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Alice Lenshina Mulenga und die Frauen von Lumpa

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Günther Lanier, Ouagadougou, 12.8.2020.

Die Bemba leben im Muchinga-Hochland oder -Gebirge im Nordosten Sambias, Quellgebiet vieler Flüsse, so insbesondere des Kongo und des Sambesi. Die Erde ist hier nicht besonders fruchtbar, einst diente das waldige Land als Zwischenstation einer Wanderbewegung, die vor allem von Westen nach Osten ging. Bei zunehmender Sesshaftigkeit wurde es später zum Auspendel- und Abwandergebiet, Arbeitskräftereservoir zuallererst für den Bergbau im Kupfergürtel weiter westlich. Noch heute handelt es sich um einen marginalisierten Teil des Landes[1].

46 Sprachen werden heute in Sambia gesprochen, darunter ist Bemba mit 3,81 Millionen die weitestverbreitete, sie ist in den Provinzen Muchinga, Nord, Kupfergürtel und Luapula de facto Provinz-Sprache[2].

 [3]

Wie die allermeisten anderen SambierInnen waren die Bemba traditionell matrilinear organisiert, das heißt sie leiten ihre Abstammung über die Mütter ab und nicht über die Väter. Matrilineare Verwandtschaftssysteme sind zwar keineswegs mit einem Matriarchat (Herrschaft der Frauen) gleichzusetzen, meist ist die Stellung der Frauen hier jedoch besser als in patrilinearen patriarchalen Gesellschaften. Die traditionelle Kultur der Bemba war der anderer SambierInnen ähnlich, was insbesondere auf den einst großen Einfluss der Luba- und Lunda-Reiche des oberen Kongo-Beckens (ab dem 15. Jahrhundert im heutigen Katganga/Kongo-Kinshasa und auch in Angola und Sambia) zurückzuführen ist.

Die Bemba-Frauen hatten schon durch die Stärkung der Position der “Chefs“ viel ihrer einstigen sozialen Stellung eingebüßt, dann durch die christliche Missionierung. Zusammen hatten Chefs und Mission die in der matrilinearen Tradition relativ gute Stellung der Frauen untergraben.

 [4]

Im Rahmen der häuslichen Religion[5] der Bemba war es früher nämlich die verheiratete Frau, die für ihre Familie als Mittlerin zu einem Göttlichen fungierte, das als komplett – will heißen androgyn, also männlich und weiblich – imaginiert wurde. Die Frau leitete alle häuslichen Rituale und hatte vermittels ihrer AhnInnen Zugang zum Göttlichen. Sie war für die Verehrung der Verstorbenen am Hausaltar verantwortlich und leitete auch die öffentlichen Gedenkveranstaltungen der HüterInnen über das Land. Das spirituelle Erbe der Gemeinschaft und die Regeln für die Verehrung wurden im Rahmen der Initiation unter Frauen weitergegeben[6].

 [7]

Die zunehmende Zentralisierung der Gesellschaft hatte ab etwa dem Jahr 1700 immer mehr den höfischen Kult der Chefs ins Zentrum gerückt, während die häusliche Religion der Frauen in den Hintergrund gedrängt wurde. Die ersten christlichen Missionare wurden Ende des 19. Jahrhunderts vom “gewöhnlichen Volk“, insbesondere von den Frauen, als eine Art Befreier gesehen, die sich mit ihrer sozialen und medizinischen Arbeit für die Armen, die Notleidenden engagierten. Erst mit der Zeit waren deren patriarchalen Züge stärker zutage getreten.

 [8]

Alice Lenshina Mulenga entstammte einem polygamen Haushalt. Sie wurde 1920 im damaligen Nord-Rhodesien in Kasomo, einem kleinen Dorf in der Nähe von Chinsali (heute die Hauptstadt der Provinz Muchinga) geboren. Musungu Chimba, ihre Mutter, war die dritte Frau Lubusha Kasakas, der war zwar nobler Abstammung, gehörte dem königlichen bena ngadnu-Clan an, brachte es aber nur zum Dorfpolizisten für die Kolonialbehörden, dann zum Soldaten im 1. Weltkrieg und danach arbeitete er als Bote in Chinsali in britischen Diensten.

