Papa Webo am Ende seiner Darbietung, am 25. Mai 2023 in den Schulen Sambin Barrage A, B, C, Tanghin, Ouagadougou [1]
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Günther Lanier, Ouagadougou 31. Mai 2023[2]
Die Idee stammt von der burkinischen Musikerin Reine Akoandambou. Unter ihrem zivilen Namen Marie Claire Akoandambou ist sie Präsidentin der NGO Claire-Vision und managt das Restaurant burkinabè Koupadjana[3]. Auf Initiative dieser beherzten Frau und mit Unterstützung des Bildungsministeriums hat eine kleine Gruppe von KünstlerInnen plus HelferInnen die Pilotphase der Karawane für die Sensibilisierung und das Plädoyer für eine inklusive Erziehung und das Einhalten des Impfkalenders der Kinder[4] verwirklicht.
Die Finanzierung kam von einer kleinen österreichischen NGO, dem Club 0,7%, dessen Mitglieder im Außenamt arbeiten und außerhalb ihrer Arbeit aus ihren eigenen Taschen einen Beitrag leisten wollen, damit der Prozentsatz des österreichischen BIP, der für Entwicklungshilfe aufgewendet wird, sich ein bisschen mehr den von reichen Ländern bereits 1970 versprochenen 0,7% nähert[5].
Zugang zum Club 0,7% und seiner Finanzierung hätte es nicht gegeben, wäre da nicht Michael König, der sehr dynamische Leiter des Auslandsbüros der Austrian Development Agency in Burkina. Ihm herzlicher Dank!
Es war angerichtet für die erste Etappe der Karawane im burkinischen Restaurant Koupadjana. Freitag 19. Mai. Die erste Etappe, das war die Pressekonferenz. Die Medien sollten wissen, was da vorbereitet wurde. Die Kunde davon sollte weit reichen. Wer kann da besser helfen als die Leute von Zeitungen, Radios und Fernsehstationen?
Mit zwei Themen befasst sich die Karawane: mit der inklusiven Erziehung und dem Einhalten des Impfkalenders der Kinder. Im Allgemeinen sind alle einverstanden, dass alle Mädchen und Buben in die Schule gehen sollen. Bei inklusiver Erziehung hat jedes Kind, ob es nun ohne oder mit Behinderung lebt, Zugang zur selben Ausbildung. Die Behinderung soll niemanden zur Seite schieben; es soll keine speziellen Schulen oder Klassen für die SchülerInnen mit Behinderung geben. Kinder mit besonderen Bedürfnissen, die aufgrund einer Behinderung Schwierigkeiten haben, müssen besser als die anderen unterrichtet werden. Niemand im Lernalter darf ausgeschlossen werden[6].
bei der Presskonferenz – in der Mitte des Podiums Marie Claire/Reine Akoandambou, zu ihrer Rechten Boubacar K. Dao, der Moderator – er ist auch Präsident der Gesellschaft der AutorInnen, der Leute des Geschriebenen und des Wissens (SAGES)
Die Grundidee einer Karawane ist einfach: Sich für die Sensibilisierung zunutze machen, dass KünstlerInnen und insbesondere MusikerInnen bei ihrem Publikum großes Prestige genießen (was manchmal bis zur Verehrung und zum Kult geht) und dass eine Karriere als KünstlerIn Bühnenpräsenz garantiert (hast du sie nicht, hätte dir kaum wer je applaudiert). Wer könnte wohl besser ein junges Publikum sensibilisieren als MusikerInnen?
Eine Karawane bietet einer Gruppe von KünstlerInnen eine Reihe von Bühnen. Claire-Vision hatte – mit dem Club 0,7% ebenso wie mit dem Unterrichtsministerium – Stopps in drei Schulen ausgemacht[7], hatte aber unverhofftes Glück: Mit drei Stopps konnten sieben Schulen bespielt werden. Sambin Barrage A hat sich in der zweiten Vormittagshälfte nicht geweigert, die SchülerInnen ihrer Schwesterschulen Sambin Barrage B und C (die dasselbe große Schulgelände nutzen) an Konzert und Animation teilnehmen zu lassen. Und dasselbe gilt für Somgandé A, wo die Schwesterschulen C und E heißen.
Plakat der Karawane für die Pilotphase im Mai 2023, © Claire-Vision
Am 25. Mai war es soweit: Karawane vs. Schulwirklichkeit. Moving Turbo, unter den fünf MusikerInnen der Rapper, würde es an diesem Tag noch mehrmals vorskandieren: “Hier spielt’s sich ab – und nirgends anders“[8].
