Günther Lanier, Ouagadougou, 17.6.2020.
Als Frankreich die Macht übernahm, wurden die “wirklichen“ Amazonen von Dahomey – eines der Themen meines Artikels der Vorwoche – aufgelöst. Wie dort[1] geschrieben, war 1894 ein Wendepunkt, da ergab sich der König von Dahomey und wurde umgehend ins Exil verfrachtet. 1894 wurde auch die französische Kolonie Dahomey eingerichtet. Die Eroberung des Nordens des heutigen Benin würde noch ein paar Jahre dauern, 1898 war sie abgeschlossen.
Was folgte, waren die in Afrika üblichen Wohltaten französischer Fremdherrschaft: Kopfsteuer, Zwangsarbeit, Eingeborenen-Ordnung (Code de l’Indigénat) und eine Inwertsetzung (später “Entwicklung“ genannt), die zur Gänze an Pariser Interessen ausgerichtet war.
Für die Kolonialherren war das Hinterland von relativ geringer Bedeutung – sie waren übers Meer gekommen und die Verbindung mit der Metropole geschah per Schiff. Wie in den anderen Kolonien des Golfs von Guinea wurde eine Ungleichheit zwischen dem nördlichen Ungunstlagen[2] und dem küstennahen Süden des Landes geschaffen und verstärkt, die bis heute andauert.
Für französische SiedlerInnen war Dahomey wenig interessant, viel weniger als Senegal oder die Côte d’Ivoire. Was die Kolonie auszeichnete, war die Schulbildung. Missionsschulen hatten in den 1880er Jahren den Anfang gemacht. Die hohe Zahl von Absolventen (ich bin mir sicher, dass zunächst nur Buben zur Schule gingen) der Primär- und Sekundärschulen machte Dahomey zum “Quartier Latin“ (das Intellektuellen-Viertel in Paris) Französisch Westafrikas: Ein erheblicher Anteil der Beamten und Lehrer kam von hier. Und zwar natürlich aus des Landes Süden – erst nach dem 1. Weltkrieg wurde der Norden mitbedacht. Dort stießen koloniale Schulen allerdings auf größeren Widerstand, auch wegen der Konkurrenz zu den Koranschulen.
Die französischen Schulen hatten in erster Linie die Aufgabe, Personal für den administrativen Apparat heranzuzüchten. Ihre Produkte, also ihre AbsolventInnen, waren dann Assimilierte, oft “Evoluierte“ genannt. Auch jenseits ihrer Verwendung in kolonialen Diensten waren diese ungleich geeigneter als nur im Koran Geschulte oder völlig Ungeschulte, um in der globalen Ökonomie zu bestehen, zu deren Teil Kolonien langsam aber unweigerlich wurden. Einen wesentlichen Startvorteil hatten diesbezüglich freilich auch die schon längst global agierenden Afro-BrasilianerInnen Dahomeys, um die es zu Beginn meines Artikels letzte Woche ging.
Wirtschaftlich drehte sich fast alles um Primärgüter. Für die Eigenversorgung gab’s Mais, Hirse, Yams und Maniok. Palmöl und Palmnüsse machten vor dem 1. Weltkrieg über 80% der Exporte Dahomeys aus und noch in den 1950er Jahren betrug deren Anteil an den Ausfuhreinnahmen bis zu 70%. Ab dem 2. Weltkrieg wurden auch Baumwolle, Erdnüsse und Kaffee exportiert[4].
Wie die anderen afrikanischen Kolonien Frankreichs wurde auch Dahomey 1960 unabhängig. Hubert Maga gab den Gründerpräsidenten und dirigierte die Feiern am 1. August. Kurz darauf erließ er ein Wahlgesetz, demnach der stimmenstärksten Partei alle Parlamentssitze zufielen. Auch wurden Medien der Opposition verboten. Doch rundum wurde der Widerstand stärker und im Oktober 1963 putscht Generalstabschef Christophe Soglo.
