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Frauen im Sahel – Teil 1

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Foto: zwei mauretanische Frauen [1]

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Günther Lanier, Bayonne 21.9.2022[2]

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Anfang Mai ist im Promedia-Verlag ein von mir mitherausgegebenes Buch zum Sahel erschienen[3], zu dem ich die Hälfte der Texte beigesteuert habe.

Ich habe an dieser Stelle am 15. und 22. Juni schon die Einleitung aus diesem Buch veröffentlicht[4], am 20. und 27. Juli dann das Kapitel über die Wirtschaft im Sahel[5], am 7. und 14. September dann das Kapitel zum “Umgang mit Terrorismus“. Hier nun der 1. Teil des Kapitels über Frauen im Sahel – geringfügig überarbeitet. Der 2. Teil des Kapitels folgt nächste Woche.

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also: Frauen im Sahel (Teil 1 von 2)

Günther Lanier

“Es tut not, dass die Frau sich schreibt: Sie schreibe von der Frau und sorge dafür, dass die Frauen zum Schreiben kommen, von dem sie ebenso gewaltsam ferngehalten wurden wie von ihren Körpern; aus denselben Gründen, aufgrund desselben Gesetzes, mit demselben tödlichen Ziel. Es tut not, dass die Frau sich zu Text bringt – wie zur Welt und zur Geschichte –, aus ihrem eigenen Antrieb heraus.“[6]

Ich musste quasi in letzter Sekunde einspringen. Die Autorin afrikanischer Herkunft, die dieses Kapitel eigentlich schreiben sollte, hat uns so spät erst im Stich gelassen, dass wir keinen anderweitigen Ersatz mehr finden konnten. Ich bin Feminist, halte die Geschlechterverhältnisse[7] für den Hauptwiderspruch und habe viel zu Frauen-Themen gearbeitet und publiziert[8]. Betroffen aber bin ich nur als Sohn, Bruder, Partner, usw., nicht “in meiner eigenen Haut“, nicht im eigenen Geschlecht. Was folgt, entstammt somit in doppelter Hinsicht einer Außenperspektive: der eines Mannes und der eines “Weißen“.

In unserem Buch behandeln wir neun Länder, somit geht es in diesem Kapitel um über 180 Millionen Frauen und Mädchen[9], die in einem Gebiet leben, das sich von Ost nach West über fast 6.000 km erstreckt[10] und wo es nur teilweise einende historische oder kulturelle Gemeinsamkeiten gibt. Die Bandbreite von Lebensumständen und sozialen Normen, mit der wir es in Geschlechterfragen zu tun haben, ist riesig. Was Zugang zu Macht und Ressourcen, Prestige der Frauen, die Formen ihres Einflusses und ihre Zukunftsperspektiven betrifft, herrscht große Vielfalt. Generell tendieren Frauen stärker als in der heutigen Satten Welt dazu, sich unterzuordnen, oder werden – direkt oder durch die Umstände – dazu gezwungen. Allzu oft gilt: “Sprechen ist männlich, schweigen weiblich“[11], ganz besonders in der Öffentlichkeit und noch mehr, wenn Männer da sind. Jenseits des unersetzbaren Beitrages der Frauen zur Produktion (er wird in Burkina Faso auf 70% des BIP bzw. 80% der Lebensmittelproduktion geschätzt) und zur Reproduktion sowieso[12], kann alles patriarchale Übergehen nicht verhindern, dass sie immer wieder sichtbar werden, ja herausragen.