Die beiden Tage davor waren die SchülerInnen der Prüfungsklassen mit ihren Vorprüfungen beschäftigt gewesen. Für die meisten anderen roch es aber schon sehr nach Ferien. Da passten Musik und Animation gut dazu.
KünstlerInnen haben den Ruf, spät aufzustehen. Obwohl es an jenem Donnerstagmorgen nach dem Regen des Vorabends im Bett besonders fein war, waren alle brav Punkt 7 Uhr da, zuvorderst Reine Akoandambou, die vier anderen Musiker, die zwei Tänzer, die DJ-Techniker, Dao (s.o./Pressekonferenz).
die Anlage war aufgebaut und spielte laute Musik, die SchülerInnen scharten sich erwartungsvoll um die Boxen; Schule Tanghin secteur 23 A
Und dann war’s schon losgegangen. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Schuldirektor übernahm Dao – der durch den ganzen Tag führen würde – das Mikrophon. Es war ein klarer Morgen, hatte in der Nacht geregnet. Und genauso klar und verständlich erklärte Dao dem kleinen und so wichtigen Publikum, worum es ging, warum die Karawane hier war und was sie zu bieten hatte. Hier eine Version für Erwachsene von dem, was er erzählte.
Legen wir die Schätzung der Weltgesundheitsorganisation, dass weltweit jede 7. Person mit einer Behinderung lebt, auf Burkina Faso um, so ergibt das 3 Millionen[9], davon etwa die Hälfte Kinder. Ein nicht unwesentlicher Teil dieser rund 1,5 Millionen Kinder, die mit einer Behinderung leben, läuft Gefahr, nicht in die Schule geschickt zu werden, sondern daheim zu bleiben.
ein paar Erklärung und ein ganz klein wenig Theorie vonseiten Boubacar K. Daos zum Einstieg
Es gibt vier Arten, mit Menschen mit Behinderung umzugehen. Die erste ist die Exklusion: Sie werden ausgegrenzt, ausgeschlossen und es wird mehr oder weniger nichts für sie getan. Dann gibt es die Separation – die ist besser als die Exklusion, vermeidet aber ebenfalls ein Partizipieren der Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben. Beispiele sind separate Institutionen, z.B. Schulen, die auf SchülerInnen mit Behinderung spezialisiert sind. Dann gibt es die Integration, da dürfen die Kinder mit Behinderung dieselben Schulen besuchen, dort sind ihnen jedoch separate Klassen vorbehalten. Und schließlich die Inklusion, die inklusive Erziehung, für die sich die Karawane einsetzt und die heutzutage von der Wissenschaft als optimal anerkannt ist. Hier geht die Partizipation sehr viel weiter: Alle – egal ob ohne oder mit Behinderung – werden in derselben Klasse von denselben LehrerInnen unterrichtet. Bei Bedarf wird auf individuelle Bedürfnisse eingegangen[10].
im Schatten und meist unsichtbar, aber ohne sie ginge nichts: die Techniker, hier in den Schulen Sambin Barrage A, B et C
Krankheiten können Kinder am Schulbesuch hindern. Handelt es sich um einen Schnupfen oder eine Grippe, so wird die Abwesenheit nicht lange dauern, doch gibt es Krankheiten, die dich ein Leben lang nicht mehr loslassen, dich ein Leben lang behindern. Für einige dieser Krankheiten gibt es Impfungen. In Burkina wird seit dem 29. April 1981 das “Ausgeweitete Impfprogramm“[11] implementiert, das die WHO ein paar Jahre zuvor beschlossen hatte. Damals handelte es sich um sechs Impfstoffe – seit 2020 sind es über 15. Wie bei allen Medikamenten sind Dosierung und Timing wesentlich. Deswegen ging es der Karawane um das “Einhalten des Impfkalenders für Kinder“. Viele Kinder, die mit Behinderung leben, gehen nicht zur Schule. Das gilt es zu ändern – vorbeugend (impfend) und indem alle sensibilisiert werden, dass alle Kinder im Lernalter in ein und dieselbe Schule gehören.
Malaria tötet jedes Jahr Unmengen von Menschen, vor allem Kinder, vor allem in Afrika. Jetzt besteht Hoffnung, dass es bald einen wirksamen Malaria-Impfstoff geben wird. Die Uni Oxford hat R21/Matrix-M entwickelt, der in absehbarer Zukunft von der WHO genehmigt werden sollte[12].
Aber die Impfstoffe, von denen am 25. Mai in den drei Schulen Ouagadougous vor allem die Rede war, waren die gegen Meningitis (Hirnhautentzündung) und Polio (mit vollem Namen Poliomyelitis).
