten für einige Empörung. “Denn die 335 Italiener waren natürlich nicht umgebracht worden, weil sie Italiener waren, sondern weil sie Partisanen, Antifaschisten oder Juden waren und deshalb im Gefängnis saßen“ oder vor der Deportation standen.

Zwar wollen Meloni & Co, so wie es ausschaut, keine Diktatur errichten, aber sie wurzeln in der Mussolini-Zeit. Verbrechen ihres geistigen Ziehvaters anzuerkennen, fällt ihnen schwer.

Ich kenne mich in Italien und Europa kaum aus und diese Webseite beschäftigt sich ja auch mit Afrika. In der Folge erinnere ich an ein unrühmliches Kapitel italienischer – mussolinischer – Kolonialgeschichte, indem ich einen fünf Jahre alten Artikel wieder veröffentliche, unverändert – nur das Senfgas-Plakat ist jetzt färbig statt schwarz-weiß[5].

Als Dambudzo Marechera die folgenden für ihn ungewöhnlich hoffnungsvollen Verse schrieb, in den frühen 1980ern, waren Waldbrände noch nicht Anzeichen der Klimakrise und wenigen war bewusst, dass sie zur globalen Erwärmung beitrugen. Brände zu legen, noch dazu mit Worten, was könnte es Revolutionäreres geben? Hoffen wir mit ihm, dass Schreiben zu Änderungen zum Besseren führen kann.

Die Buchstaben sind Bäume
Die Wörter sind Wälder
Die Bedeutung trocken drängender Windstoß
Die Wirkung Waldbrände[6]

* * *

Römische Wiederbetätigung? Anno dazumal fand in Abessinien ein Probelauf für den Zweiten Weltkrieg statt

Günther Lanier, Ouagadougou 3.1.2018[7]

Die EU rüstet auf. In Wort und Tat. Seit geraumer Zeit. Entschiedener, seit jenseits des Atlantiks Trump an die Macht gelangte. Die Gefahren des weltweiten Terrors an die Wand malend, können Truppen nunmehr überallhin entsandt werden. Das hat natürlich nichts mit Interessen zu tun, schon gar nicht mit ökonomischen, nein, unsere europäischen Werte gilt es allüberall zu verteidigen, in Mali, in Niger, in Afghanistan… werden sie nämlich bedroht. Dabei redet kaum wer von Neoimperialismus.

Anderswo führt die EU schon Krieg. Sie macht sich zur Festung und gegen AsylwerberInnen und andere ZuwanderInnen dicht und immer dichter. Italien befindet sich dabei an vorderster Front. Seit dem Verriegeln der Balkanroute und der Einzäunung von Ceuta und Melilla ist es Haupteinfallspforte transmediterraner MigrantInnen geworden. Italien wehrt sich und schützt seine Reichtümer so gut es kann. Menschenunrecht wird dabei, wo immer möglich, ausgelagert, z. B. an verbündete libysche Milizen. Sie werden für ihre Dienste bezahlt und ausgebildet, wir könnten sie als italienische Söldner bezeichnen.

Ist Rom hier nur Erfüllungsgehilfe Berlins, Paris’ und somit der EU im Auslagern unrechtfertigbarer Brutalität und Menschenverachtung? Fällt es nicht in alte eigene Muster zurück?

Drehen wir das Rad der Zeit um etwas mehr als achtzig Jahre zurück. Auch damals geschah italienischerseits Menschenunrecht. Damals nicht in behaupteter Selbstverteidigung, sondern unverschämt offensiv – die Zeit der Kolonialreiche war schließlich noch nicht vorbei und Rom war bei der Aufteilung der Welt spät und daher zu kurz gekommen.

[8]

Das Vorspiel war libysch. Dort hatte Italien 1911 der Welt erste Flugzeugangriffe geflogen, auch die erste Bombe abgeworfen. Im Ersten Weltkrieg ging Libyen den römischen Kolonialherren weitgehend verloren. Aber bald nach Mussolinis Machtergreifung 1922 machte sich Italien an die Wiedereroberung. 100.000 LibyerInnen kostete die “Befriedung“ mit ihren Enteignungen, Massenexekutionen, Deportationen, Todesmärschen und Konzentrationslagern das Leben, etwa ein Achtel der damaligen Bevölkerung[9]. Auch Giftgas kam zum Einsatz, erstmals am 6. Jänner 1928. Das widersprach zwar dem am 17. Juni 1925 in Genf beschlossenen “Protokoll über das Verbot von erstickenden, giftigen oder ähnlichen Gasen sowie von bakteriologischen Mitteln im Kriege”, dem Italien am 3. Mai 1928 ohne jeglichen Vorbehalt beitrat. Aber es geschah abseits der Welt- und auch der italienischen Öffentlichkeit[10]. So konnte die Luftwaffe Italiens, die Regia Aeronautica, sorglos neue Methoden des Luftkriegs erproben.