Seit der Unabhängigkeit war es zu einer Rückwanderwelle gekommen – allseits mussten die im Kolonialapparat werkenden Intellektuellen aus Dahomey Einheimischen Platz machen. Allein aus der Côte d’Ivoire wurden 17.000 ausgewiesen. Die 1960 einsetzende rapide personelle Ausweitung des Staatsapparates konnte da nur ungenügend Schritt halten, bedeutete aber freilich eine ungeheure budgetäre Belastung – da die Mittel dazu fehlten, wurde im Ausland geborgt, was wiederum den Fortbestand der Abhängigkeit von der Ex-Kolonialmacht einzementierte.
Sechs Mal wurde zwischen 1963 und 1972 geputscht. Dann war Mathieu Kérékou an der Macht. Unter ihm gelang eine zumindest personelle Stabilisierung an der Staatsspitze – dort konnte sich der Mann aus dem Norden fast 19 Jahre lang halten.
1933 geboren, diente er im französischen Heer, absolvierte Ausbildungen an Militärschulen in Senegal und im heutigen Mali. 1961 wechselte er nach Dahomey, wurde Adjutant Hubert Magas und avanciert zum Major. Ende 1967 war er am Putsch junger Offiziere gegen General Christophe Soglo beteiligt, 1968-70 besuchte er eine französische Militärakademie und wurde in der Folge stellvertretender Stabschef der Armee Dahomeys.
Mittels Zuckerbrot (Auszahlung überfälliger Gehälter, Beteiligung an der Macht) und Peitsche (Gefängnis oder Exil für viele) gelang es Kérékou, sich seiner wichtigsten Konkurrenten um die Macht zu entledigen und seine Position zu festigen. Von der Ex-Kolonialmacht distanzierte er sich, im März 1973 war deren Botschaft von DemonstrantInnen gestürmt worden, Kontakte zu realsozialistischen Ländern wurden intensiviert, schließlich wurde im November 1974 der Marxismus-Leninismus zur Staatsideologie erklärt – eine nette Geste, die über die Symbolik jedoch kaum hinausreichte. “Konservative Realpolitik und verbaler Radikalismus prägten für einige Jahre die Politik und das öffentliche Leben des Landes.“[6]
Im Dezember 1975 wurde aus Dahomey die Volksrepublik Benin. Der Name ist der Benin-Bucht abgeschaut, an der das Land liegt[7]. Selbst Teil des Golfs von Guinea hat die Bucht ihren Namen wiederum vom historischen Königreich Benin westlich des Niger-Unterlaufes, das im heutigen Europa insbesondere wegen seiner Bronzen ein Begriff ist (und zu manch Verwechslung Anlass gegeben hat)[8].
Dem “prosowjetischen“ Kurs des frischgetauften Benin gelang es, die Ex-Kolonialmacht gründlich zu irritieren. Im Jänner 1977 kam es zu einem stümperhaften Umsturzversuch französischer Söldner – Françafrique[9] lässt grüßen. Dem revolutionären Image Kérékous tat das natürlich keinen Abbruch, ganz im Gegenteil.
Mit dem “Marxismus-Leninismus“ endgültig vorbei war es Mitte der 1980er Jahre, als nicht mehr rückzahlbare Kredite für Investitionen in einen Erdölsektor, aus dem nichts wurde, Benin zwangen, zu Kreuze zu kriechen und einem Strukturanpassungsprogramm der Bretton Woods-Institutionen zuzustimmen. 1985 kam es zu Unruhen unter den StudentInnen und allgemein wuchs Widerstand, insbesondere auch vonseiten junger Intellektueller der – verbotenen – kommunistischen Partei.
Doch nach außen hin wirkte es so, als hätte Kérékou weiter alles unter Kontrolle. Bei einer Wahlbeteiligung von 86% stimmten 1989 fast 90% für die Einheitsliste der Regierungspartei. Doch dann brach die Sowjetunion weg und nun erwies sich der Mangel an Unterstützung aus der Satten Welt als verhängnisvoll – für den Staatschef. Kérékou musste zu einer Nationalkonferenz einladen. Unter der Leitung des späteren Erzbischofs von Cotonou Isidore de Souza – zu seinem berühmten SklavInnenhändlervorfahren siehe den Artikel der Vorwoche – erwies sich diese als so erfolgreich, dass Benin afrikaweit zum Vorbild avancierte, was Demokratisierung betrifft. Eine Interimsregierung wurde eingesetzt, die neue Verfassung mit ihrem Mehrparteiensystem wurde im Dezember 1991 per Referendum abgesegnet und Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im Februar bzw. April 1991 krempelten die politische Szene gründlich um.
