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Der Sahel aus der Nähe – Einführung, Teil 1

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Foto: Tuareg nahe Hombori, Mali. Detail des Fotos am Buch-Cover[1]

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Günther Lanier, Ouagadougou 15.6.2022[2]

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Anfang Mai ist im Promedia-Verlag ein von mir mitherausgegebenes Buch zum Sahel erschienen, zu dem ich die Hälfte der Texte beigesteuert habe.

Um Ihnen Gusto auf das Buch zu machen, hier der erste Teil seiner Einleitung – geringfügig überarbeitet, um als Artikel auf eigenen Beinen stehen zu können. Der 2. Teil der Einleitung folgt nächste Woche.

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Der Sahel. Einleitung

Günther Lanier

Für den Sahel gibt es mehr als eine Definition. Manchmal werden die Kapverdischen Inseln dazugezählt, manchmal auch die Südspitze Algeriens. Ich folge der auf der Karte bildlich wiedergegebenen Definition: Der Sahel ist die im Süden an die Sahara anschließende Zone mit jährlichen Niederschlägen zwischen 100 und 600 Millimetern.

Die Welt ist restlos in Staaten unterteilt. Ihrer behandeln wir im Buch neun. Von Ost nach West sind das Eritrea, Sudan, Tschad, Niger, Nigeria, Burkina Faso, Mali, Mauretanien und Senegal. Im höchsten Norden Kameruns gehört eigentlich ein kleines Stück dazu, ebenso im äußersten Nordosten des Südsudan, die beiden betroffenen Gebiete sind aber so klein, dass wir diese Länder vernachlässigen.


Isohyeten (Linien gleichen Niederschlags) auf einer politischer Afrika-Karte zwischen 5° und 25°N; von Nord nach Süd zeigen die Linien 50, 100, 150, 200, 300, 400, 500, 600 und 700 mm/Niederschlag pro Jahr, wobei die Intervalle unter 100/über 600 mm/Jahr nicht schattiert sind[3]

Der Sahel ist also geographisch definiert, über seine relative Trockenheit. Nördlich von ihm die Wüste. Südlich nässere Gefilde. Von einem Ozean zum anderen reicht das Südufer der Sahara – “Sahel“ bedeutet auf Arabisch “Küste“, eben das (vergleichsweise) grüne Ufer der Wüste –, vom Roten Meer im Osten, Nebenmeer des Indischen Ozeans[4], vor vielen Jahrhunderten Schauplatz einer ersten, bis heute anhaltenden Globalisierung[5], bis zum Atlantik im Westen, Medium einer späteren, von Europa ausgehenden Globalisierung, die mit Versklavungen in Afrika und dem Dreieckshandel begann, die Abolition überdauerte und nunmehr weltweit wirkt.

Lang streckt sich der Sahel von Ost nach West, über circa 5.900 km. Die Nord-Süd-Ausdehnung ist bescheidener, sie liegt bei durchschnittlich etwa 600 km. Das macht eine Fläche von 3,54 Millionen km2 – fast so groß wie die EU (4,23 Mio. km2).

Ganz überwiegend ist der Sahel flach[6]. Nur ganz im Osten erheben sich die schönen Berge Eritreas. Wie wir sehen werden, hebt sich dieser Ostteil nicht nur diesbezüglich vom Rest des Sahel ab.

“(…) beseelt von der Thematik des Samens, der auf trostlosen Boden fällt und sich dann bemüht, Lichtstrahlen aufzufangen, um in dieser feindlichen Umwelt zu überleben. In der Tat: In eine unbekannte Welt geworfen und angesichts solcher Extreme, wie kann dieses Samenkorn es schaffen zu keimen, da, wo es es so wenig gibt und wo alles zum Vertrocknen drängt? Welches Wurzelsystem muss es entwickeln und welche unterirdischen Teile soll es pflegen?“[7]

Nein, Achille Mbembe schreibt hier nicht vom Sahel. Die Thematik des Samens beseelt seiner Ansicht nach Afropessimismus, Afrofuturismus und Afropolitanismus. Mit solch hehren Themen werden wir uns in diesem Buch nur am Rand beschäftigen. Doch schreibt Mbembe, Politologe, Historiker und Theoretiker der Postkolonie in diesem Zusammenhang auch von der Idee eines generischen Bruchs; von der Erfindung einer neuen Welt, geboren aus einer radikalen Fantasie[8]. Das könnte der Sahel gebrauchen – und die Alte & Satte Welt sowieso[9].

