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Der Sahel aus der Nähe – Einführung, Teil 2

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Foto: Tuareg nahe Hombori, Mali. Detail des Fotos am Buch-Cover[1]

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Günther Lanier, Ouagadougou 22.6.2022[2]

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Anfang Mai ist im Promedia-Verlag ein von mir mitherausgegebenes Buch zum Sahel erschienen, zu dem ich die Hälfte der Texte beigesteuert habe.

Um Ihnen Gusto auf das Buch zu machen, hier der 2. Teil seiner Einleitung – geringfügig überarbeitet, um hier als Artikel auf eigenen Beinen stehen zu können. Den 1. Teil habe ich letzte Woche ebenhier veröffentlicht[3]. Die ersten drei Absätze überschneiden sich mit dem Teil 1.

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Der Sahel. Einleitung – 2. Teil

Günther Lanier

An den Rand gerückt

Es liegt nicht an der Ungunstlage, nicht am Klima. Einst war der Sahel seinen BewohnerInnen genauso Zentrum und Mittelpunkt wie Staaten und Gemeinschaften es ihren Angehörigen anderswo auf der Welt waren, er bot teilweise Lebensbedingungen, die den europäischen ebenbürtig, ja manchmal überlegen waren. Ibn Battuta berichtet zum Beispiel von seiner Reise 1352-54 ins heutige Mali, wie damals im Land Sicherheit herrschte und er für eine 24-tägige Reise keineswegs des Schutzes einer Karawane bedurfte, er nur mit drei Begleitern reiste. Er berichtet auch von der relativ guten (in seinen Augen unislamisch guten) Stellung der Frauen im historischen Mali (zu Frauen und Patriarchat im Sahel siehe meinen Beitrag in diesem Buch). Sehr viel später betonten dann Berichte präkolonialer Reisender aus dem Reich der Mossi im heutigen Burkina Faso, wie wohlgeregelt und sicher es dort zuging.

Einst lebte im historischen Mali auch der vielleicht reichste Mann der Welt. Als Mansa Mussa 1324/25 auf seinem Weg nach Mekka dem ägyptischen Sultan seine Aufwartung machte, gab er so viel aus, dass er den Goldpreis zum Absturz brachte und die ans Gold gebundene ägyptische Währung gleich mit.

Dass der Sahel an den Rand gerückt wurde, ist dem Kolonialismus zu danken. Die Eingliederung in die jeweiligen Kolonialreiche erfolgte an untergeordneter, ja unterstgeordneter Stelle. Am anderen Ende unseres Weltsystems, im Zentrum, finden wir Multis und die ökonomisch-militärischen Mächte, Speerspitze der weltweiten kapitalistischen Entwicklung. Das war am Ende des 19. Jahrhunderts, als der Sahel ins französische und britische Weltreich und, im untypischen Fall Eritreas, ins kleine italienische Kolonialreich eingegliedert wurde, nicht viel anders als heute, auch wenn sich die Schwergewichte verlagert haben, von London nach Washington und Beijing. Funktion der Peripherie ist das Bedienen des jeweiligen Zentrums[4] (siehe auch das Ökonomie-Kapitel von Günther Lanier). In Zeiten von Zwangsarbeit und Eingeborenen-Ordnung (Code de l’indigénat) war das offensichtlicher, aber an der Unterordnung und der Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Zentren hat sich auch in den Ex-, Post- oder Neo-Kolonien nicht viel geändert (siehe diesbezüglich auch Werner Rufs Beitrag zum französischen (Neo)Kolonialismus). Seinem heißen Klima zum Trotz ist der Platz des Sahel am Rand der Peripherie des Weltsystems keiner an der Sonne.