Bezeichnender- und vielleicht fatalerweise wurde mit Nicéphore Soglo ein ehemaliger leitender Funktionär der Weltbank neuer Präsident[11]. Der mag einiges zustandegebracht haben (politische Reformen, Unterstützung der Satten Welt, Wirtschaftswachstum, regelmäßige Auszahlung der Gehälter), er zeigte jedoch allzu deutlich seine Verachtung für eingespielte Gewohnheiten im Umgang mit Macht, für “Beninoiserien“, alles, was in seinen Weltbank-Augen nicht modern und fortschrittlich und effizient war.
Er mag ein guter Manager gewesen sein, Politiker war er keiner. Er erwies sich als unfähig, seinen Diskurs an die Gegebenheiten und seine Gegenüber anzupassen. So predigte er zum Beispiel traditionellen Führern, darunter viele Analphabeten, von monetären Aggregaten. Auf diese Weise verspielte er schnell einen Großteil der Sympathien, die er anfangs genoss. So wurde er, wenig schmeichelhaft, bald “Herkules“ oder “die Weltbank hat gesagt“ oder “als ich in der Bank war“ genannt[12].
Und also gelang Kérékou 1996 die Rückkehr.
Er hatte sich gewandelt und geläutert, hatte keine Schwierigkeiten, ohne Marx und Lenin auszukommen. Betrieb die Politik, als läge sie ihm im Blut. Setzte sich publikumswirksam auf Motorradtaxis – und stellt das Foto freilich auf seine Webseite. Inszeniert einen strengen, nüchternen und einfachen Lebensstil. Während er klug die zu verteilenden Pfründe austarierte, war es so, als könnte ihm die allgemeine Korruptheit nichts anhaben, als bliebe er sauber, stünde über allem drüber[14].
Klug taktierend, nach guter französischer Schule auch vor Wahlmanipulationen keineswegs zurückschreckend, gewinnt er auch die Wahlen von 2001.
Als er 2006 abtritt, werden es 28½ Jahre gewesen sein, die er insgesamt an der Staatsspitze verbracht hat.
“Chamäleon“ wird er noch heute genannt. Diese Tiere ändern ihre Farbe übrigens in erster Linie, um mit Ihresgleichen zu kommunizieren, nur in zweiter Linie zur Tarnung.
Am 14. Oktober 2015 ist er in Cotonou 82-jährig gestorben.
2006 ist Kérékou mit über 70 zu alt, um sich um eine Wiederwahl zu bewerben. Boni Yayi wird sein Nachfolger. Der hat Wirtschaft, Finanzen, Bankwesen studiert, insbesondere in Frankreich. Hat in den 1980er Jahren bei der Zentralbank der westafrikanischen Staaten (BCEAO[16]) in Dakar gearbeitet, wo er es zum stellvertretenden Direktor brachte. 1994 wurde er Präsident der Westafrikanischen Entwicklungsbank (BOAD[17]), die für Entwicklung zuständige Bank der westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion (UEMOA[18]). Zur 2006er Wahl trat er als Unabhängiger an unter dem Banner des Kampfes gegen die Korruption. Zudem wollte er den Privatsektor fördern, Frauen besseren Zugang zu Bildung verschaffen und die Landwirtschaft modernisieren.
Ganz offensichtlich waren die WählerInnen mit dem von ihm Erreichten zufrieden, denn 2011 wurde er schon im ersten Wahlgang wiedergewählt.
Boni Yayis Frau Chantal ist übrigens eine Afro-Brasilianerin, geborene de Souza, eine weitere Nachkommin des im Artikel der Vorwoche behandelten SklavInnenhändlers Francisco Félix de Sousa.