So spielten Frauen – entgegen aller Vorurteile, die diezbezüglich gegenüber stark islamisierten Gesellschaften bestehen[13] – in der sudanesischen “Revolution“ 2018/19 eine herausragende Rolle – und sie sind nach wie vor im Widerstand gegen die Militärherrschaft und den Putsch vom Oktober 2021 an vorderster Stelle vertreten[14]. Alaa Salah brachte es zu besonderer Prominenz – das Foto der damals 22- oder 23-jährigen Technik- und Architektur-Studentin, die am 8. April 2019 während eines Sit-ins in der Nähe des PräsidentInnenpalastes ganz in Weiß gekleidet vom Dach eines Autos herunter Reden hielt und mit den sie umgebenden Frauen sang, ist um die Welt gegangen und Alaa Salah ist zur Ikone der leider nicht zu Ende geführten “Revolution“ geworden[15]. Die ursprüngliche, also 2019 eingesetzte Regierung Hamdoks bildete die bedeutende Rolle der Frauen beim Sturz des alten Regimes nur ungenügend ab, immerhin aber wurde z.B. Asma Mohamed Abdalla Außenministerin. Die Frauenrechtlerin Aisha Musa el-Said und die Juristin Raja Nicola wurden Mitglieder des Souveränitätsrates (Sovereignty Council) und Nemat Abdullah Khair wurde am 10. Oktober 2019 zur Obersten Richterin und Chefin der Justiz (Chief Justice) ernannt.

Fast ein Jahrhundert vor diesen Ereignissen im Sudan hatten Frauen in Nigeria beherzten und teilweise sogar erfolgreichen Widerstand gegen die britischen Kolonialherren und ihre einheimischen Handlanger geleistet, zuerst 1929 im Südosten im sog. Aba-Frauenkrieg, zwei Jahrzehnte später im Südwesten mit den Protesten der Abeokuta Women’s Union[16].

In Eritrea waren in dem Jahrzehnte dauernden Freiheitskampf gegen die (äthiopische) Fremdherrschaft, der Anfang der 1990er Jahre erfolgreich zu Ende gebracht werden konnte, Frauen genauso am Kampf beteiligt wie Männer und die Geschlechter waren weitestgehend gleichberechtigt. Das wurde dann ab der Einrichtung des unabhängigen Staatswesens leider nicht im selben Ausmaß aufrechtererhalten – die Frauen hatten ihre Schuldigkeit getan: Im Ausnahmezustand (wie z.B. auch im algerischen Freiheitskrieg oder während des 2. Weltkriegs in Europa) dürfen und können sie alles, doch sobald wieder normale Zustände herrschen (sic!), werden sie zurück an den Herd geschickt. Nun, so arg ist es in Eritrea nicht, nach wie vor sind die Frauen halbwegs gleichberechtigt (leider auch, was den “Nationaldienst“ betrifft), wenn sie auch keinen Zugang zu den obersten Staatsämtern haben.

Früher hat es Staatschefinnen, hat es Königinnen gegeben. Da war Sarraounia[17] im Südwesten des heutigen Niger. Sie stellte sich 1899 den französischen Eroberern Voulet und Chanoine[18] entgegen, während sich die meisten ihrer männlichen Kollegen kampflos ergaben. Dem Vergessen entrissen wurde diese Königin von Lugu durch den 1980 bei L’Harmattan in Paris erschienenen Roman “Sarraounia: Das Drama der Magierinnenkönigin“ (Sarraounia : Le drame de la reine magicienne) von Mamani Abdoulaye und den darauf basierenden Film Mel Hondos “Sarraounia“, der 1987 mit dem großen Preis der Fespaco, dem Goldenen Hengst der Yennenga, ausgezeichnet wurde. Yennenga[19], die Ahnfrau der Mossi-Dynastien, die jahrhundertelang im zentralen Burkina herrschten (sic!), gehört auch zu den herausragenden Frauen. Wobei sie mehr noch als Sarraounia im Mythos wurzelt – sie lebte auch viele Jahrhunderte früher. Moderner als die beiden ist die Königin von Kabrousse, die charismatische Aline Sitoé Diatta[20], 1920 in der Casamance im äußersten Süden Senegals geboren. Anfang der 1940er Jahren organisierte sie ihre UntertanInnen (sie gehörten zu den Diola) in einer Kampagne des zivilen Ungehorsams gegen die französischen Kolonialherren und zwar so erfolgreich, dass diese ihre Herrschaft bedroht sahen, sie gefangennahmen, ihr den Prozess machten und sie nach Timbuktu deportierten, wo sie 24-jährig an Skorbut starb.