Mit der Unabhängigkeit afrikanischer Staaten wird generell die Idee der Selbstbestimmung verbunden. Um aus globalen Ordnungen und Hierarchien auszubrechen, hätte es allerdings konzertierter Anstrengungen und eines nachhaltigen Widerstands bedurft. In den allermeisten Fällen wurde stattdessen die Machtübergabe von den Kolonialherren von langer Hand vorbereitet. Die meist aus dem kolonialen Verwaltungsapparat hervorgegangenen nationalen Bourgeoisien, die dann bereitstanden, ja ungeduldig darauf warteten, den Fremden an der Staatsspitze nachzufolgen, erbten die bestehenden Strukturen der Dominanz und Ausbeutung und nutzten sie meist und mit frischem Appetit[5] zum eigenen Vorteil, als wären “ihre“ Länder nichts anderes als Unternehmen und es gälte, sie zum eigenen Profit auszuschlachten.

So verkamen die Unabhängigkeiten in vieler Hinsicht zum Nichtereignis und außer der Farbe der Haut unterschied die neuen Herrschenden wenig von den alten.

Für eine radikale Neuausrichtung hätte es vielerorts Traditionen politischer Hierarchielosigkeit gegeben – siehe die akephalen oder segmentären Gesellschaften[6], die schon den Kolonialherren das Herrschen mancherorts schwer gemacht hatten. Diese hätten einer Ordnung der Nichtdominanz als Basis dienen können. Doch freilich lief das den Grundprinzipien der geltenden Weltordnung zuwider. Versuchen, alternative Herrschafts- und Wirtschaftsmodelle zu verwirklichen und der Entfremdung entgegenzuwirken[7], wurde meist ein schnelles Ende bereitet. Im Sahel-Raum sind dafür der unsanft von der Macht entfernte Modibo Keita in Mali 1968 und der in Burkina Faso 1987 ermordete Thomas Sankara die bekanntesten Beispiele. Sehr viel rezenter, hat 2011 der Sturz des unbotmäßigen libyschen Staatschefs Gaddafi, der von Sarkozy & Co aus dem Amt gebombt wurde, desaströse Auswirkungen auf den Sahel gehabt.

Das koloniale In-Wert-Setzen (mise en valeur) wird durch die Unabhängigkeiten zur Entwicklungshilfe und die wird später zur politisch korrekteren Entwicklungszusammenarbeit (siehe das EZA-Kapitel in diesem Band von Christoph Gütermann). Und du musst sie dir anschauen, auch heute noch, die kleinen Gesandten der Satten Welt, wie sie in ihren Büros in den Botschaften oder Kooperationsbüros thronen, kleine KönigInnen[8], DiktatorInnen gleich, und das aufgrund der paar Millionen, die sie zu verwalten haben. Schließlich hat nur das, was vor ihren Augen Gnade findet, die Chance, finanziert zu werden.

Was die Wiener EZA betrifft, befindet sich nur ein Sahel-Land unter ihren Schwerpunktländern, nämlich Burkina Faso[9]. Es ist jedoch ein anderes, nämlich der Sudan, der jetzt Österreich die unerhörte Möglichkeit eröffnet, in den hehren und sehr beschränkten Kreis der Länder vorzustoßen, die das Versprechen wahrmachen, 0,7% des BIP für EZA aufzuwenden. 2022 und 2023 soll das sein. Und ein Schuldennachlass eines Kredites aus den 1970ern soll es möglich machen. Der Kredit war damals wahrscheinlich circa 75 Millionen wert, jetzt aber soll 2022 und 2023 jeweils mehr als 1 Milliarde abgeschrieben werden. Einziger Haken: Der Pariser Club muss noch zustimmen und der Putsch al-Burhans von Oktober 2021 lässt das wenig wahrscheinlich erscheinen[10].