[11]

Italien war am Hochrüsten – als Siegermacht des Ersten Weltkriegs brauchte es sich dabei nicht zu verstecken –, investierte massiv in Flugzeuge und Chemiewaffen. Das theoretische Fundament dazu lieferte General Giulio Douhet mit seinem “totalen Luftkrieg“ – massive Bombardements neuralgischer Punkte, insbesondere auch von Bevölkerungszentren, würden künftige Kriege entscheiden und der Einsatz von Gasbomben würde solche Kriege verkürzen.

Mit dem damals noch öllosen Libyen war dem italienischen Eroberungshunger freilich noch lange nicht Genüge getan. Abessinien war ein ganz anderes “Kaliber“. Mit ihm sollte das “imperium romanum” der Antike in neuer Größe wiederauferstehen. Für seine Eroberung brauchte Mussolini keinem anderen europäischen Staat den Krieg zu erklären, war es doch der Aufteilung Afrikas unter den Kolonialmächten entkommen, als einziges Land neben Liberia. Zudem konnte Rom Rache üben für die 1895/96 beim ersten Eroberungsversuch, im Ersten Italienisch-Abessinischen Krieg, erlittene schmähliche Niederlage.

[12]

1928, als die ersten Giftgasbomben auf Libyen fielen, übergab die abessinische Kaiserin Zauditu gerade ihrem Thronfolger Tafari alle reale Macht. Schon zuvor war dieser es gewesen, der Reformen initiiert und das Land der Welt geöffnet, es zum Beispiel in den Völkerbund geführt hatte. Als die sehr konservative, vor allem an Religiösem interessierte Zauditu 1930 starb, bestieg er als Haile Selassie den Kaiserthron.

[13]

Bereits im Juli 1931 erließ der als Modernisierer auftretende neue Kaiser die erste Verfassung des Landes. Abessinien wurde somit zwar formell eine konstitutionelle Monarchie, tatsächlich hatte Haile Selassie aber seine Macht gefestigt. Auch in den Folgejahrzehnten trug er Sorge, dass sozio-ökonomische Veränderungen die Absolutheit seiner Herrschaft nicht beeinträchtigten und keine Opposition großwerden konnte. Das Errichten eines “Nationalstaates“ bedeutete zuvorderst die Amharisierung des Landes – AmharInnen stellen bei weitem nicht die Bevölkerungsmehrheit.

[14]

Übrigens[15] scheint sich das seit dem Mengistu-Sturz 1991 in Äthiopien die Macht ausübende Regime viel von diesem letzten abessinischen Kaiser abzuschauen – nur dass die den AmharInnen verwandten Tigray[16], die jetzt an der Macht sind, eine kleinere Minderheit sind[17]. Opponieren ist für die, die sich darauf versteifen, weiterhin sehr ungesund.

Aber wieder zu Italien.

Gegen jedes Völkerrecht[18]

Abessinien und Italien waren beide Mitglieder des Völkerbundes. Zur Wahrung des Weltfriedens hatte diese 1920-46 bestehende UNO-Vorläuferin in ihrer Satzung die Garantie der territorialen Integrität, der politischen Souveränität und der Unabhängigkeit der Vertragsstaaten verankert und diese zu friedlichen Mitteln der Konfliktlösung verpflichtet. Auch war Italien ein Signatarstaat des Briand-Kellogg-Paktes vom 27. August 1928, der Krieg als Mittel zur Lösung internationaler Konflikte ächtete und kriegerische Mittel nur zur Selbstverteidigung nach einem militärischen Überfall erlaubte. Und nicht zuletzt hatten Italien und Abessinien am 2. August 1928 einen Nichtangriffsvertrag abgeschlossen, in dem sie sich gegenseitig Frieden und “ewige Freundschaft” versprochen und sich verpflichtet hatten, keinerlei Schritte zu unternehmen, die den Grenzinteressen und der Souveränität des anderen zum Nachteil gereichen könnten.