Zur Präsidentin hat es im Sahel seit der Unabhängigkeit bisher noch niemand gebracht (alle neun Länder haben präsidiale Systeme), zur Premierministerin schon, nämlich im Senegal, zuletzt Aminata Touré. Die gelernte Ökonomin, eine menschenrechtsbewegte Linke, hatte für das UNO-Bevölkerungsprogramm gearbeitet, das sich für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Frauen- und Mädchenrechte sowie gegen Exzision und Kinderheirat einsetzt. 2010 war sie aus New York in den Senegal und als Kabinettschefin an die Seite Macky Salls übersiedelt, war 2012-13 Justizministerin und vom 1. September 2013 bis 4. Juli 2014 Premierministerin. Den Posten verlor “Mimi Touré“, weil sie bei den BürgermeisterInnenwahlen 2014 in Dakar angetreten war und verloren hatte. Bei einer UNESCO-Konferenz zum Thema “Förderung von Frauen-Empowerment und Frauen-Führungsrollen” ließ sie an ihrem Feminismus keinen Zweifel aufkommen. “Einst verstand ich die Komplexheit, vielleicht besser die Raffiniertheit des Patriarchats noch nicht, des Patriarchats als eines kulturellen, sozialen und ökonomischen Systems“. “Es tut wohl, zusammen zu sein in dieser Zeit, wo wir, geben wir es zu, was Feminismus und Frauenrechte betrifft, eher dahindarben und an der politischen Front ins Hintertreffen geraten sind, wo wir mit eigenen Augen zusehen müssen, wie Konservativismus und Extremismus Frauenkörper als Schlachtfelder missbrauchen“. “Wenn wir für Geschlechtergleichheit kämpfen (…), ist es sehr wichtig (…), gegen die weltweit blasenden Winde des Konservativismus anzugehen. Stehen wir Schulter an Schulter, auch mit der uns gleichgesinnten Jugend (…), und stellen wir das Spiel auf den Kopf“[21]. Mimi Touré, der präsidiale Ambitionen nachgesagt werden, war später auch Präsidentin des Wirtschafts-, Sozial- und Umwelt-Rates (protokollarisch die Nr.3 oder 4 Senegals). Weder in dieser Funktion noch als Premierministerin war sie die Pionierin[22].

Auch in Mali, wo konservativ-islamische Kräfte (darunter insbesondere der Hohe Islamische Rat, bis April 2019 unter der Führung von Mahmoud Dicko[23]) alles tun, um dem “anderen Geschlecht“[24] die Gleichberechtigung weitgehend zu verunmöglichen, gelingt es Frauen, alle gläsernen Decken zu sprengen. Unter ihnen sticht seit Jahren schon die Politikerin, Schrifstellerin und vor allem Altermondialistin[25] Aminata Dramane Traoré hervor. 1947 in Bamako in eine einfache Familie als eines von zwölf Kindern geboren, studierte sie später in Frankreich, erwarb ein Doktorat in Sozialpsychologie, arbeitete als sozialwissenschaftliche Forscherin an der Uni in Abidjan, unterrichtete dort auch. 1997-2000 diente sie unter Präsident Alpha Oumar Konaré[26] als Kultur- und Tourismus-Ministerin. Diesen Job gab sie schließlich auf, um sich ungehemmt, ohne Rücksicht auf offiziell-staatliche Gepflogenheiten ihren wirklichen politischen Interessen widmen zu können: dem Widerstand gegen Neokolonialismus und Neoliberalismus. Ersterer feiert seit zehn Jahren in Mali, Niger, Burkina, Tschad fröhlichere Urständ als schon lange. Letzterer entfaltete seit den 1980er Jahren in afrikanischen Ländern noch mehr als in europäischen seine verheerende Wirkung, in Afrika meist unter dem Diktat der Bretton Woods-Institutionen[27], die hier mit ihren Strukturanpassungsprogrammen die wirtschaftspolitischen Rezepte erprobten, die später in verfeinerter Form auch in der Satten Welt und insbesondere in der EU zum Gesetz erhoben wurden.

