Günther Lanier, Ouagadougou, 12.5.2021
Seit vorgestern, Montag, 10. Mai 2021, um 18h UT, ist er online – der erste Akt von Keiko Fujiies Oper “Là-bas ou ici“, wörtlich übersetzt “Dort unten oder hier“[1].
Die Uraufführung dieses “ersten Aktes“ von Keikos Oper[2], ihrem “Projekt im Werden“, fand am Abend des 23. April im Garten des Französischen Instituts von Ouagadougou statt. Das Publikum war zahlreich erschienen. Sogar der japanische Botschafter, sonst in Burkina nahezu unsichtbar, war erschienen und hatte sich zur Begrüßung vor der Komponistin verneigt, so höflich wie es wohl nur JapanerInnen können.
Hier das Wichtigste meines heutigen Artikels: https://www.youtube.com/watch?v=MZPtLy9LOh8, der link.
“Dort unten“ ist Kongo-Brazzaville. “Hier“ ist Ouagadougou, Burkina Faso.
Die zugrundeliegende Geschichte ist die des Librettisten Moyi Mbourangon aka Martial Pa’nucci. Der Rapper und Aktivist, Mitbegründer der Bewegung “Ras-le-bol“ (“Es reicht“) musste fort aus seiner Heimat “dort unten“[3]. Fünf “Arien“ im Herz von Keiko Fujiies Oper vertonen die Briefe, die er an seine Mutter schreibt, die er seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen hat.
Weiterlesen unter https://www.africalibre.net/lang/deutsch/startseite.php
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Endnoten:
[1] Zu Keiko Fujiies Vorausprojekt im Goethe-Institut habe ich Ende Jänner berichtet. Siehe Günther Lanier, Fünf Arien auf dem Weg zu einer Oper. Eine japanisch-burkinische Koproduktion, Radio Afrika TV 27.1.2021, https://radioafrika.net/funf-arien-auf-dem-weg-zu-einer-oper-eine-japanisch-burkinische-koproduktion/.
[2] Das dem Artikel vorangestellte Foto habe ich dort gemacht, GL 23.4.2021. Quer über der Bühne war eine große Leinwand errichtet. Auf diese wurden immer wieder Videosequenzen projiziert. Oder sie diente als Vorder- bzw. Hintergrund: Die Bühne wurde vor und hinter ihr bespielt, wie auch Publikum zu ihren beiden Seiten platziert war.
[3] Die Titel seiner Werke zeigen, warum ihn die Herrschenden dort nicht schätzen: Nach dem noch sehr braven “Lettre ouverte aux présidents d’Afrique“ (“Offener Brief an Afrikas Präsidenten“) kam 2017 “#EnAttendantLaRêv’olte“ (“In Erwartung der Revolte/Traumvolte“) und dann 2018 “#SurLesCheminsDeLaRêv’olte“ (“Auf dem Weg der Revolte/Traumvolte“). Siehe https://www.martialpanucci.africa/artiste/martial-panucci/.