Am 9. Oktober lief Charles Ndiema den Graz-Marathon. Und erreichte einen neuen Rekord für die Strecke. Auch für den Läufer selbst war es eine seiner bisherigen Bestleistungen. Ndiema rannte mit einer Rekordzeit von 2 Stunden und 9 Minuten nach über 42 Kilometern ins Ziel der Marathonstrecke.
Radio Afrika TV hatte die Möglichkeit ein telefonisches Interview mit dem kenianischen Läufer zu führen. Ein gut gelaunter Charles Ndiema meldete sich aus seiner kenianischen Heimat.
Ndiema verrät, dass er bereits während des Laufes in Graz gespürt habe, dass der 9. Oktober besonders werden würde und so war es auch: er erreichte eine seiner bisherigen Rekordzeiten.
170 Kilometer wird pro Woche gerannt
Wöchentlich laufe Ndiema beachtliche 170 Kilometer, die sich selbstverständlich auf die einzelnen Tage aufteilen. Der kenianische Sportler verrät, dass sein wöchentliches Training aus einem unterschiedlichen Laufprogramm bestehe, bei dem sich Tempo- und Distanzläufe abwechseln.
Die Frage, woran Charles Ndiema beim Laufen denke, beantwortet er mit der Freude am Laufen selbst. Für ihn sei es ein unbeschreibliches, großartiges Gefühl. Er höre manchmal während des Laufens auch Musik, die ihn motiviere und ansporne – frei nach dem Motto: keine Grenzen sind gesetzt.
Mehrere Wochen im Jahr in Österreich für den Vereinrun2gether
Die meiste Zeit des Jahres verbringt der Läufer in Kenia. Nach Österreich komme er jedoch für mehrere Wochen jedes Jahr – vor allem, um mit seinem Laufverein run2gether zu trainieren. Besonders im Wiener Prater und rund um die österreichische Hauptstadt trainiere er gerne. Im Jahr 2019 nahm Charles am Sparkasse Drei-Länder-Marathon teil, bei dem er eine Zeit von 2 Stunden und 18 Minuten lief. Der Marathon damals gab Ndiema das Gefühl ein neues Level des Laufens erreicht zu haben.
Gemüse das Geheimnis seines Erfolges?
An einen bestimmten Ernährungsplan halte sich Charles Ndiema nicht. Er verriet jedoch, dass die afrikanische Küche – insbesondere die afrikanischen Gemüse, die in seiner Heimat Kenia in vielen Gerichten verarbeitet werden – sein Geheimnis seien. Die verschiedenen Gemüsesorten würden helfen, das Blut des Körpers mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Zudem ernähre sich Ndiema von Ugali (Getreidebrei aus Maismehl) und Chapati (Fladenbrot), dem traditionellen kenianischen Essen. Insgesamt würde neben dem Bergtraining der kenianischen Läufer*innen auch die Ernährung dazu beitragen, dass die Kenianer*innen solch eine Vorreiterrolle im internationalen Laufsport innehätten.
Landsmann Kipchoge großes Vorbild
Als sein Vorbild beschreibt Charles Ndiema seinem Landsmann Eliud Kipchoge. Dieser gewann 2021 Olympia und habe auch bereits einige gemeinsam mit Ndiema trainiert. Der Läufer erzählt, dass er sich beim Marathon in Graz gefühlt habe, als würde er in den Fußstapfen Kipchoges rennen, so schnell und mit so viel Freude am Laufen.
Sein nächstes Ziel sei der Vienna City Marathon, der im April 2022 stattfindet. Bei diesem Marathon möchte Ndiema eine ähnlich gute Zeit absolvieren. Wir drücken die Daumen, dass er seine Ziele erreicht!
Asante kwa uwezekano ya kufanya mahojiano haya!
(dt. Übersetzung: Vielen Dank für die Möglichkeit dieses Interview zu führen!)
Titelfoto: ©Charles Ndiema