Am 20. November 2021 wurde Aminata Dramane Traoré “für ihren herausragenden und beispielhaften Einsatz für Rettung und Erhalt des Blauen Planeten“ von der ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie mit dem Internationalen ethecon Blue Planet Award 2021 ausgezeichnet. Die Dankesrede, die sie nur virtuell hielt, weil sich Deutschland nicht nur von MigrantInnen, sondern auch von Covid belagert fühlte, ist glücklicherweise in zwei Versionen – im französischen Original und mit deutscher Synchronisierung – im Netz besichtigbar (ebd. ist sie auch zu lesen). Die Rede belegt die konzise und unbestechliche Schärfe der Analyse der Menschenrechts- und Friedensaktivistin, egal, ob es um Globales oder Lokales, um der Großmächte Kampf gegen den Terror oder die Verhältnisse in Mali seit dem letzten Putsch geht. “Ich spreche als Frau, Afrikanerin, Sahelianerin“, beginnt sie, die sich bezeichnet als “eine Frau, die gegen einen Männerkrieg aufsteht“ und schließt mit: “Lassen Sie uns auf einen echten Paradigmenwechsel hinarbeiten, denn sozialer Frieden, menschliche Sicherheit und politische Stabilität, die gut für Deutschland und Europa sind, sind auch gut für uns in Mali, im Sahel und in Afrika.“[28]

Hélène Cixous’ anfänglich zitierten Rat befolgend, schreiben auch im Sahel viele Frauen und das seit langem[29]. Aus den unabhängig gewordenen Sahel-Ländern denken viele wohl sofort an Mariama Bas Briefroman “Ein so langer Brief. Ein afrikanisches Frauenschicksal“[30]. Aus dem literaturreichen Senegal kommt z.B. auch Mariétou Mbaye Biléoma, die unter dem Pseudonym Ken Bugul – auf Wolof heißt das “die Unerwünschte“ – bis dato elf wunderbar aufmüpfige und selbstbewusste Bücher veröffentlicht hat. In Burkina Faso zählen wir etwa ein Dutzend prominenter schreibender Frauen, darunter Sophie Heidi Kam mit ihren Gedichten, Theaterstücken und Kurzgeschichten, die von sich erzählt, dass es die Geschichten ihrer Großmutter mütterlicherseits waren, die sie zur Literatur gebracht haben. Und dann die unermüdliche Monique Ilboudo, erste Menschenrechtsministerin des Landes (2000-07), dann lange Botschafterin in Kopenhagen, jetzt lehrt sie wieder Jus an der Universität von Ouagadougou – ihre Publikationen umfassen feministische Fachliteratur[31] ebenso wie Kurzgeschichten und Romane[32]. Aus dem Sudan kommt Leila Aboulela, sie lebt seit 1990 aber überwiegend in Aberdeen (in Schottland). Sie erhielt im Jahr 2000 den renommierten Caine Prize for African Writing für ihre Kurzgeschichte The Museum. Am bekanntesten ist aber ihr Romanerstling The Translator[33], der in Aberdeen und Khartum spielt und in dem sie ihre eigenen transkulturellen Erfahrungen verarbeitet. Der Tschad musste bis ins neue Jahrtausend warten, bis eine seiner Schriftstellerinnen publizierte: 2001 veröffentlichte die Diplomatin Marie-Christine Koundja ihren ersten Roman, Al-Istifakh, ou, L’idylle de mes amis, 2009 folgte mit Kam-Ndjaha, la dévoreuse ihr zweiter[34]. Für Mali ist das Erwähnen der Hebamme, Aktivistin und Politikerin Aoua Keïta (1912-80) unabdingbar – sie hat 1975 unter dem Titel “Frau aus Afrika“ ihre Autobiographie publiziert[35]. Die heute bekannteste unter den Autorinnen unserer neun Sahelländer ist aber zweifellos Chimamanda Ngozi Adichie, beileibe nicht die einzige über die nationalen Grenzen hinaus bekannte nigerianische Schrifstellerin.