Von Österreich könnten wir in Rückbesinnung auf die Neutralität anstatt blinden Mitmachens mit der EU bei allen Militärbelangen das Entwickeln eigener Friedensinitiativen fordern – statt des rezent beschlossenen Aufstockens der SoldatInnen in Mali vielleicht das Entsenden von Friedensfachkräften im Rahmen eines Zivilen Friedensdienstes[11]. Wie wohltuend für die Betroffenen europäische Militärpolitik (siehe diesbezüglich den Beitrag zu den militärischen Interventionen Frankreichs in Afrika und im Sahel) ist, lässt sich am Beispiel Libyens veranschaulichen: Über 20.000 Lufteinsätze Frankreichs, Großbritanniens und der USA haben das Land von Platz 59 auf Platz 105 im Index der Menschlichen Entwicklung der UNDP zurückgebombt.

Grenzen vom Reißbrett & nicht-besetzte Territorien

Bezüglich der politischen und gesellschaftlichen Verfasstheit des Sahel dürfen wir nicht vergessen, dass Staaten hier Gebilde kolonialer Provenienz und relativ geringer historischer Tiefe sind. Eigentlich ist ihr Überleben (das gilt für ganz Afrika) eher überraschend. Aber sie bleiben fragil und die Herrschaft des jeweiligen nationalen Zentrums über die Peripherie kann keineswegs als gesichert angesehen werden. Dabei spielt die Geographie der sauberen Einteilung der Welt in nationale Einheiten einen Streich, ist der Sahel doch dünn besiedelt, somit auch nur mit großem Aufwand zu “okkupieren“, vom jeweiligen Staat schwer zu kontrollieren. Gerade in solchen staatlich kaum besetzten, ja vernachlässigten Gebieten, haben sich im Sahel terroristische Gruppen breitmachen können. Während sich Mauretanien, das erste, schon in den 2000er Jahren von Terrorismus betroffene Sahel-Land dieses Problems inzwischen entledigen hat können, sind heute vor allem Nordost-Nigeria mitsamt dem Tschadsee-Gebiet und die Zone der drei Grenzen (Mali-Niger-Burkina Faso) betroffen (siehe dazu den Beitrag zum Terrorismus von Günther Lanier). In diesem Zusammenhang kann es auch zu einer Verschärfung ethnischer Konflikte kommen (siehe dazu den Beitrag “Um Weide und Feld“ von Charlotte Wiedemann). Dass Ethnien zum Beispiel von PolitikerInnen aus wahltaktischen Gründen funktionalisiert werden, ist ja weder ein neues, noch auf den Sahel beschränktes Phänomen.

Im Zuge des Kampfes gegen den Terror ist es jedenfalls gelungen, die Militärpräsenz Frankreichs in der Region zu konsolidieren und auszuweiten[12]. Dabei urgiert Paris – immer erfolgreicher – eine konsequente Unterstützung durch seine EU-Partnerländer. Deutschland und vermehrt auch Österreich u.a.m. entlasten die Ex-Kolonialmacht finanziell und militärisch. Dabei kann, was den Terrorismus betrifft, keineswegs von einem Erfolg die Rede sein – alle wissen eigentlich auch, dass seine Bekämpfung anderes braucht, dass das Militärische nur eine Komponente unter vielen sein sollte.

Dass auch jenseits des Terrorismus in Sachen Politik im Sahel nicht alles so läuft, wie es sollte, lässt sich schon daran erkennen, dass sich drei der dortigen neun Staaten derzeit in Transition befinden: Im Sudan, in Mali und Tschad hat das Militär geputscht.

Dass die Sahel-Staaten sich auch in einem übertragenen Sinn schwertun, ihnen anvertrautes “Gelände“ tatsächlich zu besetzen, ist im Bildungssektor, der vielfach im Argen liegt, und vor allem im sozialen Bereich besonders offensichtlich. Von einem Sozial- oder Wohlfahrtsstaat ist nirgends viel zu merken. Krankenversicherung gibt es zum Beispiel jenseits der internationalen NGOs oder mancher Großunternehmen nur, wenn eineR privat dafür zahlt. Im Zuge der dauerhaften Entwicklungsziele der UNO ist mehr und mehr von der universellen Krankenversicherung die Rede[13], doch wird sich diese ganz überwiegend selbst aus privaten Beitragszahlungen finanzieren müssen. Arbeitslosengeld gibt es nirgends, Pensionen freilich nur im formellen Sektor und auch dort sind sie so niedrig, dass das traditionelle Vorsorgesystem weiterbesteht: Wenn sie klein sind, bringst du die Kinder durch, wenn du alt bist, bringen die Kinder dich durch.

