Günther Lanier, Ouagadougou, 7.4.2021
Seit Douglas Adams’ Per Anhalter durch die Galaxis[1] wissen auch wir in der Satten Welt, dass die Mäuse[2] den Menschen an Intelligenz haushoch überlegen sind, dass es sich in Wahrheit um die dreidimensionale Inkarnation hyperintelligenter, pandimensionaler Wesen handelt. Lassen sie sich in Käfige sperren und für wissenschaftliche Experimente einspannen, so stellt das die Verhältnisse auf den Kopf: In Wirklichkeit sind sie es, die mit der Erde und den Menschen ein riesiges Experiment konstruiert haben, um endlich dem Sinn des Lebens auf die Schliche zu kommen.
Die Mossi, die im Herzen des heutigen Burkina Faso über viele Jahrhunderte in überraschend stabilen, streng hierarchisierten Köngigreichen lebten[3], wussten schon lange um die Fähigkeiten der Mäuse. Zu diesem Thema lasse ich Dim Delobsom zu Wort kommen. Ich übersetze aus dem zweiten in “Burkina“[4] je von einem Einheimischen veröffentlichten Buch[5], das sich mit den Heil- und Zauber- und Wahrsage-Praktiken der Mossi beschäftigt. Doch bevor ich zur Sache komme, hier ein paar Erklärungen zu Autor und Kontext.
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Endnoten:
[1] Als Buch ist der erste Teil, “The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy”, 1979 herausgekommen. Im Radio gab es das Original unter demselben Titel ein Jahr davor, ausgestrahlt von BBC Radio 4.
[2] Das dem Artikel vorangestellte Foto zeigt zwei Wüstenspringmäuse. Zeichnung aus: Charles d’Orbigny, Dictionnaire Universel d’Histoire Naturelle, Paris (MM. Renard, Martinet et Cie.) 1849, leicht überarbeitet GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:FMIB_46818_Gerboise_ordinaire.jpeg?uselang=fr.
Die Wüstenspringmaus heißt auf Französisch gerboise – daher habe ich diese Abbildung für meinen Artikel über die französischen Atomversuche im Süden Algeriens verwendet – deren erster am 13.2.1960 hieß nämlich “gerboise bleue“/“Blaue Wüstenspringmaus“. Siehe Günther Lanier, De Gaulle & Nachfolger vor den ICC!, Kap.79 in Günther Lanier, Afrika. Exkursionen an den Rändern des Weltsystems, Linz (guernica Verlag) 2019, pp.521-524.
[3] Die Mossi stellen heute ungefähr die Hälfte der Burkinabè. Ihre Naabas – vom Dorfchef bis zu den obersten Königen tragen alle diesen Titel –, die Naabas also gibt es heute noch, wenn auch freilich nicht mehr an der Spitze der staatlichen Hierarchie.
[4] Von 1919 bis 1984 hieß Burkina Faso “Obervolta“. Von 1932 bis 1947, also zur Zeit der Veröffentlichung des zitierten Buches, war Obervolta allerdings auf drei Nachbarkolonien aufgeteilt – der größte, hier relevante Teil war der Côte d’Ivoire zugeordnet.
[5] Dim Delobsom, Les secrets des sorciers noirs. Avec une préface de Robert Randau (Die Geheimnisse der schwarzen Zauberer. Mit einem Vorwort von Robert Randau), Paris (Librairie Emile Nourry) 1934. Auch das erste “burkinische“ Buch, “Das Reich des Moogo Naaba“, 1932 veröffentlich, war von Dim Delobsom.