Darüber hinaus verstieß Italien in seinem Krieg gegen Abessinien 1935/36 auch gegen das bereits erwähnte Genfer Protokoll vom 17. Juni 1925, das den Einsatz von Giftgas strikt untersagte, und mit den (giftgaslosen) Bombenangriffen auf offene Städte, nicht verteidigte Dörfer, Lazarette sowie Sanitätskolonnen des Roten Kreuzes gegen geltendes Luftkriegsrecht.

Aus Unrecht wird schnell Recht

Doch mochte die Völkerrechtslage noch so eindeutig sein, der Völkerbund blieb weitgehend passiv. Zu Beginn – am 7. Oktober 1935 – war immerhin noch die italienische Aggression verurteilt worden und am 18. November 1935 traten – allerdings völlig zahnlose – Sanktionen in Kraft. Und das war’s dann auch, Italien sollte nicht vergrault werden, sollte in eine Koalition gegen Deutschland integriert werden. So wurden die Sanktionen gegen Italien am 4. Juli 1936 vollständig aufgehoben – daran hatte auch der Auftritt Haile Selassies vor der Plenarversammlung des Völkerbundes kurz vorher, am 30. Juni 1936, nichts mehr ändern können mitsamt der vorgebrachten, richtigen Argumente. Wenig später war dann auch die völkerrechtliche Anerkennung der italienischen Eroberung und Annexion Abessiniens über die Bühne – einzig die UdSSR, die USA, Neuseeland, Mexiko und Haiti anerkannten sie nicht.

Dass das Unrecht fern der “zivilisierten Welt“ begangen wurde, hat seine Akzeptanz in der europazentrierten “Staatengemeinschaft“ zweifellos erleichtert. “Mussolini hatte die internationale Erregungskurve genau im Auge“[19], Giftgasangriffe wurden ausgesetzt, wenn Proteste zu stark zu werden drohten, und wurden wiederaufgenommen, wenn sich die Wogen geglättet hatten. Auch wurde Addis Abeba nie bombardiert – da hätten dort lebende Weiße Opfer werden können.

[20]

Entgrenzung kriegerischer Brutalität

So hatte Italien also am 3. Oktober 1935 losgeschlagen. Kriegserklärung gab’s keine. Geplant war alles von langer Hand – und minutiös. Die erforderliche Logistik war aufgrund der erheblichen Distanz beträchtlich. Italiens technologische Überlegenheit war erdrückend, das war ja die Basis aller kolonialen Kriege und Eroberungen – den Panzern, der massiv wie nie zuvor zum Einsatz kommenden Luftwaffe, den Senf- und anderen Giftgasen hatte Abessinien so gut wie nichts entgegenzusetzen, kaum Gasmasken, oft nicht einmal ein Wissen um das, was es plötzlich vom Himmel regnete.

[21]

Rom war bereit, in Krieg zum Wiedererringen antiker Größe die erforderlichen Mittel zu investieren.

520.000 betrug die italienische Truppenstärke insgesamt: 330.000 Soldaten aus Italien selbst, 87.000 libysche, eritreische und somalische Askaris[22] und 100.000 Militärarbeiter kamen in diesem “Abessinienkrieg“ oder “zweiten italienisch-äthiopischen Krieg“ zum Einsatz.

Giftgas wurde nicht von allem Anfang an verwendet. Erst als der italienische Feldzug ins Stocken geriet, gegen Jahresende 1935, wurden die ersten Gasbombenangriffe geflogen. Zum Einsatz kam “eine torpedoförmige Bombe mit dem Namen C.500.T, die bei einem Gesamtgewicht von 280 Kilo nicht weniger als 212 Kilo Senfgas fasste. Anfang 1935 wurde dieser großkalibrige Sprengkörper eigens für die Verhältnisse in Ostafrika entwickelt und dort in großer Zahl insbesondere an der Nordfront eingesetzt. Nach dem Abwurf durch Kampfflugzeuge wurde dieses fast mannshohe Ungetüm mittels eines Zeitzünders in einer Höhe von 250 Meter über der Erde zur Explosion gebracht. Je nach Windstärke ging danach ein feiner Kampfstoffregen auf eine ‘Zerstreuungsellipse’ von 500 bis 800 Meter Länge und 100 bis 200 Meter Durchmesser nieder. In diesem Todesstreifen wirkte das Yperit auch nach Tagen noch.“[23]

An Gift-, insbesondere Senfgas (Yperit) stirbt sich qualvoll. Italien soll rund 300 Tonnen chemischer Kampfstoffe eingesetzt haben[24].