In der Geschichte hat sich die relative Unwirtlichkeit, haben sich die eher ungünstigen natürlichen Voraussetzungen – will heißen der wenige Regen – jedoch kaum niedergeschlagen (sic!), auch wenn sie die modernen Staaten, was die Durchdringung ihrer Territorien betrifft, vor besondere Herausforderungen stellen, an denen mancher scheitert. Fürs kapitalistische Weltsystem stellt der Sahel zweifellos eine der letzten Grenzen dar, wo das von ihm betriebene Projekt einer Welt ohne unaneigenbares Draußen[10] noch heute auf dem Prüfstein steht.


[11]

Die Geographie, die den Sahel definiert, bestimmt sein Klima und insbesondere die Niederschlagsmengen und die Durchschnittstemperaturen. Gehörten die Sahel-Länder seit jeher zu den heißesten auf unserer Erde, so bedeutet eine klimawandelbedingte weitere Erwärmung eine erhebliche Gefahr, zumal meist die materiellen Voraussetzungen fehlen, um solchen Risken vorzubeugen oder gegenzusteuern (s. dazu insbesondere das Kapitel zu Ökologie und Green Belt von Tobias Orischnig). Extreme Temperaturen sind ab einem bestimmten Punkt lebensgefährlich. Dabei schützt sich der Körper durch Schwitzen vor Überhitzung, was er umso besser kann, je trockener es ist. Ab einem gewissen Punkt nimmt der Körper, statt Wärme an die Umgebung abzugeben, Wärme von ihr auf[12].

Kühlgrenztemperatur, gemessen als Feuchtkugeltemperatur ist die tiefste Temperatur, die sich durch direkte Verdunstungskühlung erreichen lässt. Die Temperaturabsenkung ist umso größer, je trockener die umgebende Luft ist. Ab einer Kühlgrenztemperatur von 35°C kann der Körper keine Wärme mehr an die Umwelt abgeben, nimmt stattdessen Wärme auf. Da hilft keine Gewohnheit mehr.

Temperaturextreme bedrohen bestimmte Bevölkerungsgruppen mehr als andere. Kinder und ältere Menschen sind exponiert, dazu noch Schwangere und Babys[13]. Vor allem aber sind es Marginalisierte, deren Morbidität und Mortalität steigen. Ihnen mangelt es von vornherein an Zugang zu Gesundheitsdiensten, sie leben beengt, oft unter schlechteren hygienischen Bedingungen. Die weitverbreiteten und beliebten Wellblechdächer lassen zudem die Innenraumtemperaturen unverhältnismäßig steigen[14].

Ökologische Veränderungen werden sich im Sahel direkt auf die Lebensumstände auswirken und diesbezügliche Verschlechterungen werden vielfach Abwanderung verursachen, wobei nur ein Teil dieser Migration Grenzen überschreiten und nur ein sehr bescheidener Teil Europa erreichen wird (siehe das Kapitel in diesem Buch zur Migration von Ishraga Mustafa und Franz Schmidjell). Eine weitere Auswirkung der veränderten ökologischen Bedingungen dürfte ein Anstieg des Hungers sein.


[15]

Das Bild, das die Tabelle “Hunger im Sahel“ bietet, ist alles andere als erfreulich. Es sei in Erinnerung gerufen, dass die allererste Zeit auf Erden[16] für die menschliche Gesundheit für den Rest dieses Lebens determinierend ist. Die hohen Raten für stunting (Wachstumsverzögerung/Kinder sind zu klein für ihr Alter, ein Zeichen chronischer Unterernährung) und wasting (Auszehrung/Kinder sind zu leicht für ihr Alter, ein Zeichen akuter Unterernährung) sind somit eine schwere Hypothek für die Zukunft. Dazu kommt noch, dass die letztverfügbaren Daten aus 2019 sind, die Covid-19-Pandemie inzwischen noch viele mehr unter die Hungerschwelle gedrückt hat.