2005 waren David Julizya Kaunda (kein Bemba, sondern ein Tonga) und seine Frau Helen Jengwera Nyirenda (keine Bemba, sondern eine Tumbuka) gemeinsam mit einem befreiten Bemba-Sklaven – alle drei waren zuvor zu LehrerInnen ausgebildet worden – nach Chinsali geschickt worden, um im dortigen Distrikt für die presbyterianische Free Church of Scotland[9] eine Schule und Missionsstation zu gründen. Acht Jahre später, nach herber Konkurrenz mit den katholischen Weißen Vätern und Problemen mit der Tsetse-Fliege bzw. der Schlafkrankheit, konnte David Kaunda dann 1913 etwa 7 km südwestlich von Chinsali die Lubwa-Mission gründen[10].

 [11]

Kenneth Kaunda, der erste und Langzeit-Präsident Sambias ist der am 28. April 1924 in Lubwa geborene Sohn von Helen Nyirenda und David Kaunda. Er wuchs in Lubwa auf und spricht Bemba. Dort kreuzten sich seine Wege mit denen Alice Lenshinas, denn dort wurde sie getauft und sie war eine Zeit lang Anhängerin der Free Church of Scotland.

Die Welten der beiden hätten unterschiedlicher wohl kaum ausfallen können. Alice Lenshina Mulenga heiratete Gipson Nkwale, da war sie noch nicht erwachsen[12]. Sie bekam ein Kind von ihm, aber die Ehe war schlecht. Nach Gipsons Tod wurde sie rituell gereinigt und dessen Cousin Petros Chintankwa erbte sie. Im Gegensatz zur ersten glückte ihre zweite Ehe. Alice und Petros hatten gemeinsam fünf Kinder. Alice Lenshina Mulenga genoss ihre Rolle als Ehefrau[13] und Mutter und dürfte diese auch zur vollen Zufriedenheit der Betroffenen erfüllt haben[14].

Alice Lenshina Mulenga[15]

Im September 1953 erkrankte sie an Malaria und die erwischte sie so heftig, dass sie fast starb. Dabei hatte sie eine Vision – und diese Vision würde den Rest ihres Lebens bestimmen. Sie wurde nie müde, sie wieder und wieder zu erzählen:

Namwene Ulubuto lukalamba
nafwaile ukuya ku’ntanshi
Lelo ngumfwile Shiwi
ilyasosa aliti
Iyoo, ndekubweshesa ku mushi
Wapelwe imilimo
iya kukula pebwe

Ich sah ein strahlendes Licht
Ich wollte darauf zugehen
Aber ich hörte eine Stimme
die sagte:
Nein, ich schicke dich zurück ins Dorf
Du hast eine Aufgabe
Baue auf dem Felsen
[16]

Zurückgeschickt hatte sie Jesus. Und so vertraute sie sich den Missionaren der Lubwa-Kirche an. Der dort residierende Reverend Fergus McFerguson und die Kirchenältesten nahmen sich ihrer an, tauften sie und unterstützten die Erneuerungsbewegung, die sie ins Leben rief[17].

Sie machte sich vor allem daran, Hymnen zu komponieren, Kirchenlieder. Dabei folgte sie traditionellen Mustern, bediente sich zum Beispiel stets der Erzählzeit, mit Hilfe derer die Bemba traditionell Wissen weitergeben. 380 Kompositionen hat sie geschaffen, diese enthielten die göttliche Botschaft, ihre Lehre, die “göttlichen Nachrichten“, wie sie auch genannt wurden. Predigten beschränkten sich meist auf das Wiederholen und Erklären der essentiellen Konzepte dieser Hymnen.

Reue und Besserung standen im Zentrum.

Pa kwabuka kwi shilya
Kano mutima wasambwa
ukuyamona Lesa Mwana
Ukafika na ku cinso

Um auf die andere Seite zu gelangen
muss dein Herz gereinigt werden
dann wirst du Gottes Sohn sehen
und du wirst in seine Nähe kommen

Es ging um eine umfassende moralische Erneuerung. Es galt, Zauberei und Polygynie[18] aufzugeben und insbesondere im ehelichen Alltag – Treue inklusive – und in der Gemeinschaft vorbildhaft zu leben.