Keyta Yaya, auf der Bühne “Keyt“ genannt, in den Schulen Somgandé A, C, E am Nachmittag des 25. Mai
Keyt ist ein schmaler junger Mann, eher schüchtern. Cool schaut er aus mit seinen hautengen Jeans und seinen schwarzen Sonnenbrillen. Aber leider verstecken letztere kein Stargehabe. Er hat sich als Kind mit Meningitis infiziert, in der Folge hat er immer schlechter gesehen, bis er ganz blind war. Doch Aufgeben war seine Sache nicht. Er hat zwar, so erzählt er, das Pech gehabt, das Augenlicht zu verlieren, aber er hat das Glück gehabt, seine Stimme nicht zu verlieren. Und er singt! Und legt alle seine Energie hinein. Er hat zudem, erzählte er weiter, das Glück einer inklusiven Erziehung gehabt: Er wurde mit allen anderen gemeinsam unterrichtet, auch den nicht Sehbehinderten.
Die fünf MusikerInnen der Karawane könnten unterschiedlicher nicht sein, sowohl, was ihren musikalischen Stil, als auch, was ihre Persönlichkeit betrifft. Mit der Stimme eines jungen Teenagers hat Keyt schon manch’ ältere Frau betört. Sie umschwärmen ihn regelrecht. Seine Lieder haben einfache Melodien und Texte, die naiv genannt werden könnten, sie kommen aber gut an, nicht nur beim jungen Schulpublikum der Karawane. Und wer könnte es ihm verübeln, wenn er mit Inbrunst singt: “Wenn es ein Ding gibt, für das es zu kämpfen lohnt, so ist es der Friede“[13].
Moving Turbo am frühen Vormittag in der Schule Tanghin secteur 23 A
Einer, dem es ganz sicher nicht an Bühnenpräsenz mangelt, ist der oben schon kurz zitierte Rapper Moving Turbo, den du selten ohne seine Wollmütze siehst (oder ist sie doch aus Baumwolle?), nicht einmal unter der mittäglichen Sonne. Er hat Polio gehabt, braucht zwei Krücken, um zu gehen, eines seiner Beine hängt von der Hüfte, kann kein Gewicht tragen. Um zu singen, um das Mikrofon in der rechten Hand zu halten, muss er stehenbleiben und auch die zweite Krücke in die linke Hand nehmen. Und dann macht er den Mund auf und die Rhythmen des Rap füllen die Bühne bis ins hinterste Eck. Mit einer Art Refrain: “Wesch, wesch“, eine Pause, damit das Publikum wiederholen kann, dann: “What’s up, man?“ und noch eine Pause und das Publikum wiederholt und ist begeistert.
Sam Sinaï bei seiner Darbietung in den Sambin Barrage-Schulen
Der Doyen der Gruppe, Sam Sinaï, ist eine Institution unter den KünstlerInnen des Landes. Er ist als “Monsieur Polio“ bekannt, hat (ich glaube Mitte der 1990er) ein Lied geschrieben, in dem er die Eltern drängt, ihre Kinder gegen die Kinderlähmung zu impfen. “Polio“ war auch das erste der beiden Lieder, das er darbot. Mit seinem zweiten Lied hat er die SchülerInnen dazu gebracht, ein bisschen Warba zu tanzen, den traditionellen Mossi-Tanz. Sam hat beide Beine, hat nie an Polio gelitten, aber Empathie braucht kein persönliches Erleben. Was Sam nicht hat, ist ein rechter Arm. Das hat seinem Engagement nie Abbruch getan. Die Themen von Sams Liedern decken eine große Bandbreite ab. Dass es gilt, Gewalt gegen Frauen vorzubeugen, kommt häufig vor.
Papa Webo in den Schulen Sambin Barrage A, B, C
Er ist ein Virtuose des Rollstuhls. Bevor er das Mikrofon entgegennimmt, umrundet er die Laterit-Bühne im Schulhof. Nicht gemütlich – schneller als jedeR von uns laufen kann. Dann verbeugt er sich. Seine musikalischen Darbietungen unterbricht er immer wieder mit Gustostückerln. Sein liebstes: in voller Geschwindigkeit auf eines der in der vordersten Reihe sitzenden Kinder zufahren; im letzten Moment nicht nur anhalten, sondern dazu das Vorderrad des Rollstuhls steil in die Höhe heben (steiler als auf dem Foto). In dieser schwindelerregenden Position ist er völlig stabil und, ja, völlig entspannt. Er hat das Kunststück mehrmals gezeigt – kein einziges Mal hat er ein Kind auch nur berührt. Auch er hat das Pech gehabt, sich mit Polio anzustecken. Und ihn hat’s schlimmer erwischt, bei ihm sind beide Beine kaputt. Aber was für eine Energie! Zuerst einmal körperliche Energie, aber auch in seiner Musik. Es ist nicht das erste Mal, dass ich als Mensch ohne Behinderung mit offenem Mund dastehe und nur staunen kann über diesen Menschen mit. Und ich denke: Wenn ich nur die Hälfte seiner Energie hätte!