In absoluten Zahlen gab es in den neun Sahel-Ländern 2019 fast 53 Millionen Unterernährte (davon 30 Millionen im bevölkerungsreichen Nigeria). Bei einer Gesamtbevölkerung von 356 (ohne Nigeria 150) Millionen macht das eine Unterernährtenquote von 14,8% (ohne Nigeria 15,1%)[17].

Gemeinsam fließen die angegebenen vier Faktoren der Tabelle in den Welthungerindex der Welthungerhilfe. Unter den neun Sahel-Ländern ist laut der deutschen NGO die Situation im Tschad als “sehr ernst“ einzustufen. Eritrea hat keinen Index-Wert zugeordnet bekommen, die Lage dort ist aber sicher zumindest “sehr ernst“[18]. Die Situation in sieben weiteren Sahel-Staaten ist “ernst“, einzig in Senegal ist die Ausprägung von Hunger und Unterernährung “mäßig“. Unter den angeführten Vergleichsländern bietet Indien ein ähnliches Bild wie der Sahel, China steht sehr viel besser da. Länder der Satten Welt werden im Welthungerindex nicht geführt – die Slowakei und Kroatien sind die österreichnächsten Staaten, für die der Index Vergleichswerte anbietet.

An den Rand gerückt

Es liegt nicht an der Ungunstlage, nicht am Klima. Einst war der Sahel seinen BewohnerInnen genauso Zentrum und Mittelpunkt wie Staaten und Gemeinschaften es ihren Angehörigen anderswo auf der Welt waren, er bot teilweise Lebensbedingungen, die den europäischen ebenbürtig, ja manchmal überlegen waren. Ibn Battuta berichtet zum Beispiel von seiner Reise 1352-54 ins heutige Mali, wie damals im Land Sicherheit herrschte und er für eine 24-tägige Reise keineswegs des Schutzes einer Karawane bedurfte, er nur mit drei Begleitern reiste. Er berichtet auch von der relativ guten (in seinen Augen unislamisch guten) Stellung der Frauen im historischen Mali (zu Frauen und Patriarchat im Sahel siehe meinen Beitrag in diesem Buch). Sehr viel später betonten dann Berichte präkolonialer Reisender aus dem Reich der Mossi im heutigen Burkina Faso, wie wohlgeregelt und sicher es dort zuging.

Einst lebte im historischen Mali auch der vielleicht reichste Mann der Welt. Als Mansa Mussa 1324/25 auf seinem Weg nach Mekka dem ägyptischen Sultan seine Aufwartung machte, gab er so viel aus, dass er den Goldpreis zum Absturz brachte und die ans Gold gebundene ägyptische Währung gleich mit.

Dass der Sahel an den Rand gerückt wurde, ist dem Kolonialismus zu danken. Die Eingliederung in die jeweiligen Kolonialreiche erfolgte an untergeordneter, ja unterstgeordneter Stelle. Am anderen Ende unseres Weltsystems, im Zentrum, finden wir Multis und die ökonomisch-militärischen Mächte, Speerspitze der weltweiten kapitalistischen Entwicklung. Das war am Ende des 19. Jahrhunderts, als der Sahel ins französische und britische Weltreich und, im untypischen Fall Eritreas, ins kleine italienische Kolonialreich eingegliedert wurde, nicht viel anders als heute, auch wenn sich die Schwergewichte verlagert haben, von London nach Washington und Beijing. Funktion der Peripherie ist das Bedienen des jeweiligen Zentrums[19] (siehe auch das Ökonomie-Kapitel von Günther Lanier). In Zeiten von Zwangsarbeit und Eingeborenen-Ordnung (Code de l’indigénat) war das offensichtlicher, aber an der Unterordnung und der Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Zentren hat sich auch in den Ex-, Post- oder Neo-Kolonien nicht viel geändert (siehe diesbezüglich auch Werner Rufs Beitrag zum französischen (Neo)Kolonialismus). Seinem heißen Klima zum Trotz ist der Platz des Sahel am Rand der Peripherie des Weltsystems keiner an der Sonne.