Und auch Boni Yayis Nachfolger soll von einem SklavInnenhändler abstammen[20]. Er ist jedenfalls aus Ouidah, der Stadt an der Südküste, wo die vom Dahomey-Königreich eingefangenen SklavInnen für ihre Atlantik-Überquerung eingeschifft wurden, denen heute die “Pforte ohne Wiederkehr“ ein Denkmal setzt[21].
Bevor er auf Präsident umsattelte, war Patrice Talon Unternehmer. Seinem Traum, Pilot zu werden, hatte eine medizinische Untersuchung an der Pariser Hochschule für zivile Luftfahrt ein abruptes Ende bereitet. 1985 nach Benin zurückgekehrt, baute er sich sein Business-Imperium im Baumwollsektor auf. Sein Geheimnis dabei waren die guten Beziehungen zu PolitikerInnen, er wurde als “Baumwollkönig“ bekannt. Er war zunächst einer der Hauptunterstützer und -financiers Boni Yayis. Doch nach dessen Wiederwahl 2011 wurde die Distanz zwischen den beiden immer größer und sie wuchs sich zu einer regelrechten Feindschaft aus: 2013 wurde Talon beschuldigt, versucht zu haben, Präsident Boni Yayi zu vergiften, und auch, einen Putsch vorbereitet zu haben. Zu diesem Zeitpunkt war er schon ins Ausland geflohen, nachdem ihm korrupte Geschäftspraktiken vorgeworfen worden waren.
Doch nach von François Hollande angeregten Vermittlungsbemühungen des senegalesischen Ex-Präsidenten Abdou Diouf begnadigte Boni Yayi 2014 den Baumwollkönig. Und der setzte sich 2016 im zweiten Durchgang gegen Boni Yayis Kandidaten bei den Präsidentschaftswahlen durch.
Patrice Talon verzichtet auf einen Premierminister (bzw. auf eine Premierministerin – nur 4 von 22 Regierungsmitgliedern sind Frauen), hievt zwei seiner Präsidentschaftswahl-Kontrahenten in hohe Ämter (einer wird Minister, der andere Generalsekretär im Präsidentenamt), verspricht, innert seiner fünf Jahre an der Spitze des Staates (er will kein zweites Mandat) den Wohlstand des Landes deutlich zu vergrößern. Maßnahmen zur Liberalisierung der Wirtschaft stoßen bei Gewerkschaften auf Widerstand. Talons Antwort auf die Streiks ist das Einschränken des Streikrechts.
Talon scheitert mit zwei Versuchen, die Verfassung zu verändern, 2017 und wieder 2018 – darunter die Beschränkung der Präsidentschaft auf ein einziges, sechs-jähriges Mandat.
Und nun droht ein Aushebeln der Demokratie. Dabei ist alles ganz demokratisch zugegangen.
Zu den Parlamentswahlen am 28. April 2019 haben nur zwei Parteien antreten können – beide unterstützten den Staatschef. Oppositionsparteien konnten aufgrund eines neuen, überaus restriktiven Wahlgesetzes nicht antreten – das am 7. August 2018 beschlossene Gesetz Nr.2018-31 sieht eine Verdreißigfachung der von jeder Partei zu hinterlegenden Kaution vor (von 8,3 auf 249 Mio. F Cfa, nunmehr 380.000 Euro) sowie einen Mindeststimmenanteil von 10%. Die Unabhängige Nationale Wahlkommission (CENA[23]) gibt am 5. März 2019 bekannt, dass nur die Progressive Union (Union progressiste) und der Republikanische Block (Bloc républicain), beide Talon-treu, zu den Wahlen zugelassen sind. Trotz dem Proteststurm, den das freilich bei der Opposition auslöst und dem sich Amnesty International und auch der Afrikanischen Menschenrechtsgerichtshof in Arusha angeschlossen haben – letzterer stellt Ende März ein Abgehen vom Prinzip der Rechtsstaatlichkeit fest – werden die Wahlen von Talon, Verzeihung: wie von der CENA beschlossen, abgehalten.
