Foto: Tuareg nahe Hombori, Mali[1]
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Günther Lanier, Ouagadougou 11.5.2022[2]
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Im Promedia-Verlag ist soeben unser Sahel-Buch herausgekommen. Als einer der beiden Herausgeber zeichne ich für die Hälfte der Texte verantwortlich. Als Titel des Buches hatte ich mir gewünscht “Der Sahel. Hintergründe, Analysen, Berichte“. Doch der tatsächliche Titel ist “Krisenregion Sahel. Hintergründe, Analysen, Berichte“. Ich hätte gerne dieses Von-allem-Anfang-an-Fokussieren-auf-Negatives vermieden, doch ein neutraler Titel wäre ganz offenbar zu wenig marktschreierisch, würde zu wenig KundInnen und KäuferInnen ködern. Sei’s drum. Ich hoffe, alle Sahel-LiebhaberInnen werden mir oder uns die “Krisen“ verzeihen.
Ich habe das wirkliche Buch noch nicht in Händen gehalten, nach Ouagadougou dauert die Auslieferung (die in deutschsprechenden Landen mit Anfang dieser Woche erfolgt war) etwas länger. Ich kenne es nur elektronisch. Es hat 256 Seiten, misst nach Verlagsangaben 14,8 x 21cm, kostet 22 Euro. Die Internationale Standardbuchnummer (ISBN) ist 978-3-85371-501-7.
Abgesehen von den meinen stammen die Beiträge – in alphabetischer Reihenfolge – von Elisabeth Förg, Christoph Gütermann, Georges Hallermayer, Ishraga Mustafa Hamid, Birgit Mayerhofer, Tobias Orischnig, Werner Ruf, Markus Schauta, Franz Schmidjell, Mariam Wagialla und Charlotte Wiedemann. Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank!
Hier, was die Verlagswebseite[3] zu dem Buch zu sagen hat:
“‘Sahel’ bedeutet auf Arabisch ‘Ufer’ oder ‘Küste’ – gemeint ist das Südufer der Sahara, des großen Sand- und Steinmeeres. Dieses Sahara-‘Ufer’ erstreckt sich vom Atlantik im Westen bis zum Roten Meer im Osten. Anteil am Sahel haben die Staaten Senegal, Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger, Nigeria, Tschad, Sudan und Eritrea.
Einst lebte im Sahel der reichste Mann der Welt. Als Mansa Mussa im Jahr 1324 auf seinem Weg vom antiken Mali nach Mekka dem ägyptischen Sultan seine Aufwartung machte, gab er dabei so viel aus, dass er den Goldpreis zum Absturz brachte und mit ihm die ans Gold gebundene ägyptische Währung.
Von solchen Glanzzeiten ist die Region heute weit entfernt. Vor fünfzig Jahren brachten Dürren, die sich ausbreitende Wüste und die daraus resultierenden Hungersnöte den Sahel weltweit in Verruf. Immer wieder taucht diese Gegend seither in den Schlagzeilen auf. Berichtet wird von den katastrophalen Folgen des Klimawandels, von ethnischen Konflikten, Staatsstreichen und islamistischem Terror der Gruppen Boko Haram, Al-Qaida und Islamischer Staat. Die Sahel-Zone ist drauf und dran, weltweit zum Krisenherd Nummer 1 zu werden.
Versuche, mittels engerer innerafrikanischer Zusammenarbeit größeren politischen und ökonomischen Handlungsspielraum zu erlangen, sind bislang gescheitert. Überall bestehen post- und neokoloniale Abhängigkeiten, in erster Linie von Frankreich, das bis in die 1960er-Jahre als Kolonialmacht und ‘Zivilisationsbringer’ agierte. Mittlerweile mischen auch die USA und die Europäische Union mit. Ein Ereignis, das sich auf den Sahel verheerend auswirkte, war die westliche Intervention im Oktober 2011 am nördlichen Rand der Wüste, die zum Sturz von Muammar Gaddafi in Libyen führte.“
Hier das Buch-Cover, dem das oben verwendete Foto von Petra Radeschnig zugrunde liegt, das Layout ist von Thomas Lehmann.
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Mehr Informationen zu dem Buch demnächst. Hier noch der letzte Absatz meines Vorwortes:
“Bevor es in medias res geht und ich Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre wünsche, im Namen der Herausgeber und der AutorInnen ein generelles Wort des Dankes an alle diejenigen, die bei der Produktion von Texten und Büchern allzu oft im Schatten bleiben: Ohne die LektorInnen, das Verlagspersonal, die Musen, LayouterInnen, PartnerInnen, DiskussionspartnerInnen… käme manch’ Werk nie zustande. Ihnen allen herzlichen Dank.“
Bestellungen auf https://mediashop.at/buecher/krisenregion-sahel/ oder im Fachbuchhandel.
Ich wünsche viel Spaß mit dem Buch. Möge es dem Sahel helfen, seine diversen Krisen zu überwinden!
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Endnoten:
[1] Detail eines Fotos von Petra Radeschnig im Dezember 2003.
[2] Petra Radeschnig gilt – wie stets – mein herzlicher Dank fürs Lektorieren!
[3] Siehe https://mediashop.at/buecher/krisenregion-sahel/.