Was die Gesundheit betrifft, haben die StaatschefInnen der Afrikanischen Union im April 2001 in der sogenannten Abuja-Erklärung (Abuja Declaration) zwar versprochen, den Anteil des Gesundheitssektors auf 15% der gesamten Budgetausgaben aufzustocken, dieses hehre Ziel bleibt jedoch völlig außer Reichweite. Im Sahel lagen die Werte zuletzt zwischen 2,4% (Eritrea) und 8,8% (Burkina Faso)[14]. Pro Kopf der Bevölkerung liegen die absoluten Beträge der Gesundheitsausgaben aus dem Regierungsbudget zwischen 3,70 USD (Eritrea) und 19,55 USD (Mauretanien) jährlich[15] – deutlich unter dem Durchschnittswert von 30,44 USD für ganz Subsahara-Afrika.

Angesichts dessen, was diese Zahlen für die medizinische Wirklichkeit bedeuten – nämlich zum Beispiel, dass es kaum Beatmungsgeräte gibt – brach, als die Covid-19-Pandemie um sich griff, zunächst einmal Panik aus, war doch klar, dass die Gesundheitssysteme im Sahel beim absehbaren Anstieg der IntensivstationspatientInnen sehr schnell völlig überfordert wären. Meist wurde daher in vorbildhafter Manier vorgebeugt – sehr viel schneller als in Europa wurden Maßnahmen zum Schutz vor “der Krankheit“[16] ergriffen, Grenzen wurden geschlossen, partielle Lockdowns lähmten die Wirtschaft und erschwerten den “von der Hand in den Mund“ lebenden Bevölkerungsteilen das alltägliche Überleben. Gegenüber Europa zeitverzögert kam es dann zu ersten Infektionen – und interessanterweise fand die Ansteckung (in ganz Afrika) ganz überwiegend aus Europa statt und nicht aus China, ganz so, als wolle die “chinesische Krankheit“ beweisen, dass die vielbeschworene Verdrängung der Ex- und Neo-Kolonialherren durch China noch bei weitem nicht so weit gediehen ist, wie es gerne an die Wand gemalt wird. Weiter stimmt: Alles Gute kommt aus Europa: Auf die Kolonisierung Ende des 19. folgte Anfang des 21. Jahrhunderts die Coronisierung.

Falscher Alarm

Doch die anfängliche Angst hat sich mittlerweile in Gleichgültigkeit gewandelt. Die prognostizierte Katastrophe trat nicht ein. Zwar ist im Sahel noch heute manch Landgrenze geschlossen und für den Zutritt zu mehreren, vor allem staatlichen Institutionen ist eine Maske erforderlich. Und Covid-19 hat im Sahel schwerwiegende wirtschaftliche Auswirkungen gehabt, insbesondere wegen der Schutzmaßnahmen, der teilweisen lockdowns, der Störungen im internationalen Handel, dem weitgehenden Ausbleiben der TouristInnen. Doch bleiben die Zahlen, ob es um Infizierte oder um Tote geht, im Vergleich zu Europa bisher fast lächerlich niedrig.