(Teil 2 der Einführung nächste Woche)

“Krisenregion Sahel. Hintergründe, Analysen, Berichte“[20] hat 256 Seiten, misst nach Verlagsangaben 14,8 x 21cm, kostet 22 Euro. Die Internationale Standardbuchnummer (ISBN) ist 978-3-85371-501-7. Abgesehen von den meinen stammen die Beiträge – in alphabetischer Reihenfolge – von Elisabeth Förg, Christoph Gütermann, Georges Hallermayer, Ishraga Mustafa Hamid, Birgit Mayerhofer, Tobias Orischnig, Werner Ruf, Markus Schauta, Franz Schmidjell, Mariam Wagialla und Charlotte Wiedemann.

Bestellungen auf https://mediashop.at/buecher/krisenregion-sahel/ oder im Fachbuchhandel.

* * *

Endnoten:

[1] Foto Petra Radeschnig, Dezember 2003.

[2] Petra Radeschnig gilt – wie stets – mein herzlicher Dank fürs Lektorieren!

[3] Karte erstellt von Rainald62 am 4.1.2020, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sahel_rain.svg, Ländernamen hinzugefügt von GL.

[4] Auch “Swahili“, an der afrikanischen Küste des Indischen Ozeans weitverbreitet, leitet sich von “Sahel“ ab.

[5] In den letzten Jahren wiederbelebt im Rahmen der Neuen Seidenstraße.

[6] Es gibt eine zweite, weniger oft anzutreffende Hypothese, den Namen “Sahel“ betreffend, dass der nicht vom arabischen al-sāḥil (Küste, Ufer), sondern vom arabischen sahl (Ebene) käme.

[7] Achille Mbembe, Brutalisme, Paris (La Découverte) 2020, p.24, Übersetzung GL.

[8] Ebd., pp.23f.

[9] Den Ausdruck “Satte Welt“ prägte Nazi Boni im ersten je geschriebenen burkinischen (obervoltaischen) Roman “Crépuscule des temps anciens. Chronique du Bwamu“, Paris (Présence africaine) 1962, p.16. Im Original: “Tiers-Monde“ (= Dritte Welt) und “Monde-Repu“.

[10] “Der Kapitalismus wird einer der Ansporne dieses Projekts einer Welt ohne unaneigenbares Draußen gewesen sein.“ Achille Mbembe, Brutalisme, Paris (La Découverte) 2020, p.36. Siehe aber auch die Anmerkungen im Ökonomie-Kapitel zur anhaltenden ursprünglichen Akkumulation.

[11] Quelle: Weltbank (World Bank Group, Climate Change Knowledge Portal – da die Webseite “under re-construction” ist, sind die Daten https://listfist.com/list-of-countries-by-average-temperature entnommen – dort ist ebendiese Weltbank-Webseite die Quelle). Zugriff 14.11.2021.

[12] Diese “Kühlgrenztemperatur“ hängt von der Luftfeuchtigkeit ab. Die sogenannte “Feuchtkugeltemperatur“ ist die tiefste Temperatur, die sich durch direkte Verdunstungskühlung erreichen lässt. Der Körper schafft es nicht mehr, Wärme an die Umgebung abzugeben, wenn die Feuchtkugeltemperatur 35°C oder mehr beträgt, Menschen sollen das nur sechs Stunden überleben können. 25° Feuchtkugeltemperatur entsprechen zum Beispiel sowohl 40° Lufttemperatur bei 30%iger Luftfeuchtigkeit als auch 30° Lufttemperatur bei 70%iger Luftfeuchtigkeit. 30% Luftfeuchtigkeit hat es im Sahel in der Trockenzeit, 70% zum Höhepunkt der Regenzeit. Fürs Umrechnen siehe die Grafik auf https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BChlgrenztemperatur.

[13] Dieser und die beiden vorangehenden Absätze stützen sich auf Abdu Mohiddin, Christopher Jack, Evans Kituyi, Kristie Ebi, Matthew Chersich, Stanley Luchters, Extreme heat hurts human health. Its effects must be mitigated – urgently, The Conversation 10.11.2021, https://theconversation.com/extreme-heat-hurts-human-health-its-effects-must-be-mitigated-urgently-171327/.