Bisher habe ich mich vor allem auf die weibliche Prominenz im Sahel konzentriert. Wie aber schaut es diesseits des Rampenlichtes aus? Lässt sich weiblicher Alltag international sinnvoll vergleichen?

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(Teil 2 folgt nächste Woche ebenhier)

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“Krisenregion Sahel. Hintergründe, Analysen, Berichte“[36] hat 256 Seiten, misst nach Verlagsangaben 14,8 x 21cm, kostet 22 Euro. Die Internationale Standardbuchnummer (ISBN) ist 978-3-85371-501-7. Abgesehen von den meinen stammen die Beiträge – in alphabetischer Reihenfolge – von Elisabeth Förg, Christoph Gütermann, Georges Hallermayer, Ishraga Mustafa Hamid, Birgit Mayerhofer, Tobias Orischnig, Werner Ruf, Markus Schauta, Franz Schmidjell, Mariam Wagialla und Charlotte Wiedemann.

Bestellungen auf https://mediashop.at/buecher/krisenregion-sahel/ oder im Fachbuchhandel.

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Sollten Sie Anfang Oktober in Wien oder Umgebung sein: Am 4. Oktober gibt es eine Präsentation des Buches – hier der Einladungstext:

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Einladung zur Buchpräsentation
Krisenregion Sahel

Dienstag, 4. Oktober 2022, 18:30 – 20:00
C3 – Centrum für Internationale Entwicklung
Sensengasse 3, 1090 Wien

Bei der Buchpräsentation wird der in Burkina Faso lebende Ökonom und Autor Günther Lanier über die aktuellen Entwicklungen im westlichen Sahel berichten. Die Mitautorin Ishraga Mustafa Hamid wird auf die heutige Stellung der Frauen im Sudan eingehen, die bei der Revolution 2018 an vorderster Linie standen. Weitere Mitautor*innen und Diaspora Vertreter*innen aus der Region werden eingeladen, auch lokale Lösungsansätze zu den vielfältigen Krisen aufzuzeigen und sich kritisch mit den europäischen Politiken gegenüber den Sahel-Staaten auseinander zu setzen.

Im Sammelband “Krisenregion Sahel” analysieren dreizehn Autor*innen die Situation den neun Sahel-Staaten. Thematische Beiträge behandeln unter anderem die Rolle des Islam, Landkonflik­te, Klimakrise und ethnische Spannungen. Gleichzeitig wird die europäische Mitverantwortung an den multiplen Krisen thematisiert. So werden die über 60 französischen Interventionen seit der Unabhängigkeit detailliert aufgelistet 

„Sahel“ bedeutet auf Arabisch „Ufer“ oder „Küste“ – gemeint ist das Südufer der Sahara, des großen Sand- und Steinmeeres. Dieses Sahara-„Ufer“ erstreckt sich vom Atlantik im Westen bis zum Roten Meer im Osten. Anteil am Sahel haben die Staaten Senegal, Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger, Nigeria, Tschad, Sudan und Eritrea.

Wir freuen uns auf Deine/Ihre Anmeldung unter [email protected]

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Endnoten:

[1] Foto Gerardo Amechazurra, 5.12.2006, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mauritanian_women.jpg.

[2] Petra Radeschnig gilt – wie stets – mein herzlicher Dank fürs Lektorieren!