Die freie schottische Kirche unterstützte Alice Lenshinas Wirken nur anfänglich. Als klar wurde, auf wieviel Widerhall sie stieß, als sie sich zur ernsthaften Konkurrenz entwickelte, wurde sie 1955 aus der Gemeinde ausgeschlossen. Sie gründete ihre eigene Kirche, die sie selbstbewusst “Lumpa-Kirche“, “die Überlegene“, nannte. In ihrem Heimatdorf Kasomo ließ sie 1958 eine riesige, lang hingestreckte Kirche bauen, über 50m lang und 10m breit, und bald lag die Lubwa-Missionsstation verlassen da, denn alle gingen nach Kasomo.

 [19]

Die Lumpa-Bewegung lehnte jegliche weltliche Autorität ab, verweigerte zudem das Zahlen von Steuern und gründete eigene Dörfer, womit auch die Autorität der traditionellen Chefs vermieden wurde – 30.000 Lumpa-Mitglieder sollen in solche Dörfer umgezogen sein. Früher oder später musste eine solche Bewegung wohl mit dem Staat, sei er kolonial oder unabhängig, in Konflikt geraten, zumal die AnhängerInnenschaft auf 150.000 angewachsen sein soll, mehr als ein Zehntel der Bevölkerung der betroffenen Gebiete. Und jedeR konnte Mitglied werden, nicht nur Bemba.

Es war Parteipolitik, die Lenshinas Kirche letztlich ins Verderben führte. Mitte der 1950er Jahre hatte der sambische oder eigentlich nordrhodesische African National Congress (ANC) in der Lumpa-Kirche mit ihrem Streben nach persönlicher Unabhängigkeit ein fruchtbares Feld für das Propagieren nationaler Unabhängigkeit gefunden und Lenshinas Badikoni (Assistenten oder Diakone) betätigten sich teils auch politisch.

Kenneth Kaunda trat 1958 aus dem ANC aus und gründete die Vereinigte Nationale Unabhängigkeitspartei (United National Independence Party/UNIP). Ab diesem Zeitpunkt war das Einvernehmen mit der Lumpa-Bewegung vorbei, da ihren Angehörigen der UNIP-Beitritt verboten war. Der Konflikt wurde immer offener ausgetragen und gipfelte unmittelbar vor der Unabhängigkeit – Kenneth Kaunda war bereits Premierminister – in einem Massaker, das die gerade noch kolonialen Truppen auf seinen Befehl hin an den nur mit Stöcken und Macheten bewaffneten Lumpa-Kirchenmitgliedern verübten. Zwischen 900 und 1.500 Tote soll es gegeben haben. Die Lumpa-Kirche wurde am 4. August 1964 verboten.

Während Nordrhodesien am 24. Oktober 1964, nunmehr Sambia genannt, seine Unabhängigkeit erlangte und Kenneth Kaunda sein erster Präsident wurde (und bis 1991 am Thron sitzen blieb), flohen ungefähr 15.000 Lumpa-Kirchenmitglieder nach Katanga im heutigen Kongo-Kinshasa. Alice Lenshina Mulenga wurde zwar nie ein Prozess gemacht, sie und ihr Mann verbrachten den Rest ihres Lebens aber in Unfreiheit. 1970 ließ Kaunda die Kirche in Kasomo schleifen. Petros Chintankwa starb 1972, Leshinga selbst wurde im Dezember 1975 aus dem Gefängnis in Hausarrest entlassen, starb drei Jahre später, am 7. Dezember 1978, und wurde in Kasomo begraben.

 [20]

Dabei war Lenshinas Kirche nur in einem sehr viel weiteren Sinn politisch: In eine sehr afrikanische Variante des ChristInnentums gehüllt ging es um eine Neuverteilung von Wertigkeiten, eine Moralisierung, ein Beleben alter Traditionen und dabei zuvorderst ein Wiedereinsetzen der Frau in Amt und Würden, sprich als Hüterin der Spiritualität, als Mittlerin zwischen Menschen, AhnInnen und dem Göttlichen.