Und nun wurden am 17. Mai 2020, Corona hin oder her, Gemeinderatswahlen abgehalten. Ergebnis: Nur 7 der 77 BürgermeisterInnen werden von der Opposition gestellt.
Das wird gravierende Auswirkungen auf die nächsten Präsidentschaftswahlen haben. Denn für eine Nominierung braucht es die Unterstützung (Patenschaft) von mindestens 16 Parlamentsabgeordneten oder BürgermeisterInnen.
Da im Parlament die Talon-treuen Parteien alle und die Opposition somit 0 (null) Sitze innehat, unter den BürgermeisterInnen nur 7 (sieben) Oppositionelle sind, wird es nach mathematischer Logik und wenn alles mit rechten Dingen zugeht bei den nächsten Präsidentschaftswahlen nur Talon-treue KandidatInnen geben[24].
Außer eineR hat soviel Geld wie Patrice Talon und kann sich die erforderliche Zahl von PatInnen kaufen.
Endnoten:
[1] Siehe Günther Lanier, Geschichten aus Ouidah und Dahomey, heute Benin. Von Afro-BrasilianerInnen, rituellen Königsbräuten und falschen Amazonen, Radio Afrika TV 17.6.2020 (geschrieben 10.6.2020), https://radioafrika.net/2020/06/17/geschichten-aus-ouidah-und-dahomey-heute-benin-von-afro-brasilianerinnen-rituellen-konigsbrauten-und-falschen-amazonen/.
[2] Präkolonial verhielt es sich genau umgekehrt, da war die Küste wenig attraktiv, küstennahe, meist regen- und waldreiche Gebiete waren nur dünn besiedelt.
[3] Chamäleon nahe Oueslatia, Tunesien, Foto Habib M’henni 6.8.2010, leicht überarbeitet GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cameleon_Tunisie.jpg. Auch das dem Artikel vorangestellte Foto zeigt ein Chamäleon, Foto Ashishpatel123 am 22.7.2015, leicht zugeschnitten GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cameleon_specie.jpg.
[4] Zur Kolonialzeit siehe Walter Schicho, Benin (République du Bénin, ex-Dahomey), in ders., Handbuch Afrika Band 2. Westafrika und die Inseln im Atlantik, Frankf.a.M./Wien (Brandes&Apsel/Südwind) 2001, pp.104-112. Für die Zeit unmittelbar nach der Unabhängigkeit ebd., pp.112f.
[5] Chamäleon, Andalusien, Spanien, Foto Florent Hardy 20.8.2011, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cam%C3%A9l%C3%A9on_commun.jpg.
[6] Walter Schicho, a.a.O., p.115.
[7] Die Bucht von Benin erstreckt sich vom St. Paul-Kap 40 km südwestlich der togolesischen Hauptstadt Lomé bis zum Nun-Ausfluss des Niger-Deltas in Nigeria.
[8] Das Königreich erstreckte sich einst im Westen an der Küste bis fast nach Lagos (welches es damals noch nicht gab). Seine gleichnamige Hauptstadt ist heute die drittgrößte Stadt Nigerias. Sie liegt etwa 300 km östlich von Lagos.
[9] Die Verschmelzung von “France“ und “Afrique“ bedeutet die fortbestehende Herrschaft und Einmischung der formell nicht mehr herrschenden Kolonialmacht. Symbolfigur der Françafrique ist Jacques Foccart, der “Monsieur Afrique“ von Charles de Gaulle, Georges Pompidou und Jacques Chirac. Foccart war 1977 unter Valéry Giscard d’Estaing allerdings nicht an den Schalthebeln (sondern René Journiac, zuvor seine rechte Hand) und behauptete, mit dem Putschversuch nichts zu tun gehabt zu haben. Zu Foccart und Françafrique siehe insbesondere die Publikationen von Agir ici – Survie; https://survie.org/.
[10] Chamäleon, Peyrieras Nature Farm, Madagaskar, Foto Heinonlein 14.10.2015, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cameleon,_peyrieras_05.JPG.