[3] Fritz Edlinger, Günther Lanier (Hg.), Krisenregion Sahel. Hintergründe, Analysen, Berichte, Wien (Promedia) 2022. Zu bestellen auf https://mediashop.at/buecher/krisenregion-sahel/.

[4] Der Sahel aus der Nähe – Einführung, Teil 1, 15.6.2022, https://www.africalibre.net/artikel/449-der-sahel-aus-der-nahe–einfuhrung-teil-1 bzw. https://radioafrika.net/der-sahel-aus-der-nahe-einfuhrung-teil-1/.
Der Sahel aus der Nähe – Einführung, Teil 2, 22.6.2022, https://www.africalibre.net/artikel/450-der-sahel-aus-der-nahe–einfuhrung-teil-2 bzw. https://radioafrika.net/der-sahel-aus-der-nahe-einfuhrung-teil-2/.

[5] Der Sahel und seine Wirtschaft – Teil 1, Ouagadougou (Africa Libre) 20.7.2022, https://www.africalibre.net/artikel/455-der-sahel-und-seine-wirtschaft–teil-1 bzw. Wien (Radio Afrika TV) 20.7.2022, https://radioafrika.net/der-sahel-und-seine-wirtschaft-teil-1/
Der Sahel und seine Wirtschaft – Teil 2, Ouagadougou (Africa Libre) 27.7.2022, https://www.africalibre.net/artikel/456-der-sahel-und-seine-wirtschaft–teil-2, bzw. Wien (Radio Afrika TV) 27.7.2022, https://radioafrika.net/der-sahel-und-seine-wirtschaft-teil-2/

[6] Hélène Cixous ist Afrikanerin, allerdings vom Nordufer der Sahara, sie ist in Algier geboren und wuchs dort auf. Im Original: “Il faut que la femme s’écrive: que la femme écrive de la femme et fasse venir les femmes à l’écriture, dont elles ont été éloignées aussi violemment qu’elles l’ont été de leurs corps; pour les mêmes raisons, par la même loi, dans le même but mortel. Il faut que la femme se mette au texte – comme au monde, et à l’histoire –, de son propre mouvement.“ Hélène Cixous, Le Rire de la Méduse, in: Hélène Cixous, Le Rire de la Méduse et autres ironies, Paris (Galilée) 2010, p.37, Übersetzung GL.

[7] Auch wenn “Geschlecht“ freilich nicht “natürlich“ ist, sondern gemacht wird, so halte ich “Gender“ für einen konservativen Terminus und ziehe es vor, von Geschlechterverhältnissen, -kampf usw. zu reden und schreiben.

[8] Darunter GL, Au pays des femmes intègres (Im Land der integren Frauen), Ouagadougou (CEPRODIF) 2020. Zudem GL, Afrikas Frauen “25 Jahre nach Beijing“: Das Feuer neu entfachen, Wien (International – Im Fokus 01/2021) Jänner 2021; herunterladbar auf https://international.or.at/im-fokus/.

[9] 356,38 Millionen EinwohnerInnen waren es 2020 nach Weltbankdaten (s. die Tabelle im Ökonomie-Kapitel), bei einem angenommenen weiblich-männlich-Verhältnis von 51:49 macht das 181,75 Millionen – and counting.

[10] Von Gibraltar zum Nordkap sind es knapp 4.300 km Luftlinie.

[11] “Parler est masculin, se taire féminin“ – ein Zwischentitel in GL, Au pays des femmes intègres, Ouagadougou (CEPRODIF) 2020, p.49. Ebd. p.36 für die gleich folgenden Frauenanteile von 70 bzw. 80%.

[12] Siehe dazu auch die Überlegungen im Ökonomie-Kapitel dieses Buches.

[13] Siehe auch das Nigeria-Kapitel und die dortigen Literaturhinweise zur Lage der Hausa-Frauen.

[14] Siehe hierzu insbesondere Charlotte Wiedemann, Das Haus von Fathiya. Frauen waren am Sturz von Omar al-Bashir maßgeblich beteiligt. Zu Besuch in Khartum, ein Jahr danach, Monde Diplomatique 9.4.2020, https://monde-diplomatique.de/artikel/!5675066.

