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Leben unter Dornen oder Auf ein Wunder mehr oder weniger kommt es nicht an

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Karte: Violett die Ökoregion Stachelwald im Südwesten Madagaskars. Links am afrikanischen Festland Mosambik, links oben Tansania. Links vom Nordzipfel der Großen Insel die Komoren, rechts von ihrer Mitte im offenen Indischen Ozean Réunion und Mauritius.[1]

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Günther Lanier, Ouagadougou 6.7.2022[2]

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Wahrscheinlich ist nirgends auf der Welt die Endemiedichte höher als im Südwesten Madagaskars. Die Ökoregion dort wurde “Stachelwald“ oder “Stacheldickicht“ genannt, gebräuchlicher sind aber die englischen Bezeichnungen, diese in der Mehrzahl: “Spiny Forests“ bzw. “Spiny Thickets“[3]. Halb so groß wie Österreich ist diese Region, um die 44.000 km2 umfasst sie. Die klimatischen Bedingungen sind vor allem trocken[4].

ein Verreauxs Sifaka im Dornenwald – Sifakas sind verhältnismäßig große, tagaktive Lemuren[5] 

Endemisch sind Pflanzen oder Tiere, die ausschließlich in einem bestimmten Gebiet vorkommen. Im Südwesten der “Großen Insel“ geht es diesbezüglich vor allem um Pflanzen. Vom altgriechischen “éndēmos“ abgeleitet, deutsch “einheimisch“, ist “endemisch“ in der Biologie der Gegenbegriff zu “kosmopolitisch“. Das Verbreitungsgebiet von KosmopolitInnen kennt sozusagen keine Grenzen[6], während EndemitInnen nur in einem Gebirge, einem einzigen Gebirgstal, einem Gewässersystem oder – und das ist der häufigste Fall – auf einer Insel vorkommen. In den Spiny Forests gibt es Flora und Fauna, die nur auf Madagaskar vorkommen (z.B. Lemuren), einige Pflanzen gibt es sogar ausschließlich in dieser einen Ökoregion.

Zu Ökoregionen werden in erster Linie die Definitionen des WWF[7] verwendet. Und Ende 2015 hat die Sektion Madagaskar und Westlicher Indischer Ozean des WWF[8] ein Buch herausgegeben, dessen Titel ich – ins Deutsche übersetzt – für den ersten Teil der Überschrift meines heutigen Artikels gestohlen habe: Charlie Gardner, Louise Jasper, Life Amongst the Thorns. Biodiversity & Conservation of Madagascar’s Spiny Forest, Singapur (John Beaufoy Publishing) Nov.2015, 336 Seiten. Das Buch, ursprünglich um 43,33 USD zu erstehen, ist leider vergriffen, second hand-Angebote beginnen jenseits der 100 USD, ich habe auch ein Angebot von über 300 britischen Pfund gesehen…Verreauxs Sifakas (siehe das Foto oben), erzählt einer der beiden BuchautorInnen, trinken kein Wasser – alle Flüssigkeit, die sie brauchen, kommt aus ihrer Nahrung[9]. Bizarr seien manche der Tiere hier, meint derselbe, es gibt “geisterhaft weiße Lemuren, die gegenüber Dornen unempfindlich sind, Vögel, die im Chor singen, und ein Chamäleon, das den Großteil seines Lebens als Ei verbringt.“[10]

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Den Rest dieses Artikels können Sie unter https://www.africalibre.net/artikel/453-leben-unter-dornen-oder-auf-ein-wunder-mehr-oder-weniger-kommt-es-nicht-an lesen – hier funktioniert das Hochladen nicht. GL

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Endnoten:

[1] Erstellt von Terpsichores am 30.12.2012, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ecoregion_AT1311.svg. Zu ganz anderen Seiten Madagaskars siehe Günther Lanier, Diesseits von Vanille, Lemuren, Saphiren. Große Insel sucht Steuermann, 7.11.2018 (https://www.africalibre.net/artikel/302-diesseits-von-vanille-lemuren-saphiren-oder-die-grosse-insel-sucht-ihren-steuermann) sowie Günther Lanier, Der Neokolonialherr. Das Paradies einkreisen, 30.10.2019 (https://www.africalibre.net/artikel/248-der-neokolonialherr-oder-das-paradies-einkreisen).

[2] Petra Radeschnig gilt – wie stets – mein herzlicher Dank fürs Lektorieren!

[3] Auf Französisch “forêts épineuses“ bzw. “fourrés épineux“.

[4] Etwas vereinfacht lässt sich sagen, dass Niederschläge in Madagaskar gegen Osten und Norden zunehmen.

[5] Verreauxs Sifaka (Propithecus verreauxi), Foto Neil Strickland 5.8.2008, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Propithecus_verreauxi_i.jpg.

[6] Aus ganz anderem Blickwinkel: Zu “Grenzen“ und unter anderem ihrer ambivalenten Bewertung siehe das Kapitel “Grenzen und Brücken“ (pp.82ff) in Jürgen Osterhammel, Die Flughöhe der Adler. Historische Essays zur globalen Gegenwart, München (C.H. Beck) 2017.

[7] WWF steht für “World Wide Fund for Nature” – bis 1986 für “World Wildlife Fund”. Die 1961 gegründete Stiftung hat ihren Sitz in der Schweiz.

[8] Madagascar und Western Indian Ocean Programme Office (MWIOPO).

[9] Siehe https://wwf.panda.org/wwf_news/?257270/Here-is-what-its-like-living-Life-Amongst-the-Thorns.

[10] Ich übersetze das originale “ghostly white lemurs impervious to thorns, birds that sing communally and a chameleon that spends most of its life as an egg” aus Charlie Gardner, Madagascar’s unique ‘Spiny Forest’ is fast being turned into charcoal, The Conversation 28.4.2016, https://theconversation.com/madagascars-unique-spiny-forest-is-fast-being-turned-into-charcoal-58323 – die Passage findet sich Wort für Wort wieder im sehr viel rezenteren Robert Nasi, Discovering the forest wonders of Africa – and the threats they face, The Conversation 20.3.2022, https://theconversation.com/discovering-the-forest-wonders-of-africa-and-the-threats-they-face-179313. Letzterer – Robert Nasi ist Generaldirektor des Centre for International Forestry Research – hat meine Aufmerksamkeit auf die Spiny Forests gelenkt. Das “Zentrum für internationale Forstwissenschaft“ hat seinen Sitz in Indonesien, es wurde 1993 gegründet – eine Folge der Rio de Janeiro-Konferenz der UNO zu Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992.

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