[11] Er war in den 1960er Jahren kurz Finanzminister gewesen, dann ins Exil gegangen, hatte bei Internationalem Währungsfonds und Weltbank gedient. Und er stand 1990-91 als Premierminister der von der Nationalkonferenz eingesetzten Interimsregierung vor.
[12] Zu Nicéphore Soglo, insbesondere in seinem Gegensatz zu Mathieu Kérékou, siehe insbesondere Théophile E. Vittin, Le caméléon et le technocrate. Paradoxes et ambiguïtés des élections présidentielles au Bénin, Nouveaux cahiers de l’IUED no.15 (Graduate Institute Geneva) 2004, pp.41-70, https://books.openedition.org/iheid/2371?lang=fr. Ebd.: “Les discours de l’ancien président étaient truffés d’envolées lyriques sur les agrégats monétaires (même devant un parterre de chefs traditionnels analphabètes), de commentaires sur les performances à réaliser et de louanges sur les programmes des institutions de Bretton Woods. D’où les surnoms d’«Hercule», de «La Banque a dit» ou encore «Quand j’étais à la Banque».“
[13] Chamäleon auf Ndolé(Bitterspinat)-Blüten, Kamerun, Foto MBATAKA 19.2.2017, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:In%C4%81g%C5%8Dh_04.jpg.
[14] Zu seinem Stil siehe abermals Théophile E. Vittin, a.a.O.
[15] Oustalets Chamäleon, männlich, Ambalavao, Madagaskar, Foto Bernard Gagnon 3.3.2007, leicht überarbeitet GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cam%C3%A9l%C3%A9on_Madagascar_02.jpg.
[16] Banque Centrale des États de l’Afrique de l’Ouest. Sie emittiert den westafrikanischen Franc CFA.
[17] Banque Ouest Africaine de Développement.
[18] Union Économique et Monétaire Ouest Africaine.
[19] Chamäleon, Peyrieras Nature Farm, Madagaskar, Foto Heinonlein 14.10.2015, leicht zugeschnitten GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cameleon,_peyrieras_03.JPG.
[20] Die Washington Post beruft sich bei dieser Information allerdings auf eine Aussage von Patrice Talons Hauptgegner im Wahlkampf von 2016, Lionel Zinsou. Boni Yayis Premierminister und sein Kandidat für die Nachfolge unterlag bei der Wahl aber. Siehe Kevin Sieff, An African country reckons with its history of selling slaves, The Washington Post 29.1.2018, https://www.washingtonpost.com/world/africa/an-african-country-reckons-with-its-history-of-selling-slaves/2018/01/29/5234f5aa-ff9a-11e7-86b9-8908743c79dd_story.html.
[21] Siehe abermals Günther Lanier, Geschichten aus Ouidah und Dahomey, heute Benin. Von Afro-BrasilianerInnen, rituellen Königsbräuten und falschen Amazonen, Radio Afrika TV 17.6.2020 (geschrieben 10.6.2020), https://radioafrika.net/2020/06/17/geschichten-aus-ouidah-und-dahomey-heute-benin-von-afro-brasilianerinnen-rituellen-konigsbrauten-und-falschen-amazonen/.
[22] Chamäleon, Peyrieras Nature Farm, Madagaskar, Foto Heinonlein 14.10.2015, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cameleon,_peyrieras_08.JPG.
[23] Commission électorale nationale autonome (CENA).
[24] Vergleiche hierzu insbesondere Ella Jeannine Abatan, Michaël Matongbada, Élections communales au Bénin : vers un rétrécissement de l’espace politique ? ISS Today 27.5.2020, https://issafrica.org/fr/iss-today/elections-communales-au-benin-vers-un-retrecissement-de-lespace-politique?utm_source=BenchmarkEmail&utm_campaign=ISS_Weekly_FR&utm_medium=email.
[25] Parsons Chamäleon, Foto Heinonlein 14.10.2015, zugeschnitten GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cameleon,_peyrieras_18.JPG.