 [17]

Dass die ausgewiesenen Zahlen für Covid-Infizierte niedrig sind, liegt vor allem daran, dass sich kaum wer testen lässt außer Kranken mit Verdacht erregenden Symptomen sowie Reisenden, die ins Flugzeug steigen wollen. Auch Covid-Tote gibt es “in Wirklichkeit“ wohl mehr als ausgewiesen werden, doch dürfte hier die Untererfassung nicht so bedeutend sein. Im Sahel ist es den Großteil des Jahres heiß und zumindest die frühen Varianten des Coronavirus waren hitzeempfindlich. Zudem findet ein größerer Teil des Lebens im Freien statt und selbst Innenräume werden selten luftdicht verschlossen. Die Bevölkerung ist im Schnitt auch sehr viel jünger als in der Satten Welt, betagte Infizierte sind ja generell die gefährdetsten. Vor allem aber dürften im Sahel Residierende – diejenigen, die das Stadium der frühen Kindheit überstehen – im Lauf ihres Lebens Widerstandskräfte gegen alle Arten von Keimen entwickeln und sich daher auch des Coronavirus besser erwehren können als BewohnerInnen des Globalen Nordens, die unter “besseren“, hygienischeren, sterileren Bedingungen aufwachsen und leben.

Möge der Sahel in Zukunft anderen Krisen trotzen und widerstehen, wie er es gegen Covid geschafft hat!

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“Krisenregion Sahel. Hintergründe, Analysen, Berichte“[18] hat 256 Seiten, misst nach Verlagsangaben 14,8 x 21cm, kostet 22 Euro. Die Internationale Standardbuchnummer (ISBN) ist 978-3-85371-501-7. Abgesehen von den meinen stammen die Beiträge – in alphabetischer Reihenfolge – von Elisabeth Förg, Christoph Gütermann, Georges Hallermayer, Ishraga Mustafa Hamid, Birgit Mayerhofer, Tobias Orischnig, Werner Ruf, Markus Schauta, Franz Schmidjell, Mariam Wagialla und Charlotte Wiedemann.

Bestellungen auf https://mediashop.at/buecher/krisenregion-sahel/ oder im Fachbuchhandel.

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Endnoten:

[1] Foto Petra Radeschnig, Dezember 2003.

[2] Petra Radeschnig gilt – wie stets – mein herzlicher Dank fürs Lektorieren!

[3] Zu finden unter https://www.africalibre.net/artikel/449-der-sahel-aus-der-nahe–einfuhrung-teil-1 bzw. Wien (Radio Afrika TV) 15.6.2022, https://radioafrika.net/der-sahel-aus-der-nahe-einfuhrung-teil-1/

[4] Es gibt nicht nur ein Zentrum, sondern mehrere. Ebenso gibt es nicht nur eine Peripherie, sondern mehrere. Jedes Zentrum hat seine eigene Peripherie: die bidonvilles rund um Paris, das niederösterreichische Waldviertel, von US-Betrieben zugunsten von Billiglohnländern aufgegebene Industriestandorte in den USA, usw. Ebenso gibt es in jeder Peripherie ein Zentrum, meist in den jeweiligen Hauptstädten, die Viertel mit den Reichen und Orte relevanter Produktion. Spätestens an den Rändern dieser Städte beginnt dann “der Busch“ und der vertieft sich mit der Distanz zur Großstadt. Auch gibt es zwischen Welt-Zentrum und Welt-Peripherie eine ganze Palette von Zwischenmächten. So rangieren zwischen der selbst nur mehr in der zweiten Reihe agierenden Pariser Neokolonialmacht und ihren KompradorInnen (im Auftrag des Auslandskapitals tätige MittlerInnen) in der malischen Hauptstadt Bamako jedenfalls noch Kleinmächte wie Marokko und, abermals eine Stufe unterhalb, die Côte d’Ivoire.

[5] Frantz Fanon schrieb 1960: “Nach ersten zögerlichen Schritten in der internationalen Arena offenbaren die nationalen Bourgeoisien (…) ihren großen Appetit. Noch ohne politische Praxis, wollen sie ihr Amt wie ihr Geschäft betreiben.“ Frantz Fanon, Œuvres, Paris (La Découverte) 2011, p.868. Übersetzung GL.