[25]

Italien siegte und eroberte Abessinien.

Dem Abessinienkrieg und dem italienischen Besatzungsregime sind 1935-41 zwischen 350.000 und 760.000 der 8 bis 12 Millionen AbessinierInnen zum Opfer gefallen – also je nach Schätzung der Opferzahl und der Gesamtbevölkerung allermindestens 2,9 und bis zu 9,5% aller AbessinierInnen.

[26]

Haile Selassie ging 1936 ins britische Exil. Warum ihn die Rastafari bis heute als Gott verehren, ist mir nach wie vor ein Rätsel. Aber Haile Selassie kam zurück. Mit Hilfe britischer Truppen zog er am 5. Mai 1941 wieder in Addis Abeba ein.

[27]

All die Toten, all die Leiden für fünf Jahre Kolonialherrschaft. Entgrenzung der Grausamkeit. Probelauf des Zweiten Weltkriegs, Vorankündigung seiner Gräuel.

Doch der italienischen Fremdherrschaft zum Trotz wird Abessinien/Äthiopien unter “nie kolonisiert“ geführt.

* * *

Endnoten:

[1] Foto Quirinale (der Palast, in dem der italienische Präsident seiner Arbeit nachgeht) 21.10.2022, leicht überarbeitet GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Centrodestra_Quirinale_2022.jpg.

[2] Petra Radeschnig gilt – wie stets – mein herzlicher Dank fürs Lektorieren!

[3] Auszug aus Leonard Cohen, Amen (auf seiner Platte Old Ideas, 2012). Im Original: “Tell me again / When the filth of the butcher / Is washed in the blood of the lamb / Tell me again / When the rest of the culture / Has passed through the eye of the camp”.

[4] Beim Massaker dürften nach meinen Recherchen nur Männer getötet worden sein. Zitate und sonstige Infos dieses Absatzes entstammen vor allem Dominik Straubs Standard-Artikel vom 27.3.2023 “Meloni sorgt mit Deutung von SS-Massaker von 1944 für Empörung“, https://www.derstandard.at/story/2000144910055/meloni-sorgt-mit-deutung-von-ss-massaker-1944-fuer-empoerung.

[5] Die Fußnote 15 ist neu (und als solche ausgewiesen) und in der Fn.16 sind die Quellenangaben aktualisiert.

[6] Ausschnitt aus The Light of Landscapes in Strings in Dambudzo Marechera, Cemetery of Mind: Selected Poems, p.70. IOSA CC o.J. Im Original: “The letters are trees / The words are woods / The meaning dry rushing blast / The implication forest fires”.

[7] Ursprünglich veröffentlicht auf der Webseite von Radio Afrika TV, dort aber nicht mehr verfügbar, dafür auf https://www.africalibre.net/artikel/347-romische-wiederbetatigung-oder-anno-dazumal-fand-in-abessinien-ein-probelauf-fur-den-zweiten-welt. Der Artikel ist zudem ident mit dem Kapitel 56 von Günther Lanier, Afrika. Exkursionen an den Rändern des Weltsystems, Linz (guernica Verlag) 2019 (nur beim Verlag erhältlich unter [email protected]).

[8] Mussolini in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre bei der Inspektion italienischer Truppen für Abessinien/Äthiopien; FotografIn unbekannt; keine Angaben zu genauem Datum oder Ort; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mussolini_truppe_Etiopia.jpg.

[9] Wie in der Folge zu Abessinien stütze ich mich auch für Libyen vor allem auf Aram Mattioli, Entgrenzte Kriegsgewalt. Der italienische Giftgaseinsatz in Abessinien 1935-1936, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Bd.51, Heft 3, 2003, pp.311-337: http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2003_3.pdf.