Dabei gilt es, die rundum revolutionäre Essenz der Lehre Lenshinas zu betonen. Sie richtete sich gegen moderne und traditionelle Formen von Autorität, die staatlich-koloniale Verwaltung und kirchliche Würdenträger ebenso wie die einheimischen Chefs. Dabei lehnte sie trotz aller Orientierung an Jesus und seinem Vater die Traditionen keineswegs ab. Ihr Leben lang unterschrieb sie als Mulenga – in der Bemba-Welt personifiziert Mulenga die göttliche Kraft des Waldes. Und in der Lumpa-Bewegung wurde generell großer Wert auf die Clan-Namen gelegt, die in einem traditionellen Kontext Zugehörigkeit definieren.

Ohne jegliche Theoretisierung war die Bewegung anti-modern: Statt des Einbezugs in den Weltmarkt[21] – freilich auf unterster Stufe – sollte eine weitgehend autarke Ordnung wiedererrichtet werden, basierend auf christlich-traditionellen Werten guten familiären und gemeinschaftlichen Zusammenlebens.

In den traditionellen Bemba-Vorstellungen gibt es einen Heiler, einen Licht-Gesandten, der aus dem Osten kommen wird, Luchele Nganga ist einer seiner Namen. Das versprach Lesa, das Oberste göttliche Wesen, bevor es sich aus der Welt der Menschen zurückzog. Nun war es Christus, dessen zweites Kommen Alice Lenshina Mulenga vorbereitete.

Tukutika bonse pakabanga
we mwana munono uumfwe
shikulu aleita
weo mupashi wasapilwa
shikilu aleita

Waisalilwa mupashi
We ulelumba Shikulu
Ali mupepi naiwe
Akalsahunda nge nkunda

Hören wir auf den Osten
mein kleines Kind pass’ auf
dein Großvater ruft dich
Du mit dem unreine Geist
dein Großvater ruft dich

Dein Geist ist auserwählt
du der du deinen Großvater anflehst
er ist ganz nah bei dir
wie eine Taube schwebt er immer über dir

Christus, der Morgenstern, der Licht-Gesandte, die weiße brennende Fackel, idealer Gemahl und auch kleiner Bruder, jederzeit bereit, seinen Schwestern und Müttern zu Hilfe zu eilen. Die Ehe wurde zum Kernpunkt der Lumpa-Bewegung, in der ehelichen Gemeinschaft mehr als sonstwo galt es sich zu beweisen, das gemeinsame Heim war heilig, durfte nicht entweiht werden. Neben der Taufe und der Hochzeit wurde die alljährliche Reise der ganzen Familie nach Kasomo, Ort des Rastens und der Heilung, zum Höhepunkt der Lumpa-Riten.

 [22]

Seit ihrer brutalen Vernichtung ist von der Lumpa-Bewegung wenig zu hören, sie wurde ja auch verboten. Doch im Untergrund lebt sie fort. Dazu auch in den Hymnen Alice Lenshina Mulengas, die nun auch in den Messen der katholischen und protestantischen Kirche zum Einsatz kommen. Und dann gibt oder gab es inzwischen die Uluse Kamutola-Kirche, die Jerusalem-in-Christus-Kirche, die Jerusalem-Kirche und die Neue Jerusalem-Kirche, allesamt Nachfolgeorganisationen der Lumpa-Kirche. Alice Lenshina Mulenga bleibt unvergessen[23].

Um zum Heil zu gelangen, bedarf es jedenfalls der Führung der Frauen:

Abaume besu beka
bakafilwa

Wenn unsere Männer alleingelassen werden
werden sie es nicht schaffen.

Das ist nicht nur bei den Bemba und in Zambia so – schauen wir uns in der Welt um: Wohin hat uns denn das viel zu wenig gebremste Patriarchat gebracht?

Endnoten:

[1] Das dem Artikel vorangestellte Foto zeigt zwei Bemba-Frauen bei der Lubwa-Missionsstation (Free Church of Scotland) nahe Chinsali beim Getreidemahlen. FotografIn und Jahr unbekannt (zwischen 1905 und 1940). International Mission Photography Archive der University of Southern California, leicht überarbeitet GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Grinding_Flour,_Lubwa,_Zambia,_ca.1905-ca.1940_(imp-cswc-GB-237-CSWC47-LS6-026).jpg.

[2] Laut https://www.ethnologue.com/country/ZM bzw. https://www.ethnologue.com/country/ZM/languages. Die Zahl der SprecherInnen gilt für das Jahr 2010.