[6] Akephal heißt “kopflos“ und bezieht sich auf die Abwesenheit von politischer Autorität jenseits des Clans oder Dorfes. Dieses Gesellschaftsmodell soll aber keineswegs idealisiert werden. Nach innen bestehen sehr wohl strenge Hierarchien, insbesondere nach Alter und Geschlecht.

[7] Auf Französisch oder Englisch leichter zu sagen: “désaliénation“ bzw. “disalienation“.

[8] Ein einstiger Gouverneur der Côte d’Ivoire betitelt sein Buch über die Kolonialadministration “König des Busches“: Hubert Deschamps, Roi de la brousse, Paris (Berger-Levrault) 1975.

[9] Drei weitere befinden sich in Afrika: Äthiopien, Mosambik, Uganda.

[10] Siehe hierzu Petra Bayr, Sprecherin der SPÖ für Themen der globalen Entwicklung und auch Vorsitzende des parlamentarischen Unterausschusses für Entwicklungspolitik, am 12.11.2021 in “EZA: Österreich bleibt knausrig“ im International-Youtube-Video auf https://www.youtube.com/watch?v=yl6-wlb-MMo.

[11] Siehe dazu Thomas Roithner, Ziviler Friedensdienst Österreich, http://thomasroithner.at/cms/index.php/zfd. Auch Fritz Edlinger und Petra Bayr sprachen in dem in der vorigen Fußnote erwähnten Youtube-Video am 12.11.2021 von dieser Möglichkeit.

[12] Der ursprüngliche Redaktionsschluss für das Buch war Ende November 2021. Der von Mali erzwungene Abzug der französischen Truppen, der demnächst abgeschlossen sein wird, war da noch Zukunftsmusik.

[13] Siehe die interaktive Karte auf https://www.who.int/data/gho/data/themes/topics/service-coverage.

[14] Die letztverfügbaren Daten der Weltbank sind für 2018. Die Werte für die anderen Sahel-Länder sind: Senegal 4,3%, Nigeria 4,4%, Tschad 5,2%, Mali 5,4%, Mauretanien 6,1%, Sudan 6,8%, Niger 8,4%. Zugriff 16.11.2021. Siehe https://data.worldbank.org/indicator/SH.XPD.GHED.GE.ZS?locations=ZG-BF-TD-ER-ML-MR-NE-NG-SN-SD.

[15] Abermals Weltbankdaten für 2018. Die Werte für die anderen Sahel-Länder sind: Tschad 4,97 USD, Mali 9,86 USD, Niger 10,08 USD, Nigeria 12,45, Sudan 13,75 USD, Senegal 14,00 USD, Burkina Faso 17,11 USD; siehe https://data.worldbank.org/indicator/SH.XPD.GHED.PC.CD?locations=ZG-BF-TD-ER-ML-MR-NE-NG-SN-SD.

[16] Dieser Ausdruck war davor für HIV-Aids reserviert gewesen.

[17] Quellen: für Impfungen und Impfraten (zuletzt upgedated am 14.11.2021) https://theconversation.com/want-to-know-about-vaccine-rollouts-in-africa-click-on-a-country-here-and-find-out-168621; für Infizierte und Tote (Daten für 15.11.2021) https://www.jeuneafrique.com/910230/societe/coronavirus-en-afrique-une-carte-pour-suivre-au-jour-le-jour-lavancee-de-lepidemie/; Zugriff 16.11.2021.

[18] Ich habe auf das Buch hier schon zwei Mal verwiesen: https://radioafrika.net/ein-buch-zum-sahel-taufrisch/ sowie https://radioafrika.net/informationen-zu-unserem-anfang-der-vorwoche-herausgekommenen-sahel-buch/ bzw. https://www.africalibre.net/artikel/433-ein-buch-zum-sahel–taufrisch sowie https://www.africalibre.net/artikel/434-informationen-zu-unserem-anfang-der-vorwoche-herausgekommenen-sahel-buch.

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