[15] Das Foto ist von Lana Haroun und nicht gemeinfrei, es ist jedoch am Netz leicht zu finden. Eine “Ikone der Revolution“ nennt Alaa Salah ein RFI-Artikel: Houda Ibrahim, Alaa Salah, icône de la révolution au Soudan: ‘il ne faut jamais se taire sur ses droits’, RFI 23.5.2021 um 6h46, https://www.rfi.fr/fr/podcasts/invit%C3%A9-afrique/20210523-alaa-salah-ic%C3%B4ne-de-la-r%C3%A9volution-au-soudan-il-ne-faut-jamais-se-taire-sur-ses-droits. Alaa Salah hat inzwischen auch ein Buch publiziert: Le chant de la révolte. Le soulèvement soudanais raconté par son icône, Lausanne (Favre) 2021.

[16] Siehe das Nigeria-Kapitel.

[17] Das ist eigentlich kein Name, sondern der Titel der Königin von Lugu. Ihr Name dürfte Mangu gewesen sein.

[18] Die beiden hatten sich ein paar Jahre zuvor schon im heutigen Burkina durch besonders arge Grausamkeiten ausgezeichnet. Dann waren sie auf eine Mission Richtung Tschadsee geschickt worden – dabei trieben sie es mit der brutalen Selbtherrlichkeit so weit, dass es sogar Paris zu bunt wurde.

[19] Sie hat einen Kurzauftritt im Burkina-Kapitel dieses Buches.

[20] Karine Silla hat ihr 2020 ein bei den Editions de l’Observatoire herausgekommenes Buch gewidmet, den Roman “Aline et les hommes de guerre“.

[21] Zitate aus Aminata Touré, Uniting for Gender Equality, in: UNESCO Division for Gender Equality, UNESCO’s Soft Power Today. Fostering Women’s Empowerment and Leadership, Paris (Uncesco) 2017, p.106 (die ersten beiden Zitate) bzw. p.107 (das dritte Zitat); Übersetzung GL, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8b/UNESCO%27s_soft_power.pdf.

[22] Zu Aminata Touré siehe das Kap.32 “Erfolg qua Quote? In der senegalesischen Politik sind die Frauen auf dem Vormarsch“ in GL, Afrika. Exkursionen an den Rändern des Weltsystems, Linz (guernica Verlag) 2019, pp.231-237 und für neuere Entwicklungen GL, Dakars Orte der Macht, Radio Afrika TV 28.7.2021, https://www.radioafrika.net/dakars-orte-der-macht/.

[23] Siehe dazu GL, Islam & politische Macht. Sieg in Mali – Niederlage in Ägypten, Radio Afrika TV 3.7.2019, http://www.radioafrika.net/islam-politische-macht/ sowie GL, Religion an der Macht. Ein Ausweg? Radio Afrika TV 1.7.2020, https://www.radioafrika.net/2020/07/01/religion-an-der-macht-ein-ausweg/.

[24] Im Original heißt Simone de Beauvoirs Standardwerk “Le deuxième sexe“, also eigentlich “Das zweite Geschlecht“, wurde aber auf Deutsch als “Das andere Geschlecht“ herausgebracht. Simone de Beauvoir, Le deuxième sexe I & II, Paris (Gallimard) 1949. Beauvoirs Analysen fokussieren freilich vor allem bürgerliche französische Frauen. Was die von den Verhältnissen der Satten Welt dominierte und geprägte wissenschaftliche Geschlechterklassifizierung betrifft, kommt, auf die Kultur der Yoruba gestützt, eine besonders radikale Kritik von Oyèrónkẹ́ Oyěwùmí in ihrem The Invention of Women. Making an African Sense of Western Gender Discourses, Minneapolis (University of Minnesota Press) 1997.