[3] Linguistische Karte Sambias. Aus der Sammlung des African Studies Centre, Leiden, ZeichnerIn und Datum unbekannt (das Nachbarland heißt erst seit 1980 Zimbabwe, ansonsten hätte ich wegen des “Tribal“ im Kartentitels auf älter getippt, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tribal_Linguistic_map_Zambia.jpg.

[4] DorfbewohnerInnen warten auf den Missionar, FotografIn und Jahr unbekannt (zwischen 1905 und 1940). International Mission Photography Archive der University of Southern California, leicht überarbeitet GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Village_People_Gather_to_Meet_the_Missionary,_Lubwa,_Zambia,_ca.1905-ca.1940_(imp-cswc-GB-237-CSWC47-LS6-019).jpg.

[5] Während heute in der Regel der Gottesdienst in der Kirche zentral ist, stand in der Frühzeit des ChristInnentums die häusliche und nicht die öffentliche Religion im Mittelpunkt – siehe https://medienportal.univie.ac.at/uniview/forschung/detailansicht/artikel/religioeser-alltag-bei-den-fruehen-christen/.

[6] Siehe Hugo F. Hinfelaar, Bemba Speaking Women of Zambia in a Century of Religious Change: 1892-1992, Leiden et al. (E.J. Brill) 1994, p.xi, https://books.google.bf/books?id=-fngF9g97F8C&pg=PR5&hl=fr&source=gbs_selected_pages&cad=2#v=onepage&q&f=false.

[7] Ein Lubwa-Missionar im “Busch-Wagen“ (bush car), FotografIn und Jahr unbekannt (zwischen 1905 und 1940). International Mission Photography Archive der University of Southern California, leicht überarbeitet GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Missionary_on_Trek_in_Bush_Car,_Lubwa,_Zambia,_ca.1905-ca.1940_(imp-cswc-GB-237-CSWC47-LS6-017).jpg.

[8] Der Lunsemfwa-Fluss hat ein 500 Meter tiefes Tal ins Muchinga-Hochland gegraben. Foto DBrianWilson 1974, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lunsemfwa_Wonder_Gorge.JPG.

[9] Geistige Kinder David Livingstones. Zu Letzterem siehe Günther Lanier, Maravi – Nyasaland – Malawi. Afrikas warmes Herz, Radio Afrika TV 23.4.2020, https://radioafrika.net/2020/04/23/maravi-nyasaland-malawi/.

[10] Siehe Arie Nicolaas Ipenburg, The Development of Lubwa Mission, Chinsali, Zambia 1904-1967, Dissertation an der Londoner School of Oriental and African Studies, Mai 1991, Kap.1 “A Lone Outpost, 1904-1925”, pp.25ff, herunterladbar auf https://eprints.soas.ac.uk/29482/.

[11] Lubwa links/westsüdwestlich von Chinsali und in die gleiche Richtung nur wenig weiter ist die Konkurrenz daheim, die katholische Mission von Llondola. Diese Karte aus der Kolonialzeit habe ich extrahiert aus https://www.britishempire.co.uk/images2/northernrhodesia1947map.jpg.

Um die Lage in der Subregion zu zeigen hier ein größerer Ausschnitt derselben Karte, mit einem Pfeil auf Lubwa. Die Wasserfläche links oben ist das Südende des Tanganjikasees, die Wasserfläche rechts unten der Malawi-See. An Sambia schließt links oben das heutige Kongo-Kinshasa an, rechts oben Tansania und rechts unten Malawi.

[12] Auch heute noch liegt die Kinderheiratsrate (Heirat vor dem 18. Geburtstag) in Sambia bei 31%, 6% werden schon vor ihrem 15. Geburtstag verheiratet. Zahlen von Unicef für das Jahr 2017 laut Girls Not Brides: https://www.girlsnotbrides.org/child-marriage/zambia/.

[13] Hugo Hinfelaar schreibt so, als wäre ihr Leben mit ihrem zweiten Mann idyllisch gewesen: “Lenshina enjoyed an exemplary family life“. Hinfelaar, Hugo. “Women’s Revolt: The Lumpa Church of Lenshina Mulenga in the 1950s.” Journal of Religion in Africa, vol. 21, no. 2, 1991, p.117. JSTOR, www.jstor.org/stable/1580801.