Reine Akoandambou während ihrer Darbietung in der Schule Tanghin secteur 23 A; hinter ihr die jungen Männer ganz in Schwarz, sind ihr “Kommando“, ihre beiden Tänzer
Und das mit der bewundernswerten Energie gilt auch für die einzige Frau unter den fünf MusikerInnen der Karawane, die jetzt das Defilee als Star beschließt: Reine Akoandambou. Ginge es um ein Wettrennen, hätte sie keine Chance gegen meinereins, auch wenn ich um einige Jahre älter bin. Aber wenn’s darum geht, Hindernisse zu überwinden, Ungerechtigkeiten zu beseitigen und mit Widrigkeiten umzugehen – was für eine Kämpferin!
Zu erwähnen ist vor allem ihr HandiTalent-Festival[14], das sie heuer vom 30. März bis 2. April schon zum 9. Mal und diesmal besonders erfolgreich über die Bühne gebracht hat. In Pô war das, im Kasséna-Land, nahe der Grenze zu Ghana. Jedes Jahr von neuem die Suche nach Finanzen, die Sorgen mit den GeberInnen, die ja sagen und alles Mögliche versprechen und dann wartest du und manchmal werden dir die versprochenen Mittel auch tatsächlich zur Verfügung gestellt – aber zu spät; also musst du vorfinanzieren. Das kann kaum wer in Burkina. Sorgen ohne Ende… Sie hält durch. Gibt nie klein bei. Hat sich schon einen neuen Plan zurechtgelegt…
Ihre Bühnenpräsenz ist bemerkenswert. In der Früh, in der Tanghin-Schule, wurde sie regelrecht überschwemmt. Sie war entspannt. Das Bad in der VolksschülerInnenmenge war schön mit anzuschauen, sicher noch viel schöner zu erleben. Die Sicherheitskräfte (die LehrerInnen) waren überfordert. Nach Reines Darbietung wurde mit Schulbänken ein Halbkreis delimitiert, dessen Inneres frei bleiben musste, damit das nicht noch einmal geschehe. Ähnliche Szenen haben sich bei den beiden anderen Karawanenstopps abgespielt (nicht nur, aber vor allem rund um Reine): In Sambin Barrage – der Höhepunkt des Tages, ein wunderbares Konzert – hat es kein gröberes Problem verursacht, es wurde halt, soweit nötig, gegengesteuert. In Somgandé aber, gegen Ende des Nachmittags, wussten die LehrerInnen nicht mehr, wo ihnen der Kopf steht, gefangen in den Widersprüchen der Anforderungen ihrer Rollen als AnimatorInnen und StimmungsmacherInnen einerseits und denen von Dompteuren, Dompteusen und ZuchtmeisterInnen andererseits.
Berührungsangst unbekannt; Reine singt in Sambin Barrage, ihre beiden Tänzer sind begeistert von zwei SchülerInnen (das Mädchen mit dem Rücken zu uns in weißem Kleid, der Bub mit dem Nationaldress, ein Samo), den den djongo, den Tanz der Kasséna, wie Profis tanzen
Auch sie war ein Polio-Opfer. Sie hat’s besser erwischt als Moving Turbo und Papa Webo. Sie hinkt. Ihr rechtes Bein dient ihr nur halb. Aber sie braucht keine Krücken zum Gehen. Sie erzählt, dass sie das ihrer Mutter zu verdanken hat. Die kannte sich in traditioneller Medizin ein bisschen aus. Vor allem aber hat sie sich der Krankheit nicht geschlagen gegeben und hat für die Genesung ihrer geliebten Tochter gekämpft, gekämpft, gekämpft.
Aber sogar wenn sie’s besser erwischt hat als andere und gehen und aufrecht singen und Tanzschritte andeuten kann: Wem läuft es nicht kalt den Rücken hinunter, wenn sie ihr Publikum – die SchülerInnen – fragt: Ich bin schön, nicht wahr? Ich singe gut, stimmt’s? Aber wer unter Euch will meinen toten Fuß? Nein, den will niemand…
Sie ist die Königin der Behinderung wie sie sich in einem ihrer Chansons einmal selbst genannt hat.