[25] Der Altermondialismus will eine andere Globalisierung, eine von unten, er fördert grenzüberschreitende Zusammenarbeit sozialer Bewegungen und Basisinitiativen (Latein: “alter“ = der andere).

[26] Kurz zu Alpha Oumar Konaré und zu Mali allgemein siehe Elisabeth Förgs Mali-Kapitel in diesem Buch.

[27] Weltbank und Internationaler Währungsfonds.

[28] Sie will Deutschland freilich nicht kopieren, sondern fordert im Gegenteil für dort ebenso wie für Mali einen Paradigmenwechsel. Für die Preisverleihungsbegründung, das auf Deutsch synchronisierte Video und den deutschen Text der Rede siehe https://www.ethecon.org/2021/12/20/dankesrede-und-tagungs-highlights-2021-veroeffentlicht/#more-5371. Das französische Original des Videos ist verfügbar unter https://www.youtube.com/watch?v=aAjN53AhKWY.

[29] Insbesondere auch für weiter Zurückreichendes siehe Esi Sutherland-Addy et Aminata Diaw (Hg.), Des femmes écrivent l’Afrique. L’Afrique de l’Ouest et le Sahel, Paris (Karthala) 2007. Dieses Kompendium gibt es auch auf Englisch. Sudan ist im Nordafrika-Band vertreten: Fatima Sadiqi, Amira Nowaira, et al. (Hg.), Women Writing Africa, Volume IV. The Northern Region, New York (The Feminist Press) 2008. Eritrea ist – wie der Rest des Horns von Afrika – in keinem der vier Bände dabei.

[30] Im Original Mariama Bâ, Une si longue lettre, Dakar (Nouvelles éditions africaines) 1979.

[31] Insbesondere Monique Ilboudo, Droit de cité. Etre femme au Burkina Faso, Ouagadougou (Hamaria) 2006.

[32] Zuletzt Monique Ilboudo, Carrefour des Veuves, Pointe-Noire (Les Lettres Mouchetées) 2020.

[33] Leila Aboulela, The Translator, Edinburgh (Polygon) 1999. Auf Deutsch:“Die Übersetzerin”, Göttingen (Lamuv Verlag) 2001.

[34] Al-Istifakh, ou, L’idylle de mes amis (Al-Istifakh oder die Idylle meiner FreundInnen), Yaoundé (Editions Clé) 2001; Kam-Ndjaha, la dévoreuse (Kam-Ndjaha, die Verschlingerin), Paris (Éditions Menaibuc) 2009.

[35] Aoua Keïta, Femme d’Afrique. La vie d’Aoua Kéïta racontée par elle-même, Paris (Présence africaine) 1975.

[36] Ich habe auf das Buch hier schon öfter verwiesen: https://radioafrika.net/ein-buch-zum-sahel-taufrisch/ sowie https://radioafrika.net/informationen-zu-unserem-anfang-der-vorwoche-herausgekommenen-sahel-buch/ bzw. https://www.africalibre.net/artikel/433-ein-buch-zum-sahel–taufrisch sowie https://www.africalibre.net/artikel/434-informationen-zu-unserem-anfang-der-vorwoche-herausgekommenen-sahel-buch.
Außerdem habe ich hier im Juni das Einleitungskapitel dieses Buches in zwei Teilen veröffentlicht:
Der Sahel aus der Nähe – Einführung, Teil 1, 15.6.2022, https://www.africalibre.net/artikel/449-der-sahel-aus-der-nahe–einfuhrung-teil-1 bzw. https://radioafrika.net/der-sahel-aus-der-nahe-einfuhrung-teil-1/.
Der Sahel aus der Nähe – Einführung, Teil 2, 22.6.2022, https://www.africalibre.net/artikel/450-der-sahel-aus-der-nahe–einfuhrung-teil-2 bzw. https://radioafrika.net/der-sahel-aus-der-nahe-einfuhrung-teil-2/.

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