[14] David Gordon berichtet, “She relished her position as a mother and is remembered fondly by her children”. Siehe David Gordon, Lenshina, Alice Mulenga Lubusha (1920-1978), https://oxfordaasc.com/view/10.1093/acref/9780195301731.001.0001/acref-9780195301731-e-49246.

[15] FotografIn unbekannt, Datum ebenso. Quelle: http://www.chalochatu.org/File:Alice_Lenshina.jpg. Ich gehe davon aus, dass dieses Foto gemeinfrei ist – der zambische Copyright and Performance Rights Act, Cap 406 II/12/3 besagt “If the work is of unknown authorship, the copyright in the work shall expire at the end of the period of fifty years from the end of the calendar year in which the work is first published, unless the identity of the author of the work becomes known before that date.” (https://zambialii.org/node/8102).

[16] Hinfelaar, Hugo. “Women’s Revolt: The Lumpa Church of Lenshina Mulenga in the 1950s.” Journal of Religion in Africa, vol. 21, no. 2, 1991, p.106. JSTOR, www.jstor.org/stable/1580801. Ich übersetze seine Übersetzung ins Englische.

[17] Hier und in der Folge stütze ich mich, wenn nicht anders angegeben, auf ebd., pp. 99-129.

[18] Die Polygamie (= Vielehe) hat zwei Unterformen: die seltene Polyandrie (= Heirat mehrerer Männer) und die sehr viel verbreitetere Polygynie (= Heirat mehrerer Frauen).

[19] Die Kirche der Lumpa-Bewegung in Kasomo. FotografIn unbekannt, Datum ebenso. Quelle: http://www.chalochatu.org/File:Lumpa_Church.jpg. Abermals gehe ich davon aus, das das Foto gemeinfrei ist. Siehe die Fußnote oben zum Foto von Alice Lenshina Mulenga. Hier noch ein Eindruck vom Kircheninneren:

FotografIn unbekannt, Datum ebenso. Quelle: https://web.facebook.com/107878004058226/posts/the-rise-of-alice-lenshinaat-the-height-of-her-church-she-had-built-one-of-north/166031184909574/?_rdc=1&_rdr.

[20] Fünf Bemba-Frauen mit zwei kleinen Kindern im Dorf Lubwa, FotografIn und Jahr unbekannt (zwischen 1905 und 1940). International Mission Photography Archive der University of Southern California, leicht überarbeitet GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Julius_with_a_Group_of_Women,_Lubwa,_Zambia,_ca.1905-ca.1940_(imp-cswc-GB-237-CSWC47-LS6-006).jpg.

[21] Van Binsbergen schreibt von “peasantization” und meint damit die Verwandlung von autonomen famers in weltmarktabhängige peasants – beide Ausdrücke ergeben auf Deutsch leider dieselben BäuerInnen. Siehe Wim M. J. van Binsbergen, Religious Innovation and Political Conflict in Zambia: A Contribution to the Interpretation of the Lumpa Rising, African Perspectives 1976 Nr.2, pp.101-135, herunterladbar auf http://www.quest-journal.net/publications/ASC-1239806-211.pdf.

[22] Eine Bemba-Frau und ihr Sohn, Lubwa-Dorf, FotografIn und Jahr unbekannt (zwischen 1905 und 1940). International Mission Photography Archive der University of Southern California, leicht überarbeitet GL, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Baby_Boy_and_Mother,_Lubwa,_Zambia,_ca.1905-ca.1940_(imp-cswc-GB-237-CSWC47-LS6-004).jpg.

[23] Siehe z.B. Jack Zimba, Lenshina followers pray for heritage site, Zambia Daily Mail Limited 5.3.2017, http://www.daily-mail.co.zm/lenshina-followers-pray-for-heritage-site/ und Jack Zimba, A new generation of Lenshinas, Zambia Daily Mail Limited 8.12.2019, http://www.daily-mail.co.zm/a-new-generation-of-lenshinas/ und auch Kapemwa Kondolo, The Ministry of Music: A Case Study of the United Church of Zambia and the New Jerusalem Church, Dissertation an der Western Cape-Universität, Nov.2015, https://pdfs.semanticscholar.org/483e/56cbbf94ef43544dccd9cba6eb3e5e6ed195.pdf.

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