[14] Ebd. verweist auf eine Studie, die das für Dar es Salaam nachgewiesen hat, deren Resultate aber zweifellos für den Sahel verwendbar sind – die Beengtheit vor allem im urbanen Kontext: Lorena Pasquini, Lisa van Aardenne, Christie Nicole Godsmark, Jessica Lee, Christopher Jack, Emerging climate change-related public health challenges in Africa: A case study of the heat-health vulnerability of informal settlement residents in Dar es Salaam, Tanzania, Science of The Total Environment, Bd.747, 10.12.2020, https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0048969720348841?via%3Dihub.

[15] Quelle: interaktive Karte des Welthunger-Indexes, https://www.welthungerhilfe.de/hunger/welthunger-index/, Zugriff 15.11.2021, alle Werte für 2019 außer für Eritrea/Auszehrung sowie Wachstumsverzögerung, diese für 2012. Für Unterernährte in % der Bevölkerung gibt der Welthungerindex für Eritrea und Niger keine Werte an – die in der Tabelle sind von der FAO und für 2011-13, s. FAO, IFAD, WFP, The State of Food Insecurity in the World 2013. The multiple dimensions of food security, Rom (FAO) 2013. Der aktuelle FAO-Bericht (FAO, IFAD, UNICEF, WFP, WHO, The State of Food Security and Nutrition in the World 2021. Transforming food systems for food security, improved nutrition and affordable healthy diets for all, Rom (FAO) 2021, https://doi.org/10.4060/cb4474en) gibt für Eritrea und Niger diesbezüglich keine Werte an.

[16] Insbesondere die Zeit im Bauch der Mutter und die ersten beiden Jahre nach der Geburt.

[17] Für die Bevölkerungszahlen s. die Tabelle zu Beginn des Ökonomie-Kapitels.

[18] Es geht noch schlimmer: Die Lage in Somalia wird als “gravierend“ bewertet. Außer im Tschad ist die Situation laut Welthungerhilfe in Afrika noch in der Zentralafrikanische Republik, im Südsudan, in Kongo-Kinshasa, Burundi und Madagaskar “sehr ernst“, in Asien in Syrien und Jemen. In Indien sei sie “ernst“. Für China, Kroatien, Slowakei sei die Ausprägung von Hunger und Unterernährung “niedrig“, die beste Kategorie.

[19] Es gibt nicht nur ein Zentrum, sondern mehrere. Ebenso gibt es nicht nur eine Peripherie, sondern mehrere. Jedes Zentrum hat seine eigene Peripherie: die bidonvilles rund um Paris, das niederösterreichische Waldviertel, von US-Betrieben zugunsten von Billiglohnländern aufgegebene Industriestandorte in den USA, usw. Ebenso gibt es in jeder Peripherie ein Zentrum, meist in den jeweiligen Hauptstädten, die Viertel mit den Reichen und Orte relevanter Produktion. Spätestens an den Rändern dieser Städte beginnt dann “der Busch“ und der vertieft sich mit der Distanz zur Großstadt. Auch gibt es zwischen Welt-Zentrum und Welt-Peripherie eine ganze Palette von Zwischenmächten. So rangieren zwischen der selbst nur mehr in der zweiten Reihe agierenden Pariser Neokolonialmacht und ihren KompradorInnen (im Auftrag des Auslandskapitals tätige MittlerInnen) in der malischen Hauptstadt Bamako jedenfalls noch Kleinmächte wie Marokko und, abermals eine Stufe unterhalb, die Côte d’Ivoire.

[20] Ich habe auf das Buch hier schon zwei Mal verwiesen: https://radioafrika.net/ein-buch-zum-sahel-taufrisch/ sowie https://radioafrika.net/informationen-zu-unserem-anfang-der-vorwoche-herausgekommenen-sahel-buch/ bzw. https://www.africalibre.net/artikel/433-ein-buch-zum-sahel–taufrisch sowie https://www.africalibre.net/artikel/434-informationen-zu-unserem-anfang-der-vorwoche-herausgekommenen-sahel-buch.

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