La Reine du Handicap, Reine Akoandambou, und ihre beiden Tänzer bei der Darbietung für Somgandé A, C, E.
Notabene: Getanzt wird auf einer Rampe, Vorbedingung für inklusive Erziehung: RollstuhlnutzerInnen haben Zugang zu den Klassen.
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Zusammenfassend lässt sich über das Karawanen-Pilotprojekt sagen, dass es jenseits aller überbrachten Botschaften überall, wo es hingekommen ist, Freude verbreitet hat. Unter Ausführenden ebenso wie im Publikum. Der Karawane ist in der geplanten großen zukünftigen Form viel Erfolg zu wünschen – mögen ganz Ouagadougou, Burkina Faso und nicht nur Volksschulen von solch inklusiven Konzerten profitieren!
!!! GeberInnen hört !!!
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Endnoten:
[1] Alle Fotos des Artikels (außer den Postern): Günther Lanier 25.5.2023; Pressekonferenz19.5.2023. Das “Original” dieses Artikels ist ebenhier vor zwei Tagen erschienen. Der heute publizierte Artikel ist eine neue Version, nur teilweise meine Übersetzung aus dem Französischen.
[2] Petra Radeschnig gilt – wie stets – mein herzlicher Dank fürs Lektorieren!
[3] GPS: https://www.google.com/maps/place/Restaurant+Burkinab%C3%A8+Koupadjana/@12.3766833,-1.4779515,15z/data=!4m6!3m5!1s0xe2ebf521fba1873:0x9750e35a9af482b8!8m2!3d12.3766833!4d-1.4779515!16s%2Fg%2F11q8s24p4s?entry=ttu.
[4] Im Original: Caravane de sensibilisation et de plaidoyer pour l’Education Inclusive et le respect du Calendrier Vaccinal des Enfants.
[5] Resolution 2626 (XXV). International Development Strategy etc., http://www.un-documents.net/a25r2626.htm. Bekanntlich haben nur sehr wenige (GB, Schweden, NL, DK, Norwegen, Luxemburg) diese 0,7% erreicht.
[6] Gibt es Grenzen für die inklusive Schule? Solange ein Kind etwas lernt und auch wenn es keine Prüfungen schafft, die Matura (das Abitur) z.B. außer Reichweite bleibt, ist es das wert. Siehe z.B. den kleinen Essai auf https://www.versunecoleinclusive.fr/y-a-t-il-une-limite-a-linclusion/.
[7] Alle drei Schulen liegen in Ouagadougous 4. Bezirk, die ersten beiden im zentralnördlichen Tanghin, die dritte im zentralnordöstlichen Somgandé.
[8] Im Original: “C’est ici que ça se passe et nulle part ailleurs.“
[9] Die Zahlen, über die wir verfügen, sind alt und unzureichend. Wer definiert sich schon gerne als “behindert“/ “mit Behinderung lebend“? Die offizielle Statistik aber zählt nur die, die sich als solche deklarieren.
[10] Das International Institute for Education Planning der UNESCO schreibt: “For the education of pupils with disabilities, national policies provide for a separate system in 25% of countries, an integrated system in 10 per cent of countries and an inclusive system in only 17% of countries. The remaining States apply a mixed system of segregated and integrated teaching.” Siehe https://www.iiep.unesco.org/en/our-mission/inclusion-education. Es handelt sich um ein Zitat aus dem 502-seitigen UNESCO-Werk “Global Education Monitoring Report 2020: Inclusion and Education: All Means All“, einsehbar auf https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000373718.
[11] Programme Elargi de Vaccination (PEV) oder auf Englisch Expanded Programme on Immunization (EPI).
[12] Ghana und Nigeria haben nicht auf die WHO-Zulassung gewartet und haben die Verwendung bereits erlaubt.
[13] Meine freie Übersetzung von “S’il faut se battre pour une chose, c’est la paix.“
[14] Ich habe zwei Mal über dieses Festival geschrieben: Günther Lanier, And gee, they sure can dance. Bei HandiTalent IV feiern auch Nichtbehinderte mit, Ouagadougou (Africa Libre) 30.5.2018, https://www.africalibre.net/artikel/325-and-gee-they-sure-can-dance-oder-bei-handitalent-iv-feiern-auch-nichtbehinderte-mit. Das Mal davor nur auf Französisch: Günther Lanier, Handi Talent II. Pô en fête du 22 au 24 avril 2016, Ouagadougou (Africa Libre) avril 2016, https://www.africalibre.net/articles/393-handi-talent-ii-po-en-fete-du-22-au-24-avril-2016.