[10] Am Boden war Giftgas im Ersten Weltkrieg zum Einsatz gekommen. Aus der Luft wurde Senfgas erstmals 1924-26 in Nordafrika verwendet, und zwar in Marokko, wo Spanien (unter Militärdiktator Primo de Rivera) es bei der Unterwerfung der Rif-KabylInnen durchaus auch gegen die Zivilbevölkerung einsetzte.

[11] General Giulio Douhet, Theoretiker des Einsatzes von Giftgas im Luftkrieg, Foto aus den 1920ern, keine Angaben zu FotografIn oder genauem Zeitpunkt, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Giulio_Douhet.jpg.

[12] Zauditu, auch Zewditou, war 1916-30 Kaiserin. Foto 1928, FotografIn unbekannt, IMS Vintage Photos, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Empress-Zauditu-Judith-child-of-Emperor-Menelik-142360730154.jpg.

[13] Kaiserin Zauditu, ohne Jahresangabe, FotografIn: keine Angaben, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ethiopia_empress_zauditu.jpg.

[14] Haile Selassie im Februar 1934, Foto Walter Mittelholzer, leicht überarbeitet; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mittelholzer-haileselassie.jpg.

[15] Bemerkung 29.3.2023: Dieser Absatz ist natürlich hilflos überaltert.

[16] Vor gut acht Monaten schrieb ich hierzu: “Wenn große Teile Äthiopiens hoch liegen (50% über 1.200 m), dann zweifellos, damit seine BewohnerInnen auf die AfrikanerInnen hinunterschauen können. Zumindest AmharInnen und Tigray gehören ja semitischen Ethnien an, haben also “guten Grund“, sich nicht für AfrikanerInnen zu halten“. Siehe Günther Lanier, Ägypten und Äthiopien können sich alles erlauben, Radio Afrika TV, Wien 3.5.2017, auf der Webseite dort nicht mehr verfügbar sondern auf https://www.africalibre.net/artikel/371-aegypten-und-aethiopien-konnen-sich-alles-erlauben. Oder als Kap.75 von Günther Lanier, Afrika. Exkursionen an den Rändern des Weltsystems, Linz (guernica Verlag) 2019 (nur beim Verlag erhältlich unter [email protected]).

[17] Laut der Volkszählung von 2007 stellten die AmharInnen 26,9%, die Tigray 6,1% der ÄthiopierInnen.

[18] Ich zitiere in den folgenden beiden Absätzen teils wörtlich aus Aram Mattioli, Entgrenzte Kriegsgewalt. Der italienische Giftgaseinsatz in Abessinien 1935-1936, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Bd.51, Heft 3, 2003, p.336; http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2003_3.pdf.

[19] Ebd., p.332.

[20] Italienische Soldaten in Abessinien 1935, Foto Library of Congress, ohne genauere Angaben; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Pattuglia_di_soldati_che_aggiusta_i_tiri.jpg.

[21] Italienische Artillerie 1936 in der abessinischen Provinz Tembien, Foto: Foto luce – ediz. d’arte v.e. Boeri, Rom, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:AO-Etiopia-1936-A-artiglieria-nel-Tembien.jpg.

[22] Die Bezeichnungen für einheimische Soldaten in kolonialen Diensten unterschieden sich je nach Weltgegend – in Ostafrika eben “Askari“, im französischen Westafrika zum Beispiel “senegalesische Schützen“.

[23] Aram Mattioli, Entgrenzte Kriegsgewalt. Der italienische Giftgaseinsatz in Abessinien 1935-1936, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Bd.51, Heft 3, 2003, p.329.

[24] Ebd. p.330.

[25] Mustard gas = Senfgas. Poster zum Identifizieren von Giftgasen aus dem 2.WK; Foto US-Armee, National Museum of Health and Medicine; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mustard_gas_ww2_poster.jpg.

[26] Haile Selassie im Mai 1936 am Jerusalemer Bahnhof auf dem Weg ins britische Exil; Foto American Colony Photo Department oder ihre Nachfolgeorganisation Matson Photo Service https://commons.wikimedia.org/wiki/File:SelassieInJerusalem.jpg.

[27] Seyoum Mengesha, abessinischer Oberkommandierender in der Nordprovinz Tigre, spricht zu seinen Truppen, Foto Mai 1941, FotografIn unbekannt, Australian War Memorial ID-Nr. 007947, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Seyoum_Mengesha_addressing_his_